27.04.2022 22:12:41
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Blockchain: Eine Kette verändert die Welt
Die Blockchain verfügt über die Kraft, Wirtschaftsabläufe und Unternehmensprozesse stark zu vereinfachen. Wir sagen Ihnen, wie Sie in diesen Megatrend investieren können.
Es gibt Schlagwörter, von denen die meisten Menschen zwar eine gewisse Vorstellung haben. Sie konkret zu erklären fällt ihnen aber schwer. Der Begriff Blockchain gehört zweifellos zu diesen Ausdrücken. Viele Menschen verbinden damit unweigerlich die Kryptowährung Bitcoin. Der Bitcoin ist zwar die erste, aber nur eine von zahlreichen Anwendungen und Möglichkeiten der dahinterstehenden Blockchain-Technologie. So rätselhaft vielen Menschen die Blockchain noch erscheinen mag, so geheimnisvoll ist auch ihr Ursprung. Denn bis heute ist nicht bekannt, wer hinter der Person steckt, die unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto im November 2008 ein Whitepaper mit dem schlichten Titel „Bitcoin: A Peer-to-Peer Electronic Cash System“ veröffentlichte. Das Anleitungspapier ist ein Geniestreich. Auf gerade einmal acht Seiten beschreibt Satoshi Nakamoto darin die technischen Grundlagen für Bitcoin, Kryptowährungen und die Blockchain.
Enormes disruptives Potenzial
Nun mag man vom Bitcoin und anderen Kryptowährungen wie Ethereum, Tether oder Ripple halten, was man will. Für die einen sind sie das Geld der Zukunft, für die anderen sind sie Hokuspokus. Fest steht jedoch, dass die Blockchain-Technologie für sich genommen, also jenseits der virtuellen Coins, über enormes disruptives Potenzial verfügt. Zu diesem Schluss kommt auch die Beratungsgesellschaft PwC: „Die Blockchain ist eine der aufregendsten Technologien, die seit Jahren aufgekommen ist. Sie hat das Potenzial, die Unternehmenswelt und die Wirtschaftsprozesse, ja sogar die komplette Gesellschaft grundlegend zu verändern.“ Die Möglichkeiten seien vielfältig und die Anwendungsfälle erstreckten sich über zahlreiche Sektoren, heißt es in der Studie „Time for Trust“ vom November 2020. Weiter schreiben die Autoren: Die Blockchain habe nach Einschätzung der befragten Ökonomen das Potenzial, die weltweite Wirtschaftsleistung bis 2030 um 1,76 Billionen US-Dollar zu steigern.
Blockchain als Investmentchance
Angesichts solch gewaltiger ökonomischer Dimensionen erscheint es nur folgerichtig, sich mit dem Thema Blockchain auch als chancenorientierte/r Anleger:in auseinanderzusetzen. Bekanntlich fängt auch an der Börse der frühe Vogel den Wurm. Im Fokus stehen dabei nicht die Kryptowährungen selbst. Wie gesagt, hierzu gibt es keine einhellige Meinung. Vielmehr könnte es sich lohnen, das Augenmerk auf börsennotierte Unternehmen zu lenken, die im Bereich der Blockchain tätig sind, also Entwickler, Berater, Dienstleister oder Handelsplattformen. Sie könnten vom dynamischen Wachstum dieser jungen Technologie überdurchschnittlich profitieren. Welche aber sind solche Unternehmen? Der Solactive Blockchain & Crypto Technology Index fasst auf Basis eines raffinierten Such- und Selektionsverfahrens bis zu 25 Blockchain-Aktien unter einem Dach zusammen. An der Kursentwicklung dieses Index können Sie eins zu eins und ohne zeitliche Begrenzung per HVB Open End Index Zertifikat teilnehmen (ISIN: DE000HB5JNF1). Mehr Infos zum Index und zum Zertifikat siehe Kasten unten.
Blockchain – was ist das?
Nun zu der spannenden Frage: Was ist die Blockchain? Eine fachliche Definition liefert das Gabler Wirtschaftslexikon: „Technisch gesehen stellt die Blockchain eine dezentrale Datenbank dar, die im Netzwerk auf einer Vielzahl von Rechnern gespiegelt vorliegt. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass ihre Einträge in Blöcken zusammengefasst und gespeichert werden. Durch einen von allen Rechnern verwendeten Konsensmechanismus wird die Authentizität der Datenbankeinträge sichergestellt.“ Jetzt weniger fachlich: Stellen Sie sich vor, es gäbe die Beatles noch und sie träten im Zirkus Krone-Bau in München auf. Die Band stimmt „Hey Jude“ an. Tausende Stimmen singen vom ersten Ton an mit, Vers für Vers, Block für Block: Die Beatles sind da eigentlich schon überflüssig. Das heißt: Es braucht keine zentrale Instanzen mehr, die den Takt vorgeben wie etwa Börsen, Banken, Notare oder Behörden. Der Song ist im kollektiven Gedächtnis für immer gespeichert. Und das Publikum singt zeitgleich. Will heißen: Verzögerungszeiten durch Intermediäre gibt es nicht: Und sie singen alle den gleichen Text. Mag einer mit „Hey Erwin“ einstimmen, wird er von den anderen niedergesungen. Um im Beispiel zu bleiben: Wer betrügen oder manipulieren will, muss die Mehrheit im Zirkus Krone-Bau von seiner Version überzeugen. Das macht die Blockchain für Hacker quasi unangreifbar und nicht manipulierbar. Und das Beste zum Schluss: Die Leute (Miner) singen – bis auf etwas Eintrittsgeld (Rechnerleistung) – quasi kostenlos mit. Das macht die Blockchain für Zahlungen und andere Anwendungen sehr preisgünstig. Gewiss, der Vergleich mag in einigen Punkten hinken. Das Grundprinzip ist damit aber gut getroffen.
