14.07.2023 16:38:42

Scholz will "Wasserstoffkorridor" durch engere Zusammenarbeit mit Finnland

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones)--Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat nach einem Treffen mit dem finnischen Ministerpräsidenten Petteri Orpo einen "Wasserstoffkorridor" mit einer engeren energiepolitischen Verbindung über die Ostsee in Aussicht gestellt. "Wir haben eben darüber gesprochen, dass wir künftig in Fragen einer klimaneutralen Energieproduktion noch enger zusammenarbeiten können", sagte Scholz. "Ich würde mich freuen, wenn wir unsere Energienetze insbesondere für Wasserstoff in Zukunft noch stärker miteinander verbinden. Die baltische Region und die Ostsee könnten zu einem Wasserstoffkorridor werden", erklärte der Kanzler.

Orpo verwies laut Übersetzung bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Scholz auf "bedeutende gemeinsame Interessen" beider Länder in den Bereichen von Energiewandel und Wasserstoffwirtschaft. Finnland besitze viel technologisches Wissen, einen guten Investitionsstandort, saubere Natur und dazu "viel freien Platz im Land", betonte er. "Wenn wir in saubere Energien investieren, kämpfen wir gleichzeitig gegen den Klimawandel, schaffen Arbeitsplätze, sorgen für Wirtschaftswachstum und lösen uns von der russischen fossilen Energie."

Beide Politiker betonten zudem die Bedeutung der Nato-Mitgliedschaft Finnlands und pochten auf eine baldige Mitgliedschaft auch Schwedens nach den Zusagen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. "Die Mitgliedschaften von Finnland, auch bald von Schweden stärken unser Bündnis und erhöhen die Sicherheit in ganz Europa", sagte Scholz. Es sei ein großer Fortschritt, dass es im Vorfeld des jüngsten Nato-Gipfels eine Verständigung zwischen der türkischen und der schwedischen Regierung gegeben und Erdogan erklärt habe, er werde seinem Parlament die Ratifizierung des Beitritts zuleiten. "Für mich ist es so, dass ich davon ausgehe, dass die gesagten Worte sich nachher auch in der Praxis wiederfinden werden", betonte der Kanzler.

Orpo erklärte, die Ostseeregion werde "sicherer denn je sein, seit Finnland und Schweden beigetreten sind und beitreten werden". Die finnische Nato-Mitgliedschaft sei aber "nicht vollkommen", bevor Schweden beigetreten sei. "Genauso wie der Bundeskanzler glaube ich auch daran, dass das, was gesagt wird, auch Realität wird", betonte der finnische Regierungschef.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

DJG/ank/cbr

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