14.10.2022 18:59:40

ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Scholz: Bis zur nächsten Woche Lösung zur Nutzung der Atomenergie

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat eine Einigung im Streit innerhalb der Koalition über die Laufzeit von Atomkraftwerken bis zur kommenden Woche in Aussicht gestellt. "Wir haben auch entschieden, dass wir es insbesondere jetzt im kommenden Winter auch weiter möglich machen werden, den Atomstrom zu nutzen - und die ganz konkrete praktische Frage werden wir ganz schnell zeitnah bis zur nächsten Woche lösen", sagte Scholz bei einer Pressekonferenz auf die Frage, ob es bis Sonntag eine koalitionsinterne Einigung geben werde.

Regierung will Paketlösung zur Finanzierung des 49-Euro-Tickets

Die Bundesregierung strebt nach der grundsätzlichen Einigung auf ein 49-Euro-Nahverkehrsticket eine Einigung zur Finanzierung in einem "Gesamtpaket" mit anderen Finanzfragen bei der nächsten Sitzung der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) an. "So, wie die Länder fordern, dass es ein Paket geben muss zwischen Ausbau und günstigem Deutschlandticket, muss ja auch ein Verständnis da sein, dass man auch auf Bundesebene eine Paketlösung braucht", sagte Verkehrsministeriumssprecher Tim Alexandrin.

Bankenverband: Bezahlbare Energie entscheidend für Standort Deutschland

Der Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken, Christian Sewing, hat angesichts der angespannten Lage der Wirtschaft eine strukturelle Antwort für eine stabile Energieversorgung angemahnt. "Bezahlbare Energie ist essenziell für die Menschen und die Wirtschaft in Deutschland", erklärte der Chef der Deutschen Bank in einer Mitteilung anlässlich der Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank in Washington. Deshalb sei es richtig und wichtig, Haushalte und Unternehmen kurzfristig bei Gas- und Strompreisen zu entlasten.

DSGV fordert umfassende Energiewende und aufsichtliche Erleichterungen

Angesichts dauerhaft hoher Energiepreise hat der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV), Helmut Schleweis, neben den dringend notwendigen staatlichen Soforthilfen für betroffene Unternehmen und Privathaushalte eine umfassende und schnelle Energiewende gefordert. Bei der Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds und Weltbank in Washington machte sich der DSGV in diesem Kontext für aufsichtliche Erleichterungen und mehr Kapitalspielräume für Kreditinstitute stark.

Scholz: Partnerschaft zur Mongolei soll ausgebaut werden

Deutschland will die Partnerschaft mit der Mongolei nach Angaben von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ausbauen und insbesondere in der Energiepolitik stärker mit dem Land zusammenarbeiten. "Die Kooperation mit Demokratien wie der Mongolei ist für Deutschland von strategischer Bedeutung", sagte Scholz bei einer Pressekonferenz mit dem mongolischen Premierminister Luvsannamsrain Oyun-Erdene in Berlin. Bei Regierungsverhandlungen in der Mongolei sollten kommendes Jahr Programm und Schwerpunkte für die künftige Zusammenarbeit festgelegt werden.

Leibnitz-Institut Safe bekommt neuen Direktor

Das Leibnitz-Institut für Finanzmarktforschung Safe steht vor seinem ersten Wechsel in der wissenschaftlichen Leitung: Zum 1. Dezember 2022 übernimmt der Ökonom Florian Heider den Posten des Wissenschaftlichen Direktors von Jan Pieter Krahnen, der das Institut maßgeblich mit aufgebaut und geleitet hat. Heider kommt von der Europäischen Zentralbank (EZB), wo er gegenwärtig für die Sektion "Financial Markets Research" verantwortlich ist.

Britische Premierministerin kündigt Kehrtwende in Steuerpolitik an

Die britische Premierministerin Liz Truss hat nach der Entlassung ihres Finanzministers Kwasi Kwarteng eine Kehrtwende in wichtigen Teilen ihrer Steuerpolitik angekündigt. Entgegen ihrer vorherigen Pläne soll die Körperschaftssteuer nun doch auf 25 Prozent von 19 Prozent steigen.

