29.08.2018 18:05:43

Umweltschützer suchen mit RWE Gespräch über Hambacher Forst - Kreise

Von Christian Grimm

BERLIN (Dow Jones)--Im Streit um die Abholzung des Hambacher Forstes im Rheinischen Braunkohlerevier wollen die Umweltschützer das Gespräch mit dem Energiekonzern RWE suchen. Das erklärten zwei Mitglieder der Kohlekommission, die anonym bleiben wollten. "Es gibt das Bemühen darum", sagte einer der beiden.

RWE will den Wald am Tagebau Hambach ab dem Herbst roden, um den Abbau der Braunkohle vorantreiben zu können. Das sei zwingend notwendig, sonst müssten die Bagger stillstehen, argumentiert der Stromversorger. Finanzvorstand Markus Krebber erläuterte der Kommission bei der Sitzung am Mittwoch noch einmal die Bedeutung der Braunkohle für RWE, die Beschäftigten, die Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen und die Versorgungssicherheit.

Das Thema Hambach stand offiziell nicht auf der Tagesordnung, belastet aber die Diskussion unter den Experten. Für Umweltschützer und Tagebaugegner ist der Forst ein Symbol im Kampf gegen den Klimawandel. Gegen das Fällen der Bäume haben sie massiven Widerstand angekündigt.

Bei RWE ist unterdessen noch keine Einladung der Umweltschützer zu einem Treffen mit der Gegenseite eingegangen. "Uns sind keine Moderationsgespräch bekannt", erklärte eine Sprecherin auf Nachfrage. Die Haltung des Unternehmens sei klar und unverändert.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hatte am Vormittag erklärt, in den vergangenen Wochen mit dem Energieerzeuger wegen der kniffligen Frage in Kontakt gewesen zu sein. "Es ist allerdings so, dass das zuständige Unternehmen in Nordrhein-Westfalen einen Rechtstitel (zur Rodung) besitzt. Diese Entscheidungen sind mehrfach von Gerichten bestätigt worden", sagte der CDU-Politiker. Einen Kompromiss für das Waldstück könne daher nur in Gesprächen herbeigeführt werden.

Vor dem Wirtschaftsministerium hatten am Morgen 150 Kumpel aus dem Rheinischen Revier unter dem Motto "Schnauze voll" gegen die Stilllegung der Tagebaue und die mögliche Abschaltung ihrer Kraftwerke demonstriert. Der Chef der Gewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), Michael Vassiliadis, warnte davor, die aufgeladene Diskussion um den Hambacher Forst in die Kommission zu tragen. "Wer die Kommission mit derartigen Diskussionen belastet, erschwert es allen Beteiligten, zu einem gemeinsamen Ergebnis zu kommen", betonte er.

Das vielseitig besetzte Gremium soll sich zuvörderst darum kümmern, Perspektiven für neue Arbeitsplätze in den drei Kohlerevieren in Deutschland aufzuzeigen. Die Fachleute sollen der Politik außerdem einen Fahrplan vorlegen, wann in Deutschland Tagebaue und Kraftwerke stillgelegt werden. Bei der Verfeuerung des Rohstoffs zur Stromerzeugung wird viel klimaschädliches Kohlendioxid freigesetzt.

Die nächste Sitzung der Kohlekommission ist für den 18. September angesetzt.

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/chg/gos

(END) Dow Jones Newswires

August 29, 2018 12:05 ET (16:05 GMT)

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