Wiener Börse schließt fester - ATX legt 0,5 % zu

Die Wiener Börse hat am Freitag mit moderaten Gewinnen geschlossen. Der ATX beendete den Tag mit einem Plus von 0,51 Prozent und 3.555,87 Punkten. Der breiter gefasste ATX Prime stieg um 0,48 Prozent auf 1.771,62 Punkten. An andren Börsen in Europa ging es zum Wochenschluss nach unten. Für Unsicherheit an den Märkten sorgte zuletzt die Aussicht auf eine restriktive US-Handelspolitik und auch höhere Inflation in der kommenden Amtszeit von Donald Trump als US-Präsident.

Zudem hatte der US-Notenbankchef Jerome Powell zuletzt den Zinssenkungshoffnungen der Anleger einen zusätzlichen Dämpfer verliehen. Die US-Notenbank Fed müsse es nicht mit den Zinssenkungen eilig haben, da die Wirtschaft keine solchen Signale sende, sagte Powell auf einer Fed-Veranstaltung.

Stark gesucht waren in Wien Wienerberger-Aktien und gewannen 3,5 Prozent. Gute Nachfrage gab es auch in den Ölwerten. OMV gewannen 1,1 Prozent. Der erwartete Gaslieferstopp für die OMV aus Russland kommt nun früher als gedacht. Schon ab Samstag soll kein Gas mehr zur OMV nach Österreich kommen, wurde am Freitagnachmittag bekannt.

Die Auswirkungen für die österreichische Gasversorgung hält sich jedoch in Grenzen, wie OMV-Chef Alfred Stern erst am Donnerstag gegenüber der APA versichert hatte. Denn der Öl- und Gaskonzern bereite sich seit drei Jahren auf dieses Szenario vor.

Do&Co setzten mit einem Plus von 2,4 Prozent den Höhenflug vom Vortag fort. Die Aktien des Caterers hatten bereits am Donnerstag mit einem Kurssprung von 15 Prozent auf gute Quartalszahlen reagiert.

Rosenbauer schlossen nach gut aufgenommenen Quartalszahlen 0,6 Prozent fester. Der oberösterreichische Feuerwehrausrüster hat in den ersten neun Monaten des Jahres ein kräftiges Wachstum im Vergleich zur Vorjahresperiode verzeichnet und sieht sich gut unterwegs, um den Turnaround zu schaffen. Die Experten der Baader Bank haben ihre positive Einschätzung der Aktie in Reaktion auf die Zahlen bestätigt. Die Analysten von Warburg Research schrieben von "soliden Drittquartalszahlen".

Unter Druck kamen Aktien der Raiffeisen Bank International und waren mit einem Minus von 2,8 Prozent das ATX-Schlusslicht. Sehr schwach zeigten sich auch die Titel des Leiterplattenherstellers AT&S mit einem Minus von 1,3 Prozent. Auch an anderen Börsen in Europa fanden sich Halbleiter-Aktien unter den größeren Verlierern. Titel der Halbleiterbranche litten unter dem schwachen Ausblick, den der US-Branchenkollege Applied Materials am Vortag präsentiert hatte. Der US-Hersteller von Anlagen für die Chipbranche blieb mit seiner Umsatzprognose für das erste Geschäftsquartal unter den Erwartungen von Analysten.

Polytec-Aktien fielen nach einer Kurszielsenkung um 0,4 Prozent auf 2,24 Euro. Die Analysten der Baader Bank haben ihr Kursziel für die Aktien des heimischen Automobilzulieferers in Reaktion auf die am Mittwoch vorgelegten Drittquartalszahlen von 7,00 auf 4,00 Euro zusammengestrichen. Die Kaufempfehlung "Buy" wurde vom zuständigen Experten Peter Rothenaicher jedoch bestätigt.

mik/kat

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