06.03.2023 18:16:39
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ROUNDUP: Pistorius besucht Nato-Partner Litauen - Übung an der Ostflanke
KAUNAS (dpa-AFX) - Verteidigungsminister Boris Pistorius besucht den Nato-Partner Litauen: Der SPD-Politiker will bei seinem zweitägigen Besuch militärpolitische Gespräche führen und die in dem Land eingesetzten Soldaten der Bundeswehr treffen. Als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hält Deutschland seit dem Herbst vergangenen Jahres eine Kampfbrigade zur Verteidigung Litauens bereit. Bei der Übung "Griffin Lightning" trainieren derzeit mehrere hundert deutsche Soldaten der Brigade vor Ort mit den litauischen Streitkräften.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte im Dezember vergangenen Jahres mit Blick auf den Ukraine-Krieg die unbedingte deutsche Bündnissolidarität betont. "Unsere Bündnispartner wissen genau: Sie können sich auf uns verlassen. Sie wissen: Wir werden, falls nötig, jeden einzelnen Quadratmeter des Bündnisgebiets verteidigen", sagte er in einer Regierungserklärung im Bundestag.
Pistorius landete mit seiner Delegation am Montagabend in Kaunas. Auf dem Programm stand zunächst ein Besuch beim deutschen Einsatzkontingent des Nato-Gefechtsverbandes (enhanced Forward Presence/eFP) in Rukla. Am Dienstag wollte der Minister die Übung "Griffin Lightning" beobachten und im Anschluss Gespräche mit der Regierung in der Hauptstadt Vilnius führen.
Nach der russischen Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim im Jahr 2014 war bei östlichen Nato-Partnern der Argwohn gegen Russland gewachsen. Schon vor dem russischen Angriff auf die Ukraine am 24. Februar vergangenen Jahres hatte die Nato deswegen ihre Präsenz entlang ihrer Ostflanke verstärkt, um ein Signal zu setzen. Die multinational aufgestellten Verbände sollen deutlich machen, dass ein Angriff auf einen Verbündeten von Kräften aus dem gesamten Bündnis erwidert wird.
Während des Nato-Gipfels 2016 in Warschau hatten die Verbündeten beschlossen, ihre Präsenz im östlichen Teil des Bündnisses durch vier Bataillone zu verstärken, die in Estland, Lettland, Litauen und Polen im Rotationsverfahren stationiert sind. Deutschland hat die Führung des Gefechtsverbandes in Litauen ("Rahmennation") und stellt auch Panzer, Panzerhaubitzen und Systeme zur Flugabwehr.
Als Reaktion auf den russischen Einmarsch in die Ukraine verstärkte die Nato ihre Präsenz weiter. Die seit Herbst 2022 bereitgehaltene Kampfbrigade zur Verteidigung Litauens ist in dem Land mit einem vorgeschobenen Brigadegefechtsstand ("Forward Command Element") präsent sowie mit Material. Das solle im Spannungsfall eine umgehende Verlegung möglich machen.
In dieser Woche soll eine Übung abgeschlossen werden, bei der litauische und deutsche Soldaten auf dem Truppenübungsplatz Pabrade die Verteidigung gegen einen möglichen Aggressor trainieren. Die Soldaten aus Deutschland waren dafür vom 20. Februar an ins Baltikum verlegt worden - auf dem Seeweg, im Straßenmarsch durch Polen und per Flugzeug. Abschluss bildet ein sogenanntes Gefechtsschießen, bei dem 72 Stunden lang im "scharfen Schuss" geübt wird./cn/DP/stw
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