01.06.2006 15:57:00
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Wall Street: Konjunkturdaten im Fokus
Im Fokus der Anleger stehen heute zahlreiche Konjunkturdaten. So veröffentlichte das Arbeitsministerium für die Vorwoche mit 336.000 einen unerwarteten Anstieg der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Volkswirte hatten dagegen eine Abnahme auf 320.000 Erstanträge prognostiziert. Zudem teilte das Ministerium mit, dass sich die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft gegenüber dem Vorjahresquartal um 3,7 Prozent erhöht hat, während vorläufig ein Zuwachs von 3,2 Prozent gemeldet worden war. Volkswirte hatten sogar einen Anstieg um 3,9 Prozent erwartet. Die Lohnstückkosten wuchsen im Vorjahresvergleich um revidiert 1,6 (vorläufig: 2,5) Prozent. Auf der Agenda stehen nun noch der ISM Index des verarbeitenden Gewerbes, Baudaten sowie der wöchentliche Ölmarktbericht.
Papiere von Heinz rücken im morgendlichen Handel um 2 Prozent vor. Der Ketchup-Hersteller musste im vierten Quartal zwar einen Gewinnrückgang hinnehmen, konnte die Erwartungen des Marktes aber dennoch deutlich schlagen. Dagegen verlieren Wal-Mart-Aktien ein halbes Prozent. Zuvor teilte der Einzelhandelskonzern mit, dass die vergleichbaren Umsatzerlöse im Mai um 2,3 Prozent angestiegen sind.
Einen drastischen Kursrutsch von 12 Prozent erleiden indes Anteilsscheine von Novell, obwohl der Software-Hersteller Ergebnisse im Rahmen der Erwartungen ablieferte. Daneben büßen Papiere des Server- und Software-Herstellers Sun Microsystems, der den Abbau von 4.000 bis 5.000 Stellen ankündigte, 4 Prozent ein. Dagegen honorieren die Anleger die von Ciena vorgelegten Ergebnisse mit einem 4-prozentigen Kursaufschlag.
Der amerikanische Einzelhandelskonzern Wal-Mart Stores Inc. konnte im Mai einen leichten Anstieg der vergleichbaren Umsatzerlöse vorweisen. Wie der weltweit größte Einzelhandelskonzern heute erklärte, verbesserten sich die Umsatzerlöse im Berichtsmonat bei Niederlassungen, welche länger als ein Jahr geöffnet waren, im Vorjahresvergleich um 2,3 Prozent. Der Gesamtumsatz kletterte im Vorjahresvergleich um 12,2 Prozent auf 26,29 Mrd. Dollar. Für den laufenden Monat Juni geht Wal-Mart von einem Anstieg der vergleichbaren Filialumsätze im Bereich von 1 bis 3 Prozent aus.
Der amerikanische Ketchup-Hersteller H.J. Heinz Co. (HJ Heinz) musste im vierten Quartal aufgrund gestiegener Zinsaufwendungen sowie einer höheren Steuerquote einen Gewinnrückgang hinnehmen. Wie der Konzern heute erklärte, lag der Nettogewinn im Berichtszeitraum bei 167,9 Mio. Dollar bzw. 50 Cents je Aktie, nach 206,5 Mio. Dollar bzw. 59 Cents je Anteilsschein im Vorjahreszeitraum. Der Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft verringerte sich im Vorjahresvergleich von 59 Cents je Aktie auf 54 Cents je Aktie. Der Konzernumsatz verbesserte sich von 2,23 Mrd. Dollar auf 2,40 Mrd. Dollar. Analysten hatten zuvor ein EPS von 49 Cents sowie einen Umsatz von 2,41 Mrd. Dollar erwartet. Für das laufende Quartal liegen die Analystenerwartungen bei einem EPS von 51 Cents sowie einem Umsatz von 1,97 Mrd. Dollar. H.J. Heinz kündigte im Anschluss an die Veröffentlichung der Geschäftsergebnisse außerdem ein groß angelegtes Kostensenkungsprogramm an. Demnach will der Konzern in den kommenden zwei Jahren Kosteneinsparungen beim Produktverkauf und beim Marketing in Höhe von 355 Mio. Dollar sowie weitere Einsparungen in Höhe von 145 Mio. Dollar realisieren. Im Rahmen der beschlossenen Maßnahmen wird der Konzern im Fiskaljahr 2007 insgesamt 15 Werke schließen oder veräußern und rund 2.700 Mitarbeiter entlassen. Dies entspricht rund 8 Prozent der gesamten Belegschaft. Gleichzeitig kündigte Heinz die Anhebung der Dividende von 1,20 Dollar je Aktie auf 1,40 Dollar je Aktie im Fiskaljahr 2007 an und wird außerdem in den kommenden zwei Jahren eigene Aktien im Gesamtwert von 2 Mrd. Dollar zurückkaufen.