Jeremy Hunt zum neuen Schatzkanzler Großbritanniens ernannt

Nach dem Rücktritt von Kwasi Kwarteng als Schatzkanzler hat die britische Regierung einen Nachfolger ernannt: Jeremy Hunt wird den Posten laut Mitteilung der Regierung übernehmen. Hunt wird der vierte Kanzler in nur vier Monaten sein, auch wenn Kwarteng nicht der am kürzesten amtierende sein wird.

Bank of England setzt auf Sicherheitsnetz für Märkte

Die Bank of England (BoE) hofft, dass ein Sicherheitsnetz in Form von kurzfristigen Finanzspritzen die Märkte stabilisieren wird, wenn sie ihr Notkaufprogramm für Anleihen am Freitag auslaufen lässt. Banker und Anleger sind allerdings skeptisch, ob dies funktionieren wird. Die BoE hatte am Montag, als die Märkte für britische Staatsanleihen ins Wanken gerieten, eine sogenannte temporäre Repo-Fazilität eingeführt.

Umsätze der US-Einzelhändler stagnieren im September

Die US-Bürger haben sich im September angesichts hoher Inflation und steigender Zinsen mit ihrem Konsum zurückgehalten. Die Umsätze der US-Einzelhändler stagnierten gegenüber dem Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten im Konsens mit einem Anstieg um 0,3 Prozent gerechnet. Wie das US-Handelsministerium weiter berichtete, stiegen die Umsätze ohne Kfz um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat. Ökonomen hatten in dieser Kategorie eine Stagnation erwartet.

Fed/George für weitere Zinserhöhungen, mahnt aber zur Vorsicht

Die US-Notenbank muss nach Einschätzung der Präsidentin der Federal Reserve Bank of Kansas City die Zinssätze weiter anheben, sollte aber mit dem Tempo dieser Schritte vorsichtig sein. "Wir müssen vielleicht noch eine Weile so weitermachen", sagte Esther George am Freitag. Angesichts der anhaltenden Inflation könnte es sein, dass der endgültige Leitzins höher ausfalle und länger dort verbleiben müsse. "Ich bin vielleicht vorsichtiger als die meisten anderen, wenn es darum geht, wie schnell wir das tun und wie aggressiv wir das tun", fügte George hinzu.

Stimmung der US-Verbraucher im Oktober verbessert

Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Oktober aufgehellt. Der an der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung in den USA stieg bei der Umfrage zur Monatsmitte auf 59,8. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von nur 59,0 erwartet. Bei der Umfrage Ende September lag er bei 58,6. Der Index für die Erwartungen belief sich auf 56,2 (Vormonat: 58,0), der Index für die Einschätzung der aktuellen Lage wurde mit 65,3 (59,7) angegeben.

US-Importpreise sinken den dritten Monat in Serie

Die US-Importpreise sind im September den dritten Monat in Folge gesunken. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, fielen die Einfuhrpreise im Vergleich zum Vormonat um 1,2 Prozent, nach einem Minus von 1,1 Prozent im August. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen waren im Konsens von einem Rückgang um 1,1 Prozent ausgegangen. Die Entwicklung der Importpreise ist ein Indiz für die US-Inflation.

Trump reagiert mit Wutschreiben auf Vorladung durch U-Ausschuss

Mit einem 14-seitigen Wutschreiben hat der frühere US-Präsident Donald Trump auf eine Vorladung des parlamentarischen Untersuchungsausschusses zur Kapitol-Erstürmung Anfang 2021 reagiert. In dem am Freitag veröffentlichten Brief an den Ausschussvorsitzenden Bennie Thompson beschimpft Trump die Mitglieder des Gremiums, bezeichnet die Untersuchung als "Hexenjagd" und "Schauprozess" und wiederholt seine vielfach widerlegten Vorwürfe des massiven Betrugs bei der Präsidentschaftswahl 2020. Ob er vor dem Ausschuss aussagen wird, erklärte der Republikaner nicht.

+++ Konjunkturdaten +++

*US/Lagerbestände Aug +0,8%; (PROG: +0,9%) gg Vm

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/DJN/AFP/apo/mgo

(END) Dow Jones Newswires

October 14, 2022 13:00 ET (17:00 GMT)

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!