05.03.2022 15:58:39

Top-Beamtin der USA: Gefahr einer nuklearen Katastrophe bestand nicht

WASHINGTON (dpa-AFX) - Trotz des Feuers an Europas größtem Kernkraftwerk in der Ukraine hat nach Einschätzung einer Spitzen-Beamtin der US-Regierung nicht die Gefahr einer nuklearen Katastrophe bestanden. "In dieser besonderen Situation bestand nie die Gefahr einer nuklearen Katastrophe. Aber es ist klar, dass die Dinge schnell aus dem Ruder laufen können", sagte die Leiterin der Nationalen Verwaltung für Nukleare Sicherheit der USA, Jill Hruby, am Freitag dem Sender CNN. Sie betonte: "Es kann sehr schnell zu einer Eskalation kommen, und es ist, um es milde auszudrücken, eine schlechte Idee, rund um ein Atomkraftwerk zu kämpfen."

Es habe bei den Kämpfen am ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja in der Nacht zu Freitag nie die Gefahr einer Kernschmelze bestanden, sagte Hruby weiter. "Das Schlimmste, was in der letzten Nacht passiert ist, war die Übernahme des Kraftwerks und ein Feuer in einem Verwaltungsgebäude." Man verurteile nachdrücklich, dass die russische Armee in der Nähe von Kernkraftwerken kämpfe. Die amerikanische UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield hatte zuvor gesagt, die Welt sei nur knapp einer nuklearen Katastrophe entgangen. Angesprochen auf Thomas-Greenfields Äußerung bemühte sich Hruby, zu betonen, dass sie der Botschafterin nicht widerspreche und betonte, dass Kämpfe um ein Kernkraftwerk generell zu einer nuklearen Katastrophe führen könnten.

Nach der Einnahme des Atomkraftwerkes nahe der Großstadt Saporischschja durch russische Truppen war in der Nacht zu Freitag auf dem Gelände ein Brand ausgebrochen, laut ukrainischem Innenministerium im Gebäude eines Trainingskomplexes. Die ukrainische Aufsichtsbehörde, das russische Verteidigungsministerium und später auch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) versicherten, es sei keine erhöhte Strahlung gemessen worden./nau/DP/zb

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