Dow Jones
12.09.2016 08:19:40
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Aktien Frankfurt Ausblick: Deutlicher Kursrückgang nach Einbruch der Wall Street
FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt droht nach dem Einbruch der Wall Street am Freitag auch dem DAX ein Rückschlag. Der X-Dax als vorbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte rund eine Dreiviertelstunde vor dem Start am Montag ein Minus von 1,55 Prozent auf 10 410 Punkte. Der EuroSTOXX 50 wird ähnlich deutlich in der Verlustzone erwartet.
Die Furcht vor bald steigenden Zinsen hatte den US-Markt am Freitag aus wochenlanger Lethargie gerissen und dem Dow Jones Industrial (Dow Jones) den größten Tagesverlust seit dem Brexit-Votum eingebrockt. Der regionale Notenbankchef von Boston, Eric Rosengren, hatte sich gegen eine zu lang anhaltende lockere Geldpolitik ausgesprochen. Ansonsten drohe die US-Wirtschaft zu überhitzen, was eine um so raschere Zinsstraffung durch die Notenbank erfordern könne. Die Äußerungen von Rosengren sind beachtlich, weil er normalerweise einer lockeren Geldpolitik zuneigt.
Deutliche Kursverluste in Asien komplettierten das schwache Bild nach wochenlanger Richtungslosigkeit. Analyst Chris Weston vom Handelsaus IG hob dabei die spürbar gestiegene Nervosität unter den Anlegern hervor.
BÖRSENDEBÜT VON EONS TOCHTER UNIPER
Von Unternehmensseite ist vor allem das Börsendebut von Eons Kraftwerks- und Energiehandelstochter Uniper spannend. Die Eon-Aktionäre erhalten dabei für je zehn Aktien ein Uniper-Papier zusätzlich. An diesem Montag wird Uniper zudem pro forma als 31. Konzern zum Dax gehören. In der Schlussauktion werden sich dann diejenigen Indexfonds, die den Dax abbilden, von ihren Uniper-Aktien verabschieden müssen.
Eon will sich mit der Abspaltung seines konventionellen Energiegeschäfts fit machen für die Energiewende. Der verbleibende Konzern - ohne die Gas- und Kohlekraftwerke - will sich ganz auf das Geschäft mit erneuerbarer Energie, Netzen und modernen Kundenlösungen konzentrieren. Eon-Papiere notierten bei Tradegate nach der Abspaltung von Uniper bei 7,25 Euro.
RIB SOFTWARE ZIEHEN AN
Am Tag des Börsendebüts von Uniper präsentierte Konkurrent RWE erste Details seiner Börsenpläne für die Tochter Innogy. Dabei sollen durch eine Kapitalerhöhung neue Aktien sowie Papiere aus dem RWE-Bestand an den Markt gebracht werden. Die Tochter Innogy solle noch in diesem Jahr an die Frankfurter Börse gehen, wiederholte RWE. In der Tochter hat RWE die Sparten Ökostrom, Netze und Vertrieb gebündelt. RWE-Aktien gaben bei Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss am Freitag um vergleichsweise moderate 0,40 Prozent nach.
Die Papiere von Linde büßten bei Tradegate 2,72 Prozent ein. Der Industriegase-Hersteller und der Branchenkollege Praxair beenden Kreisen zufolge ihre Fusionsverhandlungen.
Ein Lichtblick waren im vorbörslichen Handel die Anteilsscheine von RIB Software, die bei Tradegate um 2,62 Prozent in die Höhe stiegen. Der Bausoftware-Spezialist erhöhte nach der Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens seine Ergebnisprognose. Mit seinem neuen Ziel für das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) im laufenden Jahr habe das Unternehmen die Markterwartungen übertroffen, sagte ein Händler./la/das

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