Trotz Gewinnrückgang |
27.04.2022 20:44:00
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T-Mobile US traut sich noch mehr zu - Aktie im Plus
2022 sollen nach Abzug von Kündigungen nun insgesamt 5,3 bis 5,8 Millionen neue Telefonverträge hinzukommen, teilte das Unternehmen am Mittwoch vor Börseneröffnung in Bellevue (US-Bundesstaat Washington) mit. Gegenüber der bisherigen Prognose entspricht dies an beiden Enden der Spanne einem Plus von 300 000. In der Vergangenheit hatte T-Mobile US oft zum Jahresauftakt eine eher konservative Schätzung veröffentlicht und seine Prognose im weiteren Verlauf schrittweise erhöht.
Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen ohne Leasingumsätze (Core Ebitda) soll mit 25,8 bis 26,2 Milliarden US-Dollar (24,4 bis 24,8 Mrd Euro) ebenfalls etwas besser ausfallen als zunächst in Aussicht gestellt.
Die Synergieeffekte aus der Fusion mit dem kleineren Konkurrenten Sprint sollen mit bis zu 5,4 Milliarden US-Dollar im besten Fall noch etwas höher ausfallen als bislang kalkuliert. Den größten Effekt verspricht sich das Management um Unternehmenschef Mike Sievert durch eine Reduktion der Vertriebsgemeinkosten. Allerdings sollen auch durch Optimierungen des Netzwerks Kosten eingespart werden. Die Integrationskosten sollen hingegen bei maximal fünf Milliarden Dollar bleiben.
T-Mobile US war im Frühjahr 2020 mit dem kleineren Konkurrenten Sprint nach einer zähen kartellrechtlichen Zitterpartie fusioniert. Durch das Zusammengehen sollte ein neues Schwergewicht im Wettstreit mit den Branchenführern Verizon und AT&T entstehen.
In den ersten drei Monaten des Jahres belasteten die Kosten im Zusammenhang mit der Fusion indes erneut den Nettogewinn. Mit 713 Millionen Dollar lag dieser fast ein Viertel unter dem Vorjahreswert. Dabei übertraten die Integrationskosten die Schwelle von einer Milliarde Dollar nach knapp 300 Millionen im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz mit Mobilfunk-Dienstleistungen stieg hingegen um 6,6 Prozent auf 15,1 Milliarden Dollar.
Unter dem Strich verbuchte T-Mobile US einen Zuwachs von 589 000 neuen Telefonverträgen unter eigener Marke. Das war zwar etwas weniger als die 691 000 neuen Abschlüsse des Konkurrenten AT&T. Allerdings entwickelten sich die Geschäfte damit deutlich besser als bei Verizon, bei der im ersten Quartal unter dem Strich Kunden abwanderten.
Erst Mitte April hatte die Deutsche Telekom wie erwartet ihren Anteil an T-Mobile US aufgestockt. Damit verfolgt sie weiter ihr Ziel, sich über kurz oder lang die Mehrheit an den Amerikanern zu schnappen. Derzeit halten die Bonner 48,4 Prozent an dem amerikanischen Unternehmen, das wegen des Riesen-Marktes USA als besonders lukrativ gilt.
Telekom-Chef Tim Höttges bleiben noch bis Juni 2024 knapp 35 Millionen Aktien, die er über die Vereinbarung von Softbank erwerben kann. Die Japaner waren dagegen vergangenen September bei der Telekom in großem Stil eingestiegen und hatten sich 4,5 Prozent an den Bonnern gesichert. Größter Aktionär der Deutschen Telekom bleibt der Staat mit rund 30 Prozent.
Bereits vor rund einem Jahr hatte Höttges klargemacht, sich die Anteilsmehrheit an den Amerikanern sichern zu wollen. Die mehrheitliche Kontrolle über die US-Tochter üben die Bonner bereits über eine Stimmrechtevereinbarung mit Softbank aus. Die USA treiben die Geschäfte der Telekom maßgeblich voran. Im vergangenen Jahr steuerten die Amerikaner mehr als 60 Prozent des Konzernumsatzes bei. Ähnlich stark fiel auch der Anteil am um Sondereffekte bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen inklusive Leasingkosten (Ebitda AL) aus.
An der US-Börse NASDAQ gewinnt die Aktie von T-Mobile US zeitweise 5,86 Prozent auf 132,28 US-Dollar. Papiere der Konzernmutter Deutsche Telekom verteuerten sich daneben auf XETRA letztlich um 2,12 Prozent auf 17,55 Euro.
BELLEVUE (dpa-AFX)
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