24.02.2015 15:22:32
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MARKT USA/Erst Yellen dürfte Wall Street Richtung vorgeben
Von Florian Faust
Wie schon an den europäischen Börsen dürfte auch die Eröffnung an der Wall Street am Dienstag zunächst von Stagnation geprägt sein. Rund 45 Minuten vor Handelsbeginn deutet der Terminmarkt auf weitgehend unveränderte Kurse am Kassamarkt hin. Die eigentlichen Impulse erwarten Beobachter erst nach der Startglocke. Neben der Bekanntgabe des US-Verbrauchervertrauens im Februar wird US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen während des frühen Aktienhandel dem Bankenausschuss des Senats Rede und Antwort stehen. Einzig der Case-Shiller-Hauspreisindex wird vorbörslich veröffentlicht, doch der Markt dürfte die Aussagen zur künftigen Geldpolitik stärker im Blick haben. Dabei geht es vor allem darum, wann die erste Leitzinserhöhung kommt und in welchem Tempo die Zinsen in der Folge weiter angehoben werden.
Einige Marktakteure spekulieren auf eine Überraschung und die Möglichkeit, dass die Chefin der Federal Reserve für eine Zinsanhebung bereits im Juni argumentieren könnte. Zwar habe das vergangene Fed-Protokoll kaum Raum für derartige Interpretationen gelassen, aber die zuletzt positiven Wirtschaftsdaten könnten die Stimmung innerhalb des Offenmarktausschusses entsprechend beeinflusst haben, heißt es im Handel. Allerdings schrauben Marktbeobachter die Erwartungen an den Informationsgehalt der Yellen-Aussagen herunter. "Die Märkte sollten sich nicht der trügerischen Sicherheit hingeben, dass die Fed ihre Zinserhöhung publik macht", sagt Chefanalyst Eric Green von TD Securities.
Wie so oft bei der Geldpolitik der Notenbanken komme es auf die begrifflichen Feinheiten an. Bei den Antworten Yellens auf die Fragen der Ausschussmitglieder werde es vor allem darum gehen, ob die Fed mit Blick auf Zinserhöhungen nach wie vor "geduldig" sei - oder ob Yellen diesen Terminus fallen lasse. Letzteres spräche für bald steigende Zinsen - wahrscheinlich bereits im Juni, erläutert ein Händler.
Das Griechenlanddrama verliert derweil weiter an Brisanz. Offenbar trifft die Reformliste der Athener Regierung in Brüssel auf Zustimmung. Die Entscheidung darüber ist aber noch nicht endgültig gefallen, auch weil die Liste erst am Dienstag einging und damit später als eigentlich angefordert.
Spiegelbildlich zum Aktienmarkt passiert auch bei den Renten und Devisen recht wenig. Die Anleihenotierungen geben leicht nach, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt um 1 Basispunkt auf 2,07 Prozent. Der Euro wird mit 1,1327 US-Dollar gehandelt, was in etwa dem Wechselkurs des späten US-Geschäfts vom Vorabend entspricht. Mehr noch als Aktien dürften Anleihen und Dollar auf Aussagen zur Zinswende reagieren. Auch der Goldpreis verharrt weitgehend auf dem Stand des Vorabends, die Feinunze kostet 1.200 Dollar und damit 2 weniger.
Mehr Musik ist am Rohölmarkt. Das Fass US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um 0,7 Prozent auf 49,78 Dollar - die 50-Dollarmarke gerät damit wieder in Reichweite. Zwar scheint sich auf der Angebotsseite wenig zu tun, am Markt ist aber von Zeichen einer anziehenden Nachfrage die Rede. Die Analysten von Energy Aspects gehen davon aus, dass die Ölnachfrage im Dezember auf Rekordniveau geklettert ist. Der Zuwachs dürfte der höchste in den vergangenen 18 Monaten gewesen sein. "Die Nachfrage ist in den vergangenen Monaten stark gestiegen - dank der niedrigen Preise. Abzulesen ist dies an den Verkaufserfolgen der Spritschlucker in den USA", sagt Rohstoffstratege Hamza Khan von ING Bank.
Im vorbörslichen Aktienhandel ziehen Home Depot um 3,3 Prozent an. Die Baumarktkette hat das Geschäftsjahr 2014 stark abgeschlossen mit einem deutlichen flächenbereinigten Umsatzplus im vierten Quartal abgeschlossen. Geholfen hat dabei die Erholung des US-Immobilienmarktes. Rückenwind für den Kurs kommt zudem von der Ankündigung einer 26-prozentigen Dividendenerhöhung und einem 18 Milliarden Dollar schweren Aktienrückkaufprogramm.
Die beiden Solarunternehmen First Solar und SunPower befinden sich in fortgeschrittenen Gesprächen, Unternehmensteile abzuspalten und in ein neu zu gründendes Gemeinschaftsunternehmen einzubringen und damit an die Börse zu gehen. First Solar schnellen um 11,5 Prozent empor, auf 54,20 Dollar, SunPower zeigen sich bislang unverändert.
Nach überzeugenden Geschäftszahlen ziehen Toll Brothers um 4,4 Prozent an. Der Anbieter von Luxushäusern wartet mit einer verbesserten Bruttomarge auf, Preisnachlässe wie bei Wettbewerbern im unteren Marktsegment sind beim Premiumanbieter kein Thema. Express Scripts Holding legen um 1,5 Prozent zu, nachdem das Pharmaunternehmen mit seinen Viertquartalszahlen besser abgeschnitten hat als erwartet. Für Tenet Healthcare geht es dagegen um 3,1 Prozent abwärts, weil hier die neuesten Geschäftszahlen enttäuschten. Worthington Industries wartete mit einer Gewinnwarnung auf. Der Kurs des auf Metallverabeitungsprozesse spezialisierten Unternehmens gibt 4,1 Prozent nach.
Donaldson hat die Erwartungen für Umsatz und Gewinn im zweiten Geschäftsquartal verfehlt, die Titel sinken um 3,2 Prozent. Auch für das laufende Jahr hat der Anbieter von Filtersystemen die Schätzungen zurückgeschraubt.
=== DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.10 Uhr Mo, 17.52 Uhr EUR/USD 1,1330 -0,01% 1,1331 1,1345 EUR/JPY 135,44 0,26% 135,09 134,86 EUR/CHF 1,0764 0,03% 1,0760 1,0775 USD/JPY 119,53 0,25% 119,23 118,90 GBP/USD 1,5424 -0,20% 1,5454 1,5465 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.comDJG/DJN/flf/kla
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February 24, 2015 08:51 ET (13:51 GMT)
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Donaldson Co. Inc. | 68,50 | -1,44% | |
First Solar Inc | 189,86 | 0,95% | |
Home Depot Inc., The | 396,40 | 0,37% | |
SunPower Corp | 0,00 | 0,00% | |
Tenet Healthcare Corp | 129,00 | 0,78% | |
Toll Brothers Inc. | 126,85 | -3,90% |