24.10.2013 11:58:32

ROUNDUP: Aixtron will mit frischem Geld aus der Krise - Geschäft weiter schwach

    AACHEN (dpa-AFX) - Der angeschlagene Spezialanlagenbauer Aixtron braucht frisches Geld für die dringend notwendigen neuen Produkte. Das Geschäft mit den bisherigen Maschinen läuft weiter mau. "Die Auftragslage ist noch verhalten, wir nutzen aber die Zeit, um das Unternehmen weiter an die aktuellen Marktgegebenheiten anzupassen", sagte der seit März amtierende Vorstandschef Martin Goetzeler am Donnerstag zur Veröffentlichung der Zahlen für das dritte Quartal. Um in neue Technologien investieren zu können, will der einstige TecDax-Höhenflieger (TecDAX) rund 100 Millionen ins Haus holen.

    Mit einem beschleunigten Platzierungsverfahrens sollen gut 10,2 Millionen neue Aktien an Investoren losgeschlagen werden. Händlern zufolge sollen die Papiere mit einer Preisspanne zwischen 9,80 und 10 Euro platziert werden. Sollte dies gelingen, würde das Grundkapital um zehn Prozent steigen. An der Börse wurden die Kapitalerhöhung und die aktuellen Zahlen negativ aufgenommen. Das Papier setzte die Talfahrt der vergangenen Wochen fort. Zuletzt fiel es knapp vier Prozent und damit auf den tiefsten Stand seit April.

    Im dritten Quartal kam das Unternehmen wegen der verhaltenen Nachfrage unterdessen nicht vom Fleck. Der Umsatz sackte im Vergleich zum Vorjahr um 26 Prozent auf 46,2 Millionen Euro ab und verharrte damit auf dem niedrigen Niveau der Vorquartale. Auch beim Auftragseingang konnte Aixtron kaum Boden gewinnen. Dieser legte im Vergleich zum Vorquartal um drei Prozent auf 35,7 Millionen Euro zu.

    Unter dem Strich standen überraschend allerdings schwarze Zahlen. Der Gewinn belief sich auf 1,6 Millionen Euro - nach einem Minus von 78 Millionen Euro im Vorjahr. Das positive Ergebnis war jedoch auf einen Sondereffekt zurückzuführen. Ohne die Auflösung von vorsorglich schon abgeschriebenen Lagerbeständen wäre Aixtron mit zehn Millionen Euro in den Miesen gelandet. Aixtron befindet sich im Umbau, der vor allem die Mitarbeiter trifft. Mehr als 20 Prozent der Stellen hierzulande sollen früheren Angaben zufolge wegfallen. Die Kosten sollen um rund ein Fünftel sinken.

    Das Unternehmen war lange Zeit äußerst erfolgreich und erzielte hohe Renditen. Nach langer Zeit zweistelligen Wachstumsraten und einer Nettomarge von 25 Prozent im Jahr 2010 begann im Herbst 2011 der Abstieg. Überkapazitäten in der Leuchtdiodenproduktion gerade in China ließen den Auftragseingang regelrecht kollabieren. Dort hatte der Staat den Ausbau der LED-Fertigung stark subventioniert, war dann aber auf die Verkaufsförderung von LED-Lampen umgeschwenkt.

    Die Kunden in der LED-Industrie warten auf den Durchbruch der Technik im Massenmarkt für Beleuchtung und halten sich deswegen mit Bestellungen für neue Maschinen zurück. Analysten haben 2013 aus diesem Grund schon abgehakt und hoffen auf ein besseres Geschäft im kommenden Jahr, wenn neue Maschinengenerationen eingeführt werden./zb/stb/fbr

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