10.04.2018 18:23:44
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MÄRKTE USA/Xi treibt Wall Street an
NEW YORK (Dow Jones)--Die Politik bleibt der Hauptimpulsgeber an der Wall Street. Am Dienstag geht es mit Aussagen aus China steil aufwärts. Investoren begrüßen die Aussagen des chinesischen Präsidenten Xi Jinping, der die Furcht vor einem Handelskrieg mit den USA zunächst einmal zerstreut hat. Xi kündigte neue Schritte zur Öffnung der Wirtschaft seines Landes an. Der Dow-Jones-Index steigt gegen Mittag US-Ostküstenzeit um 1,7 Prozent auf 24.385 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite gewinnen 1,4 bzw. 1,5 Prozent.
Am Vortag hatten die Töne aus China zum Handelskonflikt mit den USA noch ganz anders geklungen. In jüngster Zeit sorgt die Furcht vor einer handelspolitischen Eskalation zwischen beiden Ländern für erhöhte Volatilität an den Aktienmärkten. Andere Themen wie ein mögliches Eingreifen Amerikas in den Syrienkrieg bleiben zunächst noch im Hintergrund. Dagegen dürfte bald die Berichtssaison die Politik an den Märkten verdrängen, da ab Donnerstag größere US-Konzerne Geschäftszahlen ausweisen werden.
"Es gab keine harschen Kommentare zum Handel - er sprach über die Öffnung der chinesischen Wirtschaft und die Beseitigung einiger Einschränkungen (...) und die Rede stützte die Ansicht, dass es im Interesse aller liegt, eine gemeinsame Basis zu finden und zu vermeiden, dass diese Handelskriegsspirale außer Kontrolle gerät", sagt Aktienstratege Ronan Carr von Bank of America-Merrill Lynch mit Blick auf die Xi-Äußerungen. Angesichts des alles beherrschenden Handelskonflikts spielen die im März deutlicher als erwartet gestiegenen US-Erzeugerpreise am Aktienmarkt keine Rolle.
Euro mit Zinsfantasie höher
Der Euro rückt gegen den Dollar weiter vor. Hintergrund sind Aussagen des EZB-Ratsmitglieds Ewald Nowotny, der die Geldpolitik an einem wichtigen Wendepunkt sieht. Dies wird am Markt als Signal für den Einstieg in eine straffere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) gesehen. Nowotny thematisierte eine Erhöhung des Einlagensatzes. Der Euro steigt auf 1,2360 Dollar nach einem Tagestief bei 1,2303. Der ICE-Dollarindex gibt weitere 0,2 Prozent ab. Der Rubel wertet dagegen belastet von den US-Sanktionen gegen Russland weiter ab. Der Greenback legt zum Rubel um weitere 4,4 Prozent zu.
Der Ölpreis profitiert von der Entspannung im amerikanisch-chinesischen Handelsstreit, die die Wachstumshoffnungen nährt. Auch die steigenden Spannungen in Syrien stützen den Preis. Das Fass US-Leichtöl der Sorte WTI legt um 2,7 Prozent auf 65,14 Dollar zu, Nordseeöl der Sorte Brent 2,8 Prozent auf 70,59 Dollar. Im Handel wird zudem auf einen Vorstoß von Saudi-Arabien verwiesen. Das ölreiche Land strebt einen Fasspreis von 80 Dollar an.
Gold steigt mit der Dollarschwäche und der drohenden Eskalation in Syrien um 0,2 Prozent auf 1.339 Dollar je Unze. Rentenpapiere geben nach, weil die Investoren sich auf riskantere Anlagen konzentrieren. Fallende Notierungen treiben die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen um zwei Basispunkte auf 2,8 Prozent. Neben den Entspannungssignalen im Handelsstreit sind es jedoch auch die höher als erwartet ausgefallenen Erzeugerpreise, die Inflationsspekulationen und Zinserhöhungsfantasien schüren.
Verifone haussieren mit Übernahme
Mit der Ölpreisrally führt der Energiesektor mit einem Plus von 3,5 Prozent das Tableau an. Unter den Einzelwerten explodiert der Kurs des Bezahldienstleisters Verifone mit einem Übernahmeangebot. Eine Investorengruppe zahlt 2,6 Milliarden US-Dollar in bar, inklusive Schulden liegt das Transaktionsvolumen bei 3,4 Milliarden Dollar. Verifone darf aber noch bis zum 24. Mai mit anderen Parteien verhandeln. Verifone-Aktionäre sollen je Anteilsschein 23,04 US-Dollar in bar erhalten. Das entspricht einer Prämie von 54 Prozent auf den Schlusskurs vom Montag. Entsprechend wird die Aktie mit 22,82 Dollar gehandelt - 52,1 Prozent höher.
Tupperware brechen um 10,8 Prozent ein, nachdem das Unternehmen seinen Ausblick gesenkt hat. Neben der Steuerreform führt das Unternehmen Probleme im europäischen Kundenservicegeschäft an. Genauer will sich der Anbieter von Küchen- und Haushaltsartikeln bei Vorlage der Geschäftszahlen am 25. April äußern.
Nike sinken um 0,4 Prozent zu. Der Sportartikelhersteller hat im Zuge seiner Kundenservice-Offensive die zweite Übernahme in weniger als einem Monat getätigt und in Israel Invertex übernommen. Das Unternehmen entwirft Software zur Körpermaßbestimmung. Facebook steigen um weitere 1,5 Prozent. CEO Mark Zuckerberg wird im Sitzungsverlauf vor einem Kongressausschuss Rede und Antwort zum Datenskandal geben. Energous haussieren um 10,1 Prozent. Der Anbieter drahtloser Bezahltechnologie hat eine wichtige Genehmigung für ein Produkt in den USA erhalten.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 24.389,39 1,71 410,29 -1,33
S&P-500 2.651,23 1,46 38,07 -0,84
Nasdaq-Comp. 7.054,69 1,50 104,35 2,19
Nasdaq-100 6.569,57 1,50 97,22 2,71
US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 2,30 2,0 2,28 109,7
5 Jahre 2,61 1,7 2,60 69,0
7 Jahre 2,74 2,4 2,71 48,9
10 Jahre 2,80 1,8 2,78 35,3
30 Jahre 3,02 0,5 3,01 -4,8
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.15 Uhr Mo, 17.32 Uhr % YTD
EUR/USD 1,2337 +0,12% 1,2304 1,2322 +2,7%
EUR/JPY 132,33 +0,57% 131,90 131,91 -2,2%
EUR/CHF 1,1812 +0,25% 1,1785 1,1792 +0,9%
EUR/GBP 0,8709 -0,14% 0,8708 1,1472 -2,0%
USD/JPY 107,25 +0,44% 107,19 107,06 -4,8%
GBP/USD 1,4166 +0,26% 1,4130 1,4136 +4,8%
Bitcoin
BTC/USD 6.827,79 +1,4% 6.778,81 6.772,60 -50,0%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 65,26 63,42 +2,9% 1,84 +8,3%
Brent/ICE 70,66 68,65 +2,9% 2,01 +7,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.338,70 1.336,29 +0,2% +2,41 +2,8%
Silber (Spot) 16,58 16,50 +0,5% +0,08 -2,1%
Platin (Spot) 928,30 934,00 -0,6% -5,70 -0,1%
Kupfer-Future 3,13 3,08 +1,7% +0,05 -5,6%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/raz
(END) Dow Jones Newswires
April 10, 2018 12:24 ET (16:24 GMT)
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