Dow Jones 30 Industrial
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17.04.2020 20:02:44
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Aktien New York: Ermutigende Nachrichten vor dem Wochenende
NEW YORK (dpa-AFX) - Ermutigende Nachrichten zur Corona-Pandemie mit ihren Folgen für Gesundheit und Wirtschaft haben den New Yorker Aktienmarkt am Freitag angetrieben. In den USA gibt es erste zaghafte Schritte in Richtung einer Wiederaufnahme der wirtschaftlichen Aktivität. Zudem gibt es vage Hoffnung auf eine mögliche Behandlung von Corona-Patienten durch ein Mittel des US-Biotechkonzerns Gilead Sciences.
Der Dow Jones Industrial (Dow Jones 30 Industrial) legte zuletzt um 1,78 Prozent auf 23 956,08 Punkte zu. Damit steuert der Leitindex auf ein Wochenplus von 1 Prozent zu. Bereits in der vergangenen Woche hatte sich der Dow um fast 13 Prozent erholt.
Charttechnik-Experte Andreas Büchler von Index Radar schließt für den Dow einen weiteren Anstieg in Richtung 25 000 Punkte nicht aus, sieht das aktuelle Kursniveau aber dennoch eher als Verkaufsgelegenheit. Eine vollständige Erholung nach einem scharfen Einbruch wie in den vergangenen Wochen habe es bislang nie gegeben, zog er den Vergleich mit historischen Korrekturen. "Die Vorstellung, dass die Märkte nun wieder zur alten Normalität zurückkehren, ist angesichts bisheriger Crash-Erfahrungen sehr abwegig."
Der breiter gefasste S&P 500 gewann am Freitag bisher 1,64 Prozent auf 2845,43 Punkte. Der von Technologie-Aktien dominierte NASDAQ 100 hinkte den Standardwerten diesmal mit minus 0,03 Prozent auf 8755,41 Punkten hinterher, nachdem er an den vergangenen Tage dieser Woche jeweils besser abgeschnitten hatte.
US-Präsident Donald Trump will die USA mit neuen Richtlinien in der Corona-Krise in drei Phasen auf den Weg zur Normalität zurückführen und die Wirtschaft graduell wieder öffnen. Er gab aber keinen genauen Zeitplan vor und überließ die Entscheidung den Gouverneuren der 50 Bundesstaaten. Eine landesweite Schließung könne keine langfristige Lösung sein, sagte Trump.
Angesichts der Hoffnung auf das Mittel Remdesivir zur Behandlung der vom Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 sprangen die Aktien von Gilead Sciences um fast siebeneinhalb Prozent hoch. Laut dem Analysehaus RBC signalisieren einige Testdaten des Anti-Virenmittels zwar Potenzial gegen die Lungenerkrankung. Es gebe allerdings eine Menge Unwägbarkeiten, hieß es weiter. Die RBC-Experten sehen den Wirkstoff daher zunächst in erster Linie als bedeutend für das Image des US-Unternehmens und seiner Entwicklungspipeline an, weniger für die Vermarktung.
Mut machen den Anlegern auch Neuigkeiten vom angeschlagenen Flugzeugbauer Boeing. Dieser will die im Zuge der Corona-Krise gestoppte Produktion schon in der kommenden Woche wieder anlaufen lassen. Rund 27 000 Beschäftigte sollen laut Boeing die Arbeit wieder aufnehmen. Die Aktien sprangen um fast 13 Prozent hoch. Die Anteile des Zulieferers Spirit AeroSystems profitierten mit einem Plus von 18 Prozent.
Im Dow standen zudem die Aktien von Procter & Gamble (ProcterGamble) nach Quartalszahlen im Blick. Sie gewannen 1,3 Prozent. Der Konsumgüterkonzern überraschte ergebnisseitig positiv. Zudem erwartet der Konzern in der Corona-Krise weiteres Umsatz- und Gewinnwachstum und hält an seiner Gewinnprognose für das bis Ende Juni laufende Gesamtgeschäftsjahr fest.
Bei Apple wirkte eine frische Verkaufsempfehlung von Goldman Sachs indes negativ. Die Auswirkungen der Covid-19-Krise auf die Wirtschaft im Allgemeinen und einige Endmärkte von Technologieunternehmen seien beträchtlich, schrieb Analyst Rod Hall und senkte seine iPhone-Absatzprognose für 2021 deutlich. Die Apple-Papiere sanken um 2,2 Prozent.
Der zweitgrößte US-Autobauer Ford (Ford Motor) gerät in der Corona-Krise tief in die roten Zahlen. Unter dem Strich dürfte im ersten Quartal ein Verlust in Höhe von zwei Milliarden Dollar anfallen, warnte Ford in einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht. Der Hersteller will nun ungesicherte Schuldverschreibungen ausgeben und sich damit Liquidität verschaffen. Die Aktien gewannen vier Prozent.
Um 2,7 Prozent stiegen die Papiere von Uber. Die Coronavirus-Krise sorgt für ein Milliarden-Loch in der Bilanz des Fahrdienst-Vermittlers, wie dieser am Vortag bekannt gab. Die Milliarden-Abschreibungen werden auf Minderheitsanteile fällig, die Uber an anderen Unternehmen hält. Die Jahresprognose wurde zurückgezogen. Anleger hatten allerdings wohl Schlimmeres befürchtet./ajx/he

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