Rückschläge |
08.03.2023 14:46:00
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adidas-Aktie schwach: adidas will Dividende für 2022 zahlen
Die Dividende für 2022 soll 0,70 Euro je Aktie betragen, nach 3,30 Euro je Aktie ein Jahr zuvor.
In einem normalen Jahr zahlt adidas 30 bis 50 Prozent des Nachsteuergewinns im fortgeführten Geschäft als Dividende an die Aktionäre aus.
2022 hatte der Konzern mit der hohen Inflation und Problemen in China zu kämpfen. Dazu kam die Kündigung der Kooperation mit Kanye West unter anderem wegen Antisemitismus-Vorwürfen gegen den Rapper. Der Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft brach daher von knapp 1,5 Milliarden auf 254 Millionen Euro ein. Der Sportartikelhersteller bestätigte damit seine bereits vorgelegten vorläufigen Zahlen.
Im vierten Quartal stand sogar ein Verlust von 482 Millionen Euro zu Buche nach 123 Millionen Euro Gewinn ein Jahr zuvor. Durch das Ende der Yeezy-Kooperation verlor adidas rund 600 Millionen Euro Umsatz, der insgesamt noch um ein Prozent auf 5,2 Milliarden Euro stieg. Währungsbereinigt verbuchte adidas ein Minus von einem Prozent. Das Yeezy-Thema wird den Konzern auch im laufenden Jahr belasten. Die adidas-Führung bekräftigte ihre im Februar abgegebene Prognose. Der neue Konzernchef Björn Gulden bezeichnete 2023 als Übergangsjahr. "Im Jahr 2024 können wir dann wieder mit dem Aufbau eines profitablen Geschäfts beginnen." Gulden war Anfang des Jahres vom Lokalrivalen PUMA zu adidas gewechselt.
adidas verlängert CFO-Vertrag - neuer Vorstand Global Sales
adidas hat den Vertrag von CFO Harm Ohlmeyer um weitere drei Jahre bis Anfang 2028 verlängert. Wie der Sportartikelkonzern weiter mitteilte, bekommt er zum 1. April einen neuen Vorstand für Global Sales. Arthur Hoeld soll diese Funktion übernehmen. Er folgt auf Roland Auschel, der von seinem Posten zurücktreten und das Unternehmen nach 33 Jahren - zehn davon im Vorstand - verlassen wird.Darüber hinaus wird Brian Grevy, Vorstand für Global Brands, mit Wirkung zum 31. März aus dem Vorstand ausscheiden und das Unternehmen verlassen.
Künftig werde CEO Björn Gulden die Verantwortung für den Bereich Global Brands übernehmen, hieß es weiter. In dieser Rolle werde Gulden die Produkt- und Marketingaktivitäten des Unternehmens leiten, um die nötigen schnellen Entscheidungen über alle Geschäftseinheiten und Abteilungen hinweg sicherzustellen.
Hoeld ist seit 25 Jahren bei adidas, zuletzt seit 2018 als Managing Director der Region EMEA. Ohlmeyer ist seit März 2017 Vorstand und seit Mai 2017 Finanzvorstand.
Ab dem 1. April wird sich der adidas-Vorstand wie folgt zusammensetzen: Björn Gulden (Chief Executive Officer und Global Brands), Arthur Hoeld (Global Sales), Harm Ohlmeyer (Finanzvorstand), Amanda Rajkumar (Global Human Resources, People and Culture) und Martin Shankland (Global Operations).
Bei adidas verlangsamt sich Anstieg der Lagerbestände zum Jahresende
Bei adidas hat sich der Anstieg der Lagerbestände zum Jahresende etwas entspannt, allerdings ist es zu früh für eine Entwarnung. Das absolute Niveau war allerdings leicht rückläufig, wie bei den Wettbewerbern Nike und PUMA. Ende Dezember betrugen die Lagerbestände bei adidas den Angaben zufolge 5,97 Milliarden Euro, nach 6,33 Milliarden Euro Ende September. Im dritten Quartal hatte der Anstieg zum Vorjahr währungsbereinigt 63 Prozent betragen, im vierten Quartal lag er bei 49 Prozent. Gründe waren unter anderem höhere Produkt- und Frachtkosten, frühere Bestellungen aufgrund der Lieferkettenprobleme in der Vergangenheit sowie die Beendigung der Yeezy-Partnerschaft.Bei Nike beliefen sich die Lagerbestände Ende Dezember immer noch auf 9,3 Milliarden US-Dollar, 43 Prozent mehr als im Vorjahr, aber leicht rückläufig verglichen mit 9,7 Milliarden Dollar Ende August. Bei PUMA betrugen die Lagerbestände Ende Dezember 2,245 Milliarden Euro nach 2,35 Milliarden Euro Ende September.