Was für die Blockchain spricht
Halten wir noch einmal die Vorzüge der Blockchain-Technologie fest:
- Die Blockchain ist unveränderlich. Mit einem Zeitstempel werden alle aufeinander folgenden Vorgänge eindeutig und nachprüfbar dokumentiert.
- Die Daten der Blockchain sind bei allen beteiligten Rechnern identisch. Das sorgt für die Integrität der gespeicherten Daten und macht Hackerangriffe auf das gesamte Netzwerk äußerst schwierig oder tatsächlich fast unmöglich.
- Transfers finden – statt bisher in Stunden oder Tagen – nahezu in Echtzeit statt. Es gibt keine Möglichkeit, Besitz zurückzuhalten oder ein zweites Mal zu verkaufen.
- Jeder Wert lässt sich zweifelsfrei einem Teilnehmer zuordnen. Unklarheiten über Ansprüche an Werten sind ausgeschlossen.
- Kryptographie gewährleistet je nach Bedarf Nachprüfbarkeit und Transparenz oder auch Vertraulichkeit und Anonymität.
- Sämtliche Transaktionen zwischen den Teilnehmern erfolgen ohne vermittelnde Zwischeninstanzen wie Banken, Notare oder Staaten. Dieser Verzicht auf Intermediäre und das daraus resultierende Automatisieren von Geschäftsprozessen führt zu Zeit- und Kostenersparnissen.
(Quelle: Deloitte, Artikel: Was sind die Chancen und Risiken der Blockchain?)
Einsatzfelder für die Technologie
Die Beratungsgesellschaft PwC listet in der bereits erwähnten Studie „Time for Trust“ die größten potenziellen Einsatzfelder der Blockchain auf. Mit einem geschätzten globalen Wertschöpfungspotenzial von 962 Milliarden US-Dollar bis 2030 rangiert der Punkt „Herkunft“ ganz vorne. Über die Blockchain, so PwC, würden Unternehmen und Organisationen die Herkunft ihrer Waren überprüfen und ihre Bewegung bei jedem Schritt verfolgen können. Betrügerisches Handeln oder Fälschungen seien dadurch sofort zu identifizieren. Es folgt der Finanzsektor mit einem Potenzial von 433 Milliarden US-Dollar. Hier könne die Blockchain vor allem bei Wertpapieremissionen und dem Zahlungsverkehr für Effizienzgewinne sorgen. Als weitere aussichtsreiche Einsatzfelder nennt PwC „Identitätsprüfung“ (224 Mrd. USD), „Vertrags- und Urkundendokumentation (73 Mrd. USD) und „Kundenbeziehungsmanagement“ (54 Mrd. USD).
Es gibt also zahlreiche Gründe, die Blockchain unter Anlagegesichtspunkten auf dem Radar zu haben. Einen kompakten Einstieg bietet Ihnen das bereits erwähnte HVB Open End Index Zertifikat auf den Solactive Blockchain & Crypto Technology Index. Zu beachten ist, dass es sich bei dem Produkt um eine Schuldverschreibung der UniCredit Bank AG handelt. Bei Insolvenz des Emittenten, das heißt Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit, kann es zu Verlusten bis hin zum Totalverlust kommen.
Solactive Blockchain & Crypto Technology Index
Beim Solactive Blockchain & Crypto Technology Index erfolgt die Auswahl der Unternehmen auf der Grundlage eines Screenings von öffentlich zugänglichen Informationen wie Finanznachrichten, Geschäftsprofilen und Unternehmenspublikationen unter Verwendung von ARTIS®, dem Verarbeitungsalgorithmus für natürliche Sprache von Solactive. Unter Verwendung von Schlüsselwörtern, die das Indexthema beschreiben, identifiziert ARTIS® Unternehmen, die in erheblichem Umfang Produkte oder Dienstleistungen anbieten, die zu Blockchain-Technologien beitragen. Dazu gehören beispielsweise Technologien, Infrastruktur oder Hardware, die beim Digital Asset Mining oder bei Blockchain-Transaktionen verwendet werden. Kandidaten sind auch Betreiber von Handelsplattformen für digitale Vermögenswerte bzw. Anbieter von elektronischen Geldbörsen (Wallets). Oder Entwickler von Software, die in Zusammenhang mit digitalen Assets oder Blockchain-Technologien stehen. Jedes von ARTIS® identifizierte Unternehmen erhält eine Punktzahl, die sein Engagement in der Indexstrategie widerspiegelt. Diese Gruppe von Unternehmen wird dann dahingehend überprüft, ob ihre Geschäftstätigkeit hinsichtlich der Blockchain-Technologien relevant ist. Eine weitere Voraussetzung ist eine freie Marktkapitalisierung von mindestens einer Milliarde US-Dollar. Indexüberprüfungen finden halbjährlich statt, ebenso wie eine Gleichgewichtung. Etwaige Dividenden werden in den Index reinvestiert.