Der amerikanische Server- und Software-Hersteller Sun Microsystems Inc. (ISIN US8668101046/ WKN 871111) gab am Mittwoch nach Börsenschluss bekannt, dass er 4.000 bis 5.000 Stellen abbauen wird, um nachhaltig in die Gewinnzone zurückkehren zu können. Der Konzern, dessen Umsatz sich bereits seit vier Jahren in Folge rückläufig entwickelt, wird seine Belegschaft demnach in den nächsten sechs Monaten um 11 bis 13 Prozent reduzieren. Die Kosten, die sich in diesem Zusammenhang auf die nächsten Quartale verteilen, belaufen sich auf 340 bis 500 Mio. Dollar. Die Maßnahmen, die auch den Verkauf von Immobilien und den Ausstieg aus Mietverträgen vorsehen, sollen insgesamt zu Einsparungen in Höhe von 480 bis 590 Mio. Dollar führen. Diese Summe soll realisiert werden, sobald der Plan vollständig umgesetzt ist, was voraussichtlich im Juni 2007 der Fall sein wird. Der Konzern, der insgesamt 37.500 Mitarbeiter beschäftigt, will im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2007 einen operativen Gewinn in Höhe von mindestens 4 Prozent des Umsatzes erzielen. Langfristig soll diese Quote bei 10 Prozent liegen.
Die amerikanische Alcoa Inc. , der weltweit größte Aluminiumkonzern, meldete am Mittwoch, dass sie mit der Gewerkschaft United Steelworkers of America eine vorläufige Einigung bezüglich neuer Arbeitsverträge erzielt hat. Demnach wurde für 9.000 gewerkschaftlich organisierte Mitarbeiter an 15 Standorten ein neuer Arbeitsvertrag mit einer Laufzeit von vier Jahren vereinbart, womit ein Streik verhindert werden konnte. Der Vertrag muss jedoch noch von den Gewerkschaftsmitgliedern ratifiziert werden. Die 15 Standorte befinden sich in den US-Bundesstaaten Arkansas, Indiana, Iowa, Kentucky, New York, North Carolina, Virginia, Tennessee, Texas und Washington. In den USA sind 20 Prozent der Alcoa-Mitarbeiter gewerkschaftlich organisiert. Weltweit sind es jedoch nur 7 Prozent der Gesamtbelegschaft von 129.000 Mitarbeitern.
Die Novell Inc. hat am Mittwoch nach US-Börsenschluss die vorläufigen Zahlen für das zweite Fiskalquartal 2005/06 veröffentlicht. Der amerikanische Software-Hersteller profitierte demnach von niedrigeren Steuern und operativen Aufwendungen. Demnach belief sich der Nettogewinn auf 3,3 Mio. Dollar bzw. 1 Cent je Aktie, nach einem Verlust von 15,6 Mio. Dollar bzw. 4 Cents je Aktie im Vorjahr. Bereinigt um Einmal-Effekte belief sich das EPS auf 3 Cents, nach 1 Cent im Vorjahr. Die Analysten hatten im Vorfeld ein EPS von 3 Cents erwartet. Die Umsatzerlöse gingen von 297,1 Mio. Dollar auf 278,3 Mio. Dollar zurück. Die Analystenerwartungen hatten sich zuvor auf 275,7 Mio. Dollar belaufen. Für das derzeit laufende dritte Fiskalquartal erwarten die Analysten ein durchschnittliches EPS von 4 Cents bei Umsatzerlösen von 283,2 Mio. Dollar.
Der amerikanische Call Center-Betreiber West Corp. gab am Mittwoch bekannt, dass sie der Übernahme durch eine Investorengruppe unter der Führung der Private Equity-Firmen Thomas H. Lee Partners und Quadrangle Group LLC für rund 3,34 Mrd. Dollar zugestimmt hat. Den Angaben zufolge erhalten die Aktionäre, mit Ausnahme der Gründer Gary und Mary West, im Rahmen der Transaktion 48,75 Dollar in bar für jeden ihrer Anteilsscheine. Dies entspricht einer Prämie von 13 Prozent auf den Schlusskurs der West-Aktie vom Dienstag. Die West-Gründer, deren Unternehmensbeteiligung sich auf 56 Prozent beläuft, haben sich bereit erklärt, 85 Prozent ihrer Anteile gegen 42,83 Dollar pro Aktie in bar zu tauschen, während die restlichen Anteile in Aktien des neuen Unternehmens umgewandelt werden sollen.
Der amerikanische Netzwerkausrüster Ciena Corp. (ISIN US1717791016/ WKN 905348) meldete heute, dass er seinen Verlust im zweiten Quartal fast vollständig eliminieren konnte, was mit einer starken Nachfrage nach seinen Produkten zusammenhängt. Der Nettoverlust betrug nur noch 1,9 Mio. Dollar bzw. 0 Cents pro Aktie, im Vergleich zu einem Fehlbetrag von 74,8 Mio. Dollar bzw. 13 Cents pro Aktie im Vorjahr. Vor Einmaleffekten wurde ein Gewinn von 1 Cent pro Aktie erzielt. Der Umsatz legte um 26,3 Prozent auf 131,1 Mio. Dollar zu. Analysten waren im Vorfeld von einem Verlust von 1 Cent pro Aktie und einem Umsatz von 129,1 Mio. Dollar ausgegangen. Für das laufende Quartal stellen sie einen Break-Even beim EPS-Ergebnis sowie Erlöse von 137,6 Mio. Dollar in Aussicht.
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