adidas-Ex-CEO Rorsted erhält 16 Millionen Euro zum Abschied
adidas kostet das vorzeitige Ausscheiden von Ex-CEO Kasper Rorsted knapp 16 Millionen Euro. Wie aus dem Geschäftsbericht 2022 hervorgeht, erhält Rorsted eine Abfindung von 12 Millionen Euro als Ausgleich dafür, dass er adidas im November fast vier Jahre vor dem offiziellen Vertragsende Mitte 2026 verlassen hat. Dazu kommen 3,6 Millionen Euro als Entschädigung dafür, dass Rorsted innerhalb der kommenden 18 Monate nicht bei einem Wettbewerber einsteigt, sowie 300.000 Euro als restliches Gehalt für die Monate November und Dezember zusammen. Rorsteds Vertrag war im August 2020 vorzeitig mit Wirkung ab Juli 2021 um fünf Jahre verlängert worden.Insgesamt erhielt der adidas-Vorstand eine deutlich niedrigere Vergütung für das abgelaufene Geschäftsjahr 2022, in dem der adidas-Gewinn eingebrochen war. Die Bezüge der adidas-Vorstände insgesamt beliefen sich 2022 auf 22,0 Millionen Euro (2021: 30,8 Millionen Euro). Sie erhielten für 2022 keine aktienbasierten Boni (2021: 14,2 Millionen Euro), und der Konzern machte keine Rückstellungen für kurz- und langfristige variable Vergütungskomponenten für Vorstandsmitglieder (2021: 13,4 Millionen Euro).
So reagiert die adidas-Aktie
Die Aktien von adidas haben am Mittwoch ihre Kursverluste vom Vortag ausgeweitet. Ein geringer als erwarteter Dividendenvorschlag sowie ein zurückhaltender Ausblick des Sportartikelherstellers stimmten die Anleger vorsichtig. Zudem wurden zuletzt aufgekommene Gerüchte zu "Verhandlungen" über die Lagerbestände der Yeezy-Produkte dementiert. Nachdem adidas die Kooperation mit Rapper Kanye West 2022 unter anderem wegen Antisemitismus-Vorwürfen gekündigt hatte, ist weiter offen, was aus den Beständen im Wert von 400 Millionen Euro wird.
Am frühen Nachmittag büßten adidas als Schlusslicht im leicht freundlichen DAX 2,7 Prozent auf 140,50 Euro ein, womit die kurz- bis mittelfristige Chartunterstützung bei um die 142/143 Euro hält.
Mit 70 Cent je Aktie fällt die Dividende deutlich geringer aus als im Vorjahr und auch als Analysten im Schnitt erwartet hatten. Für 2021 hatte adidas noch 3,30 Euro ausgeschüttet. Die im Februar bekannt gegebenen Ziele für das laufende Jahr wurden zudem nur bestätigt. Hier hatten sich einige Börsianer etwas mehr Optimismus erhofft.
Analyst Volker Bosse von der Baader Bank und auch Adam Cochrane von Deutsche Bank Research vermissten darüber hinaus genauere Aussagen zu mittelfristigen Zielen. Im Fokus stehe, ob der Sportartikelhersteller 2024 und 2025 mit Umsatz und Profitabilität wieder in die Erfolgsspur zurückkehrt, so Cochrane.
Dazu jedoch hatte der neue Adidas-Chef Björn Gulden nur gesagt: "2023 wird ein Übergangsjahr sein, um die Basis für 2024 und 2025 zu legen." Das Unternehmen müsse Lagerbestände abbauen und Rabatte zurückfahren. "Im Jahr 2024 können wir dann wieder mit dem Aufbau eines profitablen Geschäfts beginnen."
FRANKFURT (Dow Jones) / HERZOGENAURACH (dpa-AFX)
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