FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen sind am Montag erneut deutlich unter Druck geraten. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel bis zum Nachmittag um 0,71 Prozent auf 134,03 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg auf 2,31 Prozent.
Am Nachmittag belasteten erneut starke Konjunkturdaten aus den USA die Kurse. Der ISM-Indikator für die Dienstleister hellte sich im Januar spürbar auf. Der Anstieg war zudem stärker als erwartet. Die Daten dämpften die Erwartungen an schnelle Zinssenkungen in den USA, was den Renditen Auftrieb verlieh.
Bereits am Freitag hatten robuste Daten vom US-Arbeitsmarkt Zinssenkungserwartungen gedämpft. Trotz der restriktiven Geldpolitik hatte sich der US-Arbeitsmarkt zu Beginn des Jahres stark entwickelt, wobei der Stellenaufbau und das Lohnwachstum jeweils deutlich anzogen.
Äußerungen von US-Notenbankchef Jerome Powell sprechen ebenfalls gegen baldige Zinssenkungen in der größten Volkswirtschaft der Welt. In einem Interview mit dem US-Fernsehsender CBS hatte Powell vor den Gefahren einer zu schnellen Zinssenkung gewarnt. Das Gespräch wurde in den USA am Sonntagabend ausgestrahlt, aber bereits am Donnerstag aufgezeichnet. Powell machte deutlich, dass der "Job" der Notenbank im Kampf gegen die hohe Inflation nach wie vor nicht erledigt sei. Er bekräftigte damit frühere Aussagen.
Die am Vormittag veröffentlichten Konjunkturdaten aus der Eurozone spielten keine große Rolle am Anleihemarkt. So sind in Deutschland die Exporte im Dezember stärker gesunken als erwartet. Die Erzeugerpreise in der Eurozone gingen im Dezember auf Jahressicht noch stärker zurück als im Vormonat. Die Daten sprechen für einen nachlassenden Preisdruck, der sich auch auf die Verbraucherpreise auswirken dürfte./jsl/jha/