Beachte: Kryptowährungen wie zum Beispiel Bitcoin sind in dem Index nicht enthalten.
HVB Open End Index Zertifikat | |
Basiswert | Solactive Blockchain & Crypto Technology Index |
ISIN/WKN | DE000HB5JNF1/HB5JNF |
Teilhabefaktor | 100 % |
Währung | EUR |
Rückzahlungstermin | Open End* |
Verwaltungsentgelt | 1,3 % p.a. |
* Der Emittent, die UniCredit Bank AG, ist berechtigt, das Zertifikat ordentlich zu kündigen und zum jeweiligen Rückzahlungsbetrag zurückzuzahlen. Funktionsweise des Produkts; Stand: 8.4.2022 Weitere Informationen zum Produkt unter: DE000HVB6JD5/HB5JNF und der aktuellen Zusammensetzung bei der Indexberechungsstelle Solactive AG unter: Solactive | Indices |
Wissen
Blockchain
Jede Blockchain besteht, vereinfacht ausgedrückt, aus einer Kette von Datensätzen, die von allen Rechnern des Netzwerks verwaltet und berechnet werden. Dabei landet auf jedem angeschlossenen Computer eine Kopie der verschlüsselten Daten. Somit ist eine Fälschung oder gar Löschung der Daten quasi nicht mehr möglich.
Hash
Als Hash wird der mathematische Prozess bezeichnet, in dem aus einer variablen Anzahl von Daten ein wesentlich kürzeres Ergebnis errechnet wird. Dabei entstehen zwei besondere Merkmale. Erstens ist es mathematisch sehr schwer nachzuvollziehen, wie der ursprüngliche Datensatz ausgesehen hat, und zweitens würden die Änderungen eines einzigen Bestandteils das gesamte Ergebnis verändern.
Mining
Da das Überprüfen der Blöcke der Blockchain eine enorme Rechenleistung erfordert, erhalten die sogenannten Miner, das sind die Nutzer im Netzwerk, die auch Schürfer genannt werden, eine Belohnung für die geleistete Rechenarbeit. Bei Kryptowährungen entspricht die Belohnung häufig einer festgelegten Anzahl an Coins einer Kryptowährung, die mithilfe der Blockchain neu geschaffen werden und anschließend an den Miner übergehen. Dieses Verfahren wird auch Proof-of-Work (PoW) genannt.
Smart Contracts
Innerhalb der Blockchain-Anwendungen existieren intelligente Verträge, die in einen Programmcode eingebettet sind: die Smart Contracts. Ziel dieser Verträge ist die dezentrale, automatisierte Vertragsabwicklung, die in die Prozesse des Blockchain-Netzwerks integriert werden kann. Es handelt sich also um automatisierte Verträge, die in der Lage sind, Informationen zu verarbeiten (Input) und vertraglich definierte Rechtshandlungen auszuführen.
Tokenisierung/Token
Bei der Tokenisierung werden materielle oder immaterielle Vermögenswerte (Assets) über die Blockchain digital abgebildet und quasi in Einzelteile „zerstückelt“, die sich einzeln kaufen und verkaufen lassen. Für diese werden sogenannte Tokens ausgegeben, die jeweils einen bestimmten Anteil des zugrunde liegenden Vermögenswertes abbilden. Käufer erwerben also ein Teileigentum am Asset. Über die Blockchain können Investoren dann auch gleich Historie, Vorbesitzer sowie Lagerort des tokenisierten Assets nachvollziehen.
Bildnachweis:
iStock D3Damon
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Der Beitrag Blockchain: Eine Kette verändert die Welt erschien zuerst auf onemarkets Blog (HypoVereinsbank - UniCredit Bank AG).
Auf dem onemarkets Blog bieten Ihnen HypoVereinsbank onemarkets täglich aktuelle Marktinformationen, charttechnische Einschätzungen, Investmentideen und mehr. Richard Pfadenhauer interessiert sich schon seit über 20 Jahren für das Thema Börse. Dabei war er über 12 Jahre als Wirtschaftsredakteur für den Finanzen Verlag tätig. Nach zwei Jahren als Redakteur bei der Spezialpublikation für Hebelprodukte, Finanzen und Optionsscheine wechselte er zunächst zum Derivatebereich des Magazins €uro am Sonntag und später verantwortete der DVFA-Analyst den Bereich der strukturierten Hebel- und Anlageprodukte beim Anlegermagazin €uro. Seit Oktober 2011 ist er bei der HypoVereinsbank unter anderem für das onemarkets Kundenmagazin und seit März 2013 für den onemarkets Blog verantwortlich.
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