20.02.2022 14:05:39
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Persönliches Treffen des EZB-Rates in Zeiten hoher Inflation
FRANKFURT (dpa-AFX) - Mitten in der Diskussion um eine Kursänderung der Europäischen Zentralbank angesichts der hohen Inflation treffen sich die Währungshüter der Eurozone erstmals seit langem wieder persönlich. Der EZB-Rat werde an diesem Donnerstag (24.2.) in Paris zu einem "informellen" Treffen zusammenkommen, teilte die Europäische Zentralbank am Freitagabend mit. Das Treffen finde einen Tag vor der Zusammenkunft der EU-Finanz- und -Wirtschaftsminister in der französischen Hauptstadt statt, an dem die Notenbanker teilnehmen.
Die Notenbank mit Sitz in Frankfurt verwies auf "die Praxis der EZB, informelle Sitzungen abzuhalten, um sich von Angesicht zu Angesicht zu treffen". Nun sei "ein solches persönliches Treffen zum ersten Mal seit langer Zeit möglich".
Europas Währungshüter suchen derzeit nach der richtigen Balance für eine schrittweise Normalisierung ihrer Geldpolitik. Die nach wie vor unerwartet hohen Teuerungsraten sowohl im Euroraum als auch in Europas größter Volkswirtschaft Deutschland erhöhen den Druck auf die EZB.
Im Euroraum stieg die Inflation im Januar auf 5,1 Prozent. In Deutschland hielt sie sich mit 4,9 Prozent auf vergleichsweise hohem Niveau. Vor allem steigende Energiepreise heizen den Preisauftrieb an. Eine höhere Inflation schwächt die Kaufkraft von Verbrauchern. Die EZB strebt ein stabiles Preisniveau bei einer jährlichen Teuerungsrate von 2 Prozent an. Sie akzeptiert es, wenn diese Marke zeitweise etwas über- oder unterschritten wird.
Bisher hält die EZB an ihrem Kurs mit Zinsen auf Rekordtief und milliardenschweren Anleihenkäufen fest. Nach der jüngsten geldpolitischen Sitzung Anfang Februar hatte EZB-Präsidentin Christine Lagarde aber eingeräumt, dass auch bei den Notenbankern die Sorge angesichts der unerwartet hohen Teuerungsraten wächst. Anhand neuer Daten will der EZB-Rat die Lage bei seiner nächsten Sitzung am 10. März neu beurteilen. Viele Volkswirte rechnen inzwischen damit, dass die EZB die Zinsen im Euroraum noch im laufenden Jahr anheben wird./ben/DP/jha
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