Trotz Streaming-Wachstum |
13.11.2024 16:39:00
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RTL-Aktie deutlich tiefer: Werbe-Schwäche sorgt für pessimistischere Umsatzprognose
Der Umsatz aus dem fortgeführten Geschäft dürfte im laufenden Jahr nun 6,3 Milliarden Euro erreichen nach 6,2 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Bisher war das Unternehmen von 6,6 Milliarden ausgegangen. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITA) sieht RTL nun mit rund 700 Millionen Euro am unteren Ende der Prognosespanne. Im Vorjahr hatte RTL operativ 782 Millionen verdient. Die Ergebnisprognose enthält höhere Anlaufverluste für das Streaminggeschäft von 200 Millionen Euro und gestiegene Programmkosten.
In den ersten neun Monaten lag der Umsatz zwar stabil bei rund 4,2 Milliarden Euro, auch weil die Werbeerlöse in dem Zeitraum um 2,9 Prozent zulegten. Im dritten Quartal sank der Umsatz um 5,5 Prozent auf 1,34 Milliarden Euro. Die Einnahmen aus der Werbung sackten im Quartal um 2,4 Prozent ab, der TV-Werbeumsatz allein um 2,3 Prozent. RTL verwies auf die Auswirkungen der Olympischen Spiele im August, die von den öffentlich-rechtlichen Sendern übertragen wurden, sowie auf das gesamtwirtschaftliche Umfeld in Deutschland und Frankreich. Auch die Produktionstochter Fremantle verbuchte geringere Erlöse.
Die Kennzahlen beziehen sich auf das fortgeführte Geschäft. RTL Nederland ist nicht mehr in den Ergebnissen berücksichtigt.
Ergebniskennziffern veröffentlicht RTL für den Neunmonatszeitraum nicht.
Der Streaming-Umsatz stieg im Neunmonatszeitraum kräftig um 40 Prozent auf 277 Millionen Euro, was höheren Abo-Preisen in Deutschland sowie einer höheren Kundenzahl zu verdanken war. "Bei diesem Wachstumstempo sind wir zuversichtlich, bis Ende des Jahres die Marke von sieben Millionen zahlenden Abonnenten zu erreichen", sagte Vorstandschef Thomas Rabe.
RTL nach Zahlen auf Rekordtief - ProSiebenSat.1 ebenfalls unten
Auf Quartalszahlen und eine gesenkte Umsatzprognose haben die Aktien von RTL am Mittwoch mit hohen Abschlägen reagiert. Auf XETRA verlieren RTL-Titel zeitweise 13,17 Prozent auf 24,40 Euro. Im MDAX lagen sie auf dem letzten Platz. Das Minus im Jahr 2024 summiert sich auf rund 29 Prozent.
Im Sog der RTL-Kursverluste sanken im SDAX auch die Anteile des Konkurrenten ProSiebenSat.1 um 4,8 Prozent und notieren damit auf dem tiefsten Niveau seit 2009. Seit Jahresbeginn haben sie mehr als 14 Prozent eingebüßt. Die eigenen Zahlen für das dritte Quartal legt ProSiebenSat.1 an diesem Donnerstag vor.
Der anhaltend maue TV-Werbemarkt und fehlende Umsätze aus der Produktion mit Inhalten drücken bei RTL auf die Stimmung. Laut Analystin Annick Maas von Bernstein Research dürften die Marktschätzungen nun sinken.
Der Medienkonzern habe die Erwartungen verfehlt, schrieb UBS-Analyst Adam Berlin. Gründe seien das geringe Wachstum im Bereich der Content-Produktion und schwächere Einnahmen aus der Fernsehwerbung, insbesondere in Deutschland. Dabei sieht er mit 3 und 1 Prozent allerdings recht moderaten Korrekturbedarf bei Umsatzkonsens und durchschnittlicher Schätzung für das operative Ergebnis.
DOW JONES/dpa-AFX
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