16.04.2023 14:35:39

Schwache Aussichten für Elektroautos - Hersteller setzen auf Export

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Daten des Onlineportals Carwow lassen auch für die kommenden Monate vergleichsweise schwache Neuzulassungen von Elektroautos erwarten. Seit einigen Monaten verzeichnet das Unternehmen bei den Fahrzeugkonfigurationen auf seiner Seite einen deutlich niedrigeren Anteil von Stromern. Im ersten Quartal lag er rund ein Viertel bis ein Drittel niedriger als in den ersten drei Quartalen 2022.

Die Konfigurationen schlagen sich zwar nicht direkt in Fahrzeugbestellungen nieder und die Kunden bei Carwow entsprechen nicht zwangsläufig dem durchschnittlichen Autokäufer. Deutliche Veränderungen im Konfigurationsverhalten sind aber ein gutes Indiz für verändertes Kundeninteresse. Da bei Elektroautos Lieferzeiten von einem halben Jahr oder mehr keine Seltenheit sind, ist auch in den kommenden Monaten wohl kein deutlicher Anstieg der Neuzulassungen von Stromern zu erwarten.

Nach einem extrem starken Dezember hatten die E-Auto-Neuzulassungen zu Jahresbeginn stark nachgegeben. Als ein wichtiger Grund gilt die Kappung der staatlichen Förderung. Experten haben deswegen für das laufende Jahr bereits einen deutlichen Rückgang bei den neuen Stromern prognostiziert.

Bei der Produktion von Elektroautos steht Deutschland hingegen vor einem neuen Jahresrekord. "Wir gehen davon aus, dass die Inlandsproduktion elektrisch angetriebener Pkw um 50 Prozent auf 1,33 Millionen Einheiten ansteigt, davon 980 000 rein batterieelektrische Autos", sagte die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, der "Automobilwoche". Im Jahr 2022 waren demnach insgesamt 885 000 Elektro-Pkw in Deutschland vom Band gelaufen, davon waren 300 000 Plug-in-Hybride.

Die Gründe für diesen Produktionshochlauf von Elektroautos sind Produktionsstätten mit steigender Fertigung wie bei Tesla in Grünheide bei Berlin oder Mercedes-Benz (Mercedes-Benz Group (ex Daimler)) in Bremen sowie neue E-Modelle. "Nachfrageseitiger Treiber", betonte die VDA-Präsidentin, sei der Export. "Aus dem Inland kommen wegen der zu Jahresanfang teilweise reduzierten Förderung dagegen weniger Impulse."/ruc/hgo/DP/he

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