FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen sind am Mittwoch erneut gestiegen. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future legte am Nachmittag um 0,33 Prozent auf 134,21 Punkte zu. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel auf 2,18 Prozent. Auch in den anderen Ländern der Eurozone gingen die Renditen zurück.

Die Anleihekurse hatten bereits am Dienstag von einem deutlichen Rückgang der Ölpreise profitiert. Inflationserwartungen wurden so gedämpft. Der starke Rückgang der Ölpreise am Dienstag hatte die Renditen bereits am Vortag deutlich gedrückt. Diese Entwicklung setzte sich am Mittwoch fort.

Außerhalb der EU sanken die Renditen britischer Staatsanleihen besonders deutlich. Die Inflationsrate ist dort im September erstmals seit dem Frühjahr 2021 unter die Marke von zwei Prozent gefallen. An den Märkten wird jetzt überwiegend mit Zinssenkungen im November und im Dezember gerechnet. Zuvor war überwiegend lediglich mit einer Senkung durch die Bank of England gerechnet worden. Die Rendite zehnjähriger britischer Staatsanleihen fiel daraufhin um 0,10 Prozentpunkte auf 4,06 Prozent.

In Italien ist die Inflation laut einer zweiten Schätzung noch stärker gefallen als zunächst ermittelt. Sie sank von 1,2 Prozent im Vormonat auf 0,7 Prozent im September. Zunächst war ein Rückgang auf 0,8 Prozent ermittelt worden.

Die Märkte warten jetzt auf die geldpolitischen Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB). Volkswirte sind sich weitgehend einig, dass die EZB die Zinsen erneut um 0,25 Prozent senken wird. Es wird zudem erwartet, dass die Notenbank das weitere Vorgehen offen lässt./jsl/he