12.02.2022 15:34:38
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ROUNDUP: US-Regierung zieht Großteil von Botschaftspersonal aus Kiew ab
WASHINGTON (dpa-AFX) - Angesichts der zugespitzten Lage im Ukraine-Konflikt zieht die US-Regierung den Großteil ihres Botschaftspersonals aus der ukrainischen Hauptstadt Kiew ab. Das teilte das US-Außenministerium am Samstag in Washington mit. Das Personal werde "auf ein absolutes Minimum" reduziert, sagte ein hochrangiger Mitarbeiter des Ministeriums. Ab diesem Sonntag würden reguläre konsularische Dienste an der Botschaft eingestellt.
Einige wenige Mitarbeiter würden nach Lviv im Westen des Landes verlegt. In der Stadt nahe der polnischen Grenze würden für Notfälle noch konsularische Dienste angeboten.
Der Regierungsmitarbeiter rief US-Bürger einmal mehr dringend auf, die Ukraine zu verlassen. Es sei "überfällig" für sie, aus dem Land auszureisen. Die Sicherheit amerikanischer Bürger habe höchste Priorität, doch es gebe Grenzen für das, was die US-Regierung "in einem Kriegsgebiet" tun könne. Man tue alles Erdenkliche, um zu verhindern, dass die Ukraine zu einem Kriegsgebiet werde. Doch es erscheine zunehmend wahrscheinlich, dass sich die Lage dort zu einem aktiven Konflikt entwickele.
Es sei geboten, sich auf den schlimmsten Fall vorzubereiten, sagte der Vertreter des Außenministeriums weiter. Und dazu gehöre das Szenario möglicher massiver russischer Attacken auf Kiew.
Das US-Außenministerium hatte bereits Ende Januar angesichts der zunehmenden Spannungen in der Ukraine-Krise die Familien von Diplomaten angewiesen, die US-Botschaft in Kiew zu verlassen. Auch nicht unmittelbar benötigte Beschäftigte sollten ausreisen, hieß es damals. Nun wird das Personal auf eine Kernmannschaft reduziert.
Die US-Regierung warnt vor einem möglichen russischen Einmarsch in die Ukraine noch vor Ende nächster Woche und verlegt rund 3000 weitere Soldaten in den Nato-Partnerstaat Polen. US-Präsident Joe Biden und Russlands Staatschef Wladimir Putin wollten an diesem Samstag telefonieren. Zuvor sprach bereits US-Außenminister Antony Blinken am Telefon mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow, wie das Außenministerium in Washington am Samstag mitteilte.
Blinken habe die akute Sorge zum Ausdruck gebracht, dass Russland in den kommenden Tagen eine weitere militärische Aggression gegen die Ukraine in Betracht ziehen könnte, hieß es. Zugleich habe er deutlich gemacht, dass ein diplomatischer Weg zur Lösung der Krise weiterhin offen sei, sofern Moskau zur Deeskalation bereit sei./jac/DP/zb
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