21.10.2024 20:05:38

Aktien New York: Dow nach Rekordjagd unter Druck

NEW YORK (dpa-AFX) - Am US-Aktienmarkt sind nach der jüngsten Rekordrally erste Ermüdungserscheinungen sichtbar geworden. Zu Wochenbeginn gerieten insbesondere die Standardwerte unter Druck. Kurz vor einer Flut von Quartalsbilanzen mieden die Anleger am Montag das Risiko, denn die Erwartungen an die Geschäftszahlen und Prognosen der Unternehmen sind aktuell hoch.

Der Leitindex Dow Jones Industrial fiel um 0,70 Prozent auf 42.974,60 Punkte. Der marktbreite S&P 500 gab um 0,22 Prozent auf 5.851,64 Punkte nach. Beide Börsenbarometer hatten sich in der vergangenen Woche zu Rekordmarken aufgeschwungen. Für den technologielastigen NASDAQ 100 ging es am Montag um 0,03 Prozent auf 20.330,09 Punkte nach oben.

In den noch ausstehenden Wochen vor den Präsidentschaftswahlen am 5. November könne die Lage an den US-Börsen unangenehm werden, prognostizierte die Bank UBS. "Das Rennen bleibt zu eng, um eine Prognose für den Ausgang zu wagen", schrieben die Strategen. Die damit verbundene Unsicherheit könne für starke Kursschwankungen sorgen. Dem stünden aber eine kernige Konjunktur und gesunde Unternehmensbilanzen gegenüber.

Am Dow-Ende verloren die Papiere des Kreditkarten-Anbieters American Express, des Baumarktbetreibers Home Depot und des Versicherers Travelers jeweils mehr als zwei Prozent. An der Index-Spitze zogen die Aktien von Boeing um gut drei Prozent an. Der kriselnde Flugzeugbauer erwägt laut einem Bericht des "Wall Street Journal" den Verkauf von Unternehmensteilen. Zudem zeichnet sich im Streik zehntausender Arbeiter nach mehr als einem Monat nun womöglich eine Lösung ab.

Die Anteile von UPS (United Parcel Service) verloren nach einem skeptischen Analystenkommentar drei Prozent. Bei dem Logistikkonzern werde das kurzfristige Ertragsrisiko in der Frachtsparte durch den langfristigen Druck von mehreren Seiten verstärkt, schrieb Analyst Brandon Oglenski von der britischen Investmentbank Barclays. Beispiele seien der mögliche Verlust von Paketvolumen durch den Online-Händler Amazon, effizientere Geschäftsabläufe bei dem Wettbewerber FedEx und das Wachstum im niedrigmargigen E-Commerce-Bereich.

Angesichts schwächerer Reisetrends äußerte sich die Bank JPMorgan negativ zu den Papieren des Autovermieters Hertz (Hertz Global). Sie sackten um fast neun Prozent ab.

Bei den Aktien des Chipkonzerns NVIDIA war von Müdigkeit hingegen keine Spur: In der Hoffnung auf weiter gut laufende Geschäfte rund um Künstliche Intelligenz nahmen die Anteilscheine ihre Rekordjagd wieder auf und gewannen an der Nasdaq-100-Spitze 2,7 Prozent./la/he

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