20.02.2022 18:45:38

US-Regierung: In Ukraine-Krise noch diplomatische Optionen auf Tisch

WASHINGTON (dpa-AFX) - Die US-Regierung sieht noch diplomatischen Spielraum, um eine völlige Eskalation im Ukraine-Konflikt zu verhindern. Noch sei Russland dieses Mal nicht in die Ukraine einmarschiert, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, John Kirby, am Sonntag dem Sender Fox News. "Wir denken immer noch, dass Zeit ist, das zu verhindern." Gleichzeitig warnte Kirby, dass Russlands Präsident Wladimir Putin sein Militär in die Lage versetzt habe, jeden Moment zuzuschlagen. "Was wir gerade erleben, ist, dass Herr Putin seine offenbar sehr klaren Absichten, erneut in die Ukraine einzumarschieren, in die Tat umsetzt."

Russland weist den Vorwurf des Westens, eine Invasion der Ukraine zu planen, zurück. Sollte Russland einmarschieren, müsse Putin dafür die Verantwortung übernehmen, sagte Kirby. "Herr Putin wird für die Verluste, das Leid, die Opfer und die Zerstörung, die sich daraus ergeben, verantwortlich sein." Forderungen, bereits jetzt massive Sanktionen zu verhängen, wies der Pentagon-Sprecher aber zurück. "Wenn man jemanden für etwas bestraft, was er noch nicht getan hat, dann kann er auch gleich loslegen und es tun", so Kirby.

Auf die Frage, ob die USA in dem Konflikt besorgter seien als Partner wie Deutschland, sagte Kirby, die Nato sei geeinter und geschlossener denn je. "Das einzige, was Putin nicht will, ist genau das, was er bekommt: eine sehr starke Nato an seiner Westflanke." In den USA war zuletzt Kritik an Deutschlands Bündnistreue aufgekommen - besonders mit Blick auf die deutsch-russische Gaspipeline Nord Stream 2.

Russland hat nach US-Angaben etwa 150 000 Soldaten an der Grenze zum Nachbarland Ukraine zusammengezogen. In den vergangenen Tagen verschärfte sich die Lage vor allem entlang der Frontlinie im Südosten der Ukraine zwischen der ukrainischen Armee und den von Moskau unterstützten Separatisten, die die Gebiete Donezk und Luhansk schon seit Jahren kontrollieren./nau/DP/jha

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