15.09.2010 19:11:24

Wall Street Update: Leichte Gewinne, MasterCard-Aktien gefragt

New York (aktiencheck.de AG) - Trotz eher enttäuschender Konjunkturdaten hat die Wall Street nach schwächerem Start den Sprung in die Gewinnzone geschafft. Der Dow Jones Industrial Average gewinnt aktuell 0,28 Prozent ab auf 10.556 Punkte. Der S&P 500 verbucht ein leichtes Plus von 0,13 Prozent und notiert bei 1.123 Zählern. Der NASDAQ Composite verbessert sich um 0,35 Prozent auf 2.298 Punkte.

Die Federal Reserve Bank of New York hat für September eine Verschlechterung bei der allgemeinen Geschäftstätigkeit im Verarbeitenden Gewerbe des Distrikts New York ermittelt. So verringerte sich der Empire State Manufacturing Index auf 4,1 Punkte, während Volkswirte lediglich mit einem Rückgang auf 6,4 Zähler gerechnet hatten. Hierbei handelt es sich um den niedrigsten Stand seit Juli 2009. Für August war ein Wert von 7,1 Punkten ermittelt worden.

Wie das Arbeitsministerium bekannt gab, haben die US-Außenhandelspreise im August einen Anstieg verzeichnet. Demnach erhöhten sich die Exportpreise im Vormonatsvergleich um 0,8 Prozent. Bereinigt um Agrargüter lagen sie um 0,5 Prozent über dem Vormonatsniveau. Ferner kletterten die Importpreise um 0,6 Prozent. Bereinigt um Ölimporte stiegen die Einfuhrpreise um 0,3 Prozent.

Wie zudem bekannt wurde, ist die Industrieproduktion in den USA im August geringer als erwartet angewachsen. So lag der Produktionsausstoß der Fabriken, Bergwerke und Energieversorger um 0,2 Prozent über seinem Vormonatsniveau, während er im Juli um revidiert 0,6 Prozent gewachsen war. Volkswirte hatten einen um 0,3 Prozent höheren Output prognostiziert. Zudem erhöhte sich die Kapazitätsauslastung der US-Industrie auf 74,7 Prozent, während die Prognose auf 75,0 Prozent gelautet hatte.

Wie in der Presse zu lesen war, wird die Welthandelsorganisation WTO voraussichtlich entscheiden, dass der Flugzeughersteller Boeing (The Boeing) unrechtmäßig Milliardenhilfen der US-Regierung erhalten hat. Die Europäische Union werfe dem Flugzeughersteller vor, insgesamt mindestens 24 Mrd. Dollar an Subventionen von der US-Regierung und den US-Bundesstaaten erhalten zu haben, in einigen Fällen in Form von Steuererleichterungen. Boeing und Airbus, die Passagierflugzeugsparte des Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS (European Aeronautic Defence and Space), führen bereits seit Jahren rechtliche Auseinandersetzungen und beschuldigen sich gegenseitig unlauterer Machenschaften beim Bezug von Staatsdarlehen und Forschungsaufträgen. Im Juni hatte die WTO der EU vorgeworfen, Airbus billige Kredite gewährt zu haben. Die Aktie von Boeing gibt aktuell 0,4 Prozent ab.

Der Kreditkartenanbieter MasterCard hat am Vorabend ein Aktienrückkaufprogramm angekündigt. Demnach hat das Board of Directors den Konzern zum Erwerb eigener Aktien im Gesamtwert von bis zu 1 Mrd. Dollar ermächtigt. Der Erwerb solle über die Börse oder auch im Zuge außerbörslicher Transaktionen erfolgen. Außerdem sorgt das Unternehmen mit einem überzeugenden Ausblick für gute Stimmung. So geht der Konzern für die Geschäftsjahre 2011 bis 2013 von einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum des EPS-Ergebnisses von über 20 Prozent auf Basis konstanter Währungen aus. Der Umsatz soll im gleichen Zeitraum um durchschnittlich 12 bis 14 Prozent pro Jahr (bei konstanten Währungen) wachsen. Indes wird für 2011 bis 2013 eine operative Marge von mindestens 50 Prozent pro Jahr angestrebt, hieß es. Aktien von MasterCard gewinnen daraufhin mehr als 6 Prozent.

Der amerikanische Software-Hersteller Novell Inc. plant einem Pressebericht zufolge die Aufspaltung sowie den Verkauf des Unternehmens. Wie die "New York Post" unter Berufung auf unternehmensnahe Kreise berichtet, soll das Unternehmen in zwei Teile aufgespalten werden. Der Geschäftsbereich SUSE Linux soll an einen strategischen Investor verkauft werden. Der überwiegende Rest des Unternehmens soll an eine Private-Equity-Gesellschaft gehen. Dem Bericht zufolge ist der Deal jedoch noch nicht in trockenen Tüchern. Wer die Käufer sind, geht aus dem Bericht nicht hervor. Über den Preis wurde nur bekannt, dass die Summe aus beiden Unternehmensteilen über dem Angebot liegen soll, das Novell im März dieses Jahres abgelehnt hatte. Damals hatte Elliott Associates 5,75 Dollar je Aktie für das gesamte Unternehmen geboten. Die Novell-Aktie verbessert sich derzeit um fast 6 Prozent.

Beazer Homes (Beazer Homes USA), einer der größten US-Baukonzerne für Eigenheime, hat seine Prognose für den Auftragseingang neuer Häuser nach unten revidiert. So gehe man für das laufende Fiskaljahr von einem Auftragseingang aus, der leicht über oder leicht unter dem entsprechenden Vorjahreswert von 4.209 Häusern liegen werde. Zuletzt hatte der Konzern einen Auftragseingang über dem des Vorjahres in Aussicht gestellt. Als Grund für die Abwärtskorrektur wurde der voraussichtlich schwächer als erwartet ausfallenden Ordereingang im vierten Quartal genannt, der zwischen 700 und 800 Neuaufträgen liegen solle. Zuvor hatte man hier noch ein Plus von mindestens 767 Bestellungen erwartet. Die Aktie verliert daraufhin gut 6 Prozent.

Die Aktie des Biotechnologiekonzerns Cypress Bioscience sticht mit einem Plus von fast 10 Prozent ins Auge. Hintergrund ist eine Übernahmeofferte durch die Ramius Value and Opportunity Advisors LLC, die ihr ursprüngliches Angebot von 4,00 Dollar je Aktie auf 4,25 Dollar je Aktie erhöht hat. Mit dem neuen Übernahmeangebot wendet sich Ramius Value and Opportunity Advisors direkt an die Aktionäre des Konzerns. (15.09.2010/ac/n/m)

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