Prognoseunsicherheit |
20.08.2024 16:22:00
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Nach tiefroten Zahlen im ersten Halbjahr: DocMorris senkt Ausblick und zieht Redcare Pharmacy-Aktie mit nach unten
Damit fielen die Zahlen der Online-Apotheke aber etwas besser aus als erwartet. Analysten hatten im Vorfeld mit einem Betriebsverlust von 21,7 Millionen und einem Reinverlust von 48,2 Millionen Franken gerechnet.
Bereits seit Juli bekannt sind die Umsatzzahlen. Auf Gruppenebene stieg der Umsatz von Januar bis Juni um 5,7 Prozent auf 530,0 Millionen Franken. In Lokalwährungen resultierte ein Plus von 8,4 Prozent. Dabei profitierte die Versandapotheke in erster Linie von der zunehmenden Verbreitung des elektronischen Arztrezepts in Deutschland. Nach den Zuwächsen im ersten Halbjahr sei die Zahl der Neukunden für das E-Rezept auch im Juli gestiegen.
DocMorris profitiert dabei insbesondere von der so genannten CardLink-Lösung. Diese ermöglicht es den Kunden in Deutschland seit Mitte April, das E-Rezept vollständig digital per App einzulösen. Seit dieser Neuerung habe sich die Zahl der Neukunden vervierfacht, hieß es weiter.
Aufgrund dieser Neuerung beim E-Rezept habe sich aber die Prognoseunsicherheit erhöht, so die Online-Apotheke. Zudem sei der Marktzugang bis zur CardLink-Lösung nur eingeschränkt möglich gewesen. Vor diesem Hintergrund senkt DocMorris den Ausblick. Für das laufende Jahr wird nun ein Umsatzwachstum von 5 bis 10 Prozent in Aussicht gestellt. Bisher war ein Wachstum von mindestens 10 Prozent erwartet worden.
Und der Verlust beim bereinigten Ebitda soll 2024 bei rund 50 Millionen Franken liegen. Bisher wurde hier ein Wert zwischen -35 und 0 Millionen erwartet. Mittelfristig strebt DocMorris weiterhin eine EBITDA-Marge von 8 Prozent an.
DocMorris-Aktie mit Kursrutsch - Ausblick belastet auch Redcare Pharmacy
Der enttäuschende Ausblick hat am Dienstag die Aktien von DocMorris schwer unter Druck gesetzt. Zuletzt brach der Kurs via SIX noch um 12,52 Prozent auf 41,80 Franken ein. Zuvor im Verlauf ergab sich ein neues Jahrestief. Davon wurden auch die Aktien des Konkurrenten Redcare Pharmacy in Mitleidenschaft gezogen. Sie verlieren im MDAX zeitweise 4,19 Prozent auf 130,30 Euro.
Das zweite Quartal sei zwar etwas besser als erwartet verlaufen, hieß es vom UBS-Experten Sebastian Vogel. Entscheidend sei aber der gesenkte Ausblick. Angesichts dessen bestehe die Gefahr, dass die Konsensschätzungen für den Gewinn je Aktie im laufenden Jahr deutlich nach unten angepasst werden müssen. Bezüglich Redcare betonte Vogel, dass das Wachstum im Bereich E-Rezepte offenbar kostspieliger sei als vom Markt erwartet. DocMorris und Redcare ringen um Kunden, die rezeptpflichtige Medikamente neuerdings auch online mit App-Unterstützung einlösen können.
Anleger von DocMorris sind starke Kursschwankungen durchaus gewohnt: Nach einer Erholung, die Ende Oktober begann und dem Kurs im Februar kurz über die 100-Franken-Marke verhalf, hat sich der Kurs nun wieder mehr als halbiert. In dieser Zeit stehen die Aktien des Konkurrenten Redcare besser da, denn sie bewegen sich noch um fast 40 Prozent über ihrem Jahrestief aus dem Mai.
FRAUENFELD / ZÜRICH / FRANKFURT (dpa-AFX)
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