Akorn klagt auf Vollzug der Übernahme durch Fresenius

FRANKFURT (Dow Jones)--Das US-Unternehmen Akorn wehrt sich wie angekündigt gegen die Kündigung einer Übernahmevereinbarung durch den Gesundheitskonzern Fresenius. Akorn habe beim Court of Chancery in Delaware Klage gegen Fresenius auf Vollzug der Übernahmevereinbarung erhoben, teilte der Bad Homburger DAX-Konzern mit.

Akorn argumentiert, dass Fresenius zum Vollzug der Übernahmevereinbarung verpflichtet sei, weil alle Vollzugsvoraussetzungen der Übernahmevereinbarung mit Ausnahme der Freigabe durch die US-Fusionskontrollbehörde FTC erfüllt seien. Fresenius hält die Klage dagegen für unbegründet, weil Akorn mehrere Vollzugsvoraussetzungen nicht erfüllt habe. So habe die von Fresenius eingeleitete Untersuchung unter anderem Verstöße gegen Vorgaben der Gesundheitsbehörde FDA zur Datenintegrität bei Akorn zu Tage gefördert. Fresenius will sich deshalb entschieden gegen die Klage verteidigen. Der Gesundheitskonzern will während des laufenden juristischen Verfahrens keine weitere Stellungnahmen abgeben.

Fresenius hatte am Wochenende die bis dahin geplante Übernahme des US-Generikaherstellers gestoppt. Mit Akorn hatte Fresenius eigentlich große Pläne: Mit dem Zukauf wollte der Konzern seine auf Infusionsprodukte und klinische Ernährung spezialisierte Sparte Kabi stärken und sich neue Vertriebswege in den USA erschließen. Allerdings hatte Fresenius-Konzernchef Stephan Sturm bereits bei der Bilanzpressekonferenz Ende Februar angedeutet, dass es für Fresenius durchaus Alternativen zu Akorn geben würde. Welche das sind, ist bislang hingegen nicht bekannt.

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April 23, 2018 11:04 ET (15:04 GMT)