Unerwartet schwache Konjunkturdaten konnten den Kursen am US-Rentenmarkt zum Auftakt keinen Auftrieb verleihen. Zunächst war bekannt geworden, dass die Umsätze im Einzelhandel im März deutlich stärker als erwartet gefallen waren. Zudem wurde gemeldet, dass die Einfuhrpreise im März stärker als erwartet gesunken sind, was auf einen weiteren Rückgang der Inflation hindeutet. Anschließend hatten aber die Daten zur Industrieproduktion sowie das von der Uni Michigan ermittelte Verbrauchervertrauen positiv überrascht.
Kursbelastend wirkten ferner Aussagen von Fed-Direktor Christopher Waller, der weitere Leitzinserhöhungen in Aussicht stellte. Er forderte eine weitere Verschärfung der Geldpolitik, da die Inflation immer noch sehr hoch sei und der Arbeitsmarkt robust. Wie stark die Fed die Zinsen anheben müsse, hänge von weiteren Konjunkturdaten und den Bedingungen an den Kreditmärkten ab. Andere Mitglieder der Fed hatten sich zuletzt zurückhaltender als Waller geäußert. Steigende Leitzinsen belasten tendenziell die Anleihekurse.
An den Finanzmärkten war zuletzt die Erwartung gewachsen, dass die US-Notenbank den Leitzins nur noch im Mai noch einmal um 0,25 Prozent erhöhen wird und dann eine Pause einlegt. Schließlich hatte sich die Inflation zuletzt abgeschwächt. Zudem wird befürchtet, dass die jüngsten Bankenturbulenzen die Kreditvergabe beeinträchtigen könnten. Mit 5,0 Prozent lag die Inflationsrate im März aber immer noch merklich über dem Inflationsziel von zwei Prozent. Solange sich die Rate nicht deutlich auf dieses Ziel zubewege, gebe es "weiterhin Arbeit zu tun", sagte Waller.
NEW YORK (dpa-AFX)