FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Freitag gestiegen. Bis zum Nachmittag kletterte der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,25 Prozent auf 133,18 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel auf 2,46 Prozent.
Auch in anderen Ländern der Eurozone gaben die Renditen nach. Besonders deutlich sanken sie in Italien. Händler sprachen von einer gestiegenen Risikoneigung.
Am Anleihemarkt fanden Äußerungen von Österreichs Notenbankchef Robert Holzmann Beachtung. Obwohl das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) als starker Befürworter einer straffen Geldpolitik gilt, machte er den EZB-Kurs nach dem Sommer von der Datenlage abhängig. Bundesbank-Präsident Joachim Nagel - ebenfalls Befürworter einer straffen Politik - wurde etwas konkreter. Auch nach dem Sommer müsse die EZB ihre Leitzinsen wohl weiter anheben, sagte Nagel.
Am Vortag hatte die EZB ihre Leitzinsen zum achten Mal in Folge angehoben. Präsidentin Christine Lagarde machte deutlich, dass der Kampf gegen die hohe Inflation nicht beendet sei. Sie stellte zumindest eine weitere Zinsanhebung auf der nächsten Sitzung Ende Juli in Aussicht. An den Finanzmärkten werden aktuell zwei weitere Zinsanhebungen um je 0,25 Prozentpunkte in diesem Jahr erwartet.
Die Stimmung der US-Verbraucher hellte sich indes im Juni deutlicher als prognostiziert auf. Beim Konsumklima der Universität von Michigan verbesserten sich sowohl die Erwartungen der Verbraucher als auch die Beurteilung der Lage. Zudem fielen die Inflationserwartungen auf Sicht von einem Jahr von 4,2 Prozent im Mai auf 3,3 Prozent im Juni. Dies ist der niedrigste Wert seit März 2021./jsl/mis