01.02.2018 20:36:40

OTS: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Projekt Glaskugel, Kommentar zu Daimler ...

Börsen-Zeitung: Projekt Glaskugel, Kommentar zu Daimler von Isabel

Gomez

Frankfurt (ots) - Manchmal ist es ganz einfach, die Zukunft

vorherzusagen: Bei der heutigen Analystenkonferenz des Autokonzerns

Daimler wird die geplante Aufspaltung in rechtlich selbständige

Einheiten unter dem Dach einer Daimler-Mutter - das Projekt Zukunft -

sicher im Mittelpunkt stehen. Für den Markt ist derzeit wenig

interessanter als die Frage, wie die größte Umstrukturierung seit der

Trennung von Chrysler 2007 im Detail aussehen wird und, vor allem, ob

sie auf einen Teilbörsengang, etwa der künftigen Daimler Trucks &

Buses AG, hinausläuft. Denn genau das fordern einzelne Investoren.

Meistens ist die Zukunft aber schwer vorherzusagen. Daher ist

Finanzchef Bodo Uebber bei Detailfragen zur Struktur schmallippig.

Zum Ärger mancher Marktteilnehmer, die ihre IPO-Fantasie gerne

bestätigt hätten. Auch wenn das den Aktienkurs beflügeln würde:

Schmallippigkeit ist in der derzeitigen Situation des Konzerns und

der Branche nur sinnvoll.

Der Vorstand ist von den Plänen überzeugt, der Aufsichtsrat auch,

sonst wäre das Vorhaben nicht mit einem niedrigen dreistelligen

Millionenbudget und einigen hundert Mitarbeitern in der

Vorbereitungsphase. Die laufende Prüfung - eine komplette Due

Diligence bei 700 Gesellschaften in 60 Ländern - soll bis Ende des

Jahres zumindest für die größten Auslandstöchter abgeschlossen sein.

Taucht dabei nur ein größeres Problem auf - was in der Branche

derzeit nicht utopisch ist - könnte die Aufspaltung schnell vom Tisch

sein.

Auch wenn die Prüfung positiv ausfällt, bleibt unklar, unter

welchen Rahmenbedingungen Daimler 2019, wenn die Hauptversammlung

frühestens über die Trennung entscheidet, arbeitet. Der rasante

technologische Wandel, die Diesel-Debatte und die Kartellvorwürfe

sind eine explosive Mischung potenzieller negativer Einflussfaktoren.

Auch innerhalb der jetzigen Struktur können sich binnen Jahresfrist

noch Änderungen ergeben, die Einfluss auf die Pläne haben könnten.

Etwa wenn Car2go mit dem BMW-Carsharing Drivenow fusioniert.

Uebber nennt die künftige Struktur eine "Möglichkeit für flexible

Maßnahmen, die man auch danach angehen kann". Vorstandschef Dieter

Zetsche sieht "Handlungsspielraum für mögliche künftige Schritte, die

in alle Richtungen gehen können". Wobei Uebber einen Verkauf

"kompletter Unternehmensteile" ausschließt. Teilbörsengänge sind

explizit nicht ausgeschlossen. Vielmehr lassen die Formulierungen den

beiden jenen Spielraum, den sie mit Blick auf die unsichere Zukunft

wollen.

OTS: Börsen-Zeitung

newsroom: http://www.presseportal.de/nr/30377

newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:

Börsen-Zeitung

Redaktion

Telefon: 069--2732-0

www.boersen-zeitung.de

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!