26.06.2020 16:01:45

MÄRKTE USA/Wall Street im Corona-Minus - Bankenwerte belasten

NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street bleibt gefangen im Würgegriff der Corona-Pandemie. Am Vortag hatte eine Lockung der Bankenregulierung gemäß Volcker Rule für kräftige Aufschläge der Branchenwerte gesorgt, im Sog ging es dann auch für den Gesamtmarkt nach oben. Doch am Freitag kehren die alten Sorgen vor einer zweiten Corona-Welle zurück, der Bankensektor wird diesmal zum Belastungsfaktor durch die Folgerungen des Bankenstresstests. Im frühen Handel verliert der Dow-Jones-Index 1,1 Prozent auf 25.464 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite büßen 0,7 bzw. 0,8 Prozent ein.

Eine Reihe von US-Bundesstaaten wie Arizona, Texas, South Carolina und Florida verzeichnen Zuwächse der Neuinfektionen von über 30 Prozent gegenüber der Vorwoche. Texas hat bereits Pläne zum Zurückfahren der Stillstände und behördlichen Auflagen verschoben. In einigen Bundesstaaten wurden sogar neue Auflagen erlassen. Andere Staaten in den USA lockern die Auflagen dagegen weiter und bewegen sich in Richtung einer Normalisierung des öffentlichen Lebens.

Gewinnmitnahmen bei Gold

"Im Moment ist der Markt sozusagen auf Eis gelegt. Anleger suchen wirklich nach Orientierungshilfen für die nächste Phase: Werden wir Anzeichen einer Erholung sehen oder besteht die Gefahr, dass die Dinge wieder ins Rutschen geraten?", sagt Ökonom Rhys Herbert von Lloyds Banking.

Am US-Rentenmarkt sorgt die Verunsicherung in der Coronakrise für leichten Zulauf. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen sinkt um 2,3 Basispunkte auf 0,66 Prozent. Die Revision der Verbraucherstimmung für Juni, die im frühen Sitzungsverlauf veröffentlicht wird, könnte am Rentenmarkt bei größerer Abweichung für Bewegung sorgen.

Am Devisenmarkt tut sich wenig, der ICE-Dollarindex stagniert auf Tagessicht. Dagegen werden am Goldmarkt Gewinne eingestrichen. Die Feinunze verbilligt sich um 0,8 Prozent 1.750 Dollar - trotz fallender Marktzinsen und Aktienkursen. Auf Wochensicht liegt der Preis des Edelmetalls aber noch im Plus. Händler sind sich aber sicher, dass mittelfristig angesichts der massiven Geldmengensteigerungen durch die Flutung der Notenbanken ein Angriff der Goldbullen auf die Schallmauer von 1.800 Dollar bevorsteht.

Am Erdölmarkt setzt sich keine klare Tendenz durch. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich je Fass um 0,9 Prozent auf 38,38 Dollar, während der Preis für europäisches Refenzöl der Sorte Brent bei 41,07 Dollar stagniert. WTI läuft damit Wochenverlusten von 2,3 Prozent entgegen. Da die Coronapandemie die USA offenbar stärker heimsuche als Europa, seien die wirtschaftlichen Sorgen in den USA etwas ausgeprägter, heißt es mit Blick auf die Nachfrageentwicklung. "Die Infektionen in den USA versetzen den Nachfrageprojektionen in den USA einen Dämpfer", sagt ein Ölhändler.

Bankentitel unter Druck

Am Aktienmarkt neigen Bankenwerte zur Schwäche, der Sektorindex bildet mit einem Abschlag von 3,9 Prozent das Schlusslicht unter den Branchen. Zwar bescheinigte die US-Notenbank in ihrem Stresstest den größten Banken eine ausreichende Widerstandsfähigkeit, um die Corona-Krise zu überstehen. Gleichzeitig warnte sie davor, dass ein länger anhaltender wirtschaftlicher Abschwung den Instituten Verluste von notleidenden Krediten von hunderten Milliarden US-Dollar bringen könnte und verlangt daher, Dividendenausschüttungen in Grenzen zu halten und im dritten Quartal keine eigenen Aktien zurückzukaufen. JP Morgan geben 3,7 Prozent nach, Goldman Sachs verlieren 5,3 Prozent, Wells Fargo büßen 5,2 Prozent ein und Morgan Stanley ermäßigen sich um 2,3 Prozent.

Nike geben um 4,3 Prozent nach. Der Sportartikelhersteller verzeichnete wegen der Coronavirus-Krise im vierten Geschäftsquartal einen erheblichen Gewinn- und Umsatzrückgang und verfehlte die Erwartungen. Progress Software steigen um 4,5 Prozent. Der Softwarehersteller hat seinen Ausblick für das laufende Jahr angehoben, obwohl die Gewinne im zweiten Quartal hinter den Erwartungen zurückgeblieben waren. Das Aktienrückkaufprogramm soll nach einer Pandemiepause wieder aufgenommen werden. Virgin Galactic ziehen um 1 Prozent an, nachdem das Raumfahrtunternehmen einen zweiten erfolgreichen Testflug mit einem Raumschiff absolviert hat.

===

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 25.464,01 -1,09 -281,59 -10,77

S&P-500 3.061,53 -0,72 -22,23 -5,24

Nasdaq-Comp. 9.935,67 -0,81 -81,34 10,73

Nasdaq-100 10.025,66 -0,75 -76,17 14,80

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,18 -1,5 0,19 -102,6

5 Jahre 0,31 -1,9 0,33 -161,0

7 Jahre 0,50 -2,2 0,53 -174,4

10 Jahre 0,66 -2,2 0,68 -178,4

30 Jahre 1,40 -3,3 1,44 -166,5

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:17 Do, 17:31 % YTD

EUR/USD 1,1211 -0,05% 1,1214 1,1219 -0,0%

EUR/JPY 120,21 -0,02% 120,08 120,24 -1,4%

EUR/CHF 1,0632 -0,12% 1,0637 1,0641 -2,1%

EUR/GBP 0,9072 +0,46% 0,9031 0,9039 +7,2%

USD/JPY 107,17 -0,01% 107,08 107,19 -1,5%

GBP/USD 1,2360 -0,50% 1,2418 1,2412 -6,7%

USD/CNH (Offshore) 7,0879 +0,07% 7,0824 7,0809 +1,7%

Bitcoin

BTC/USD 9.168,51 -1,35% 9.200,51 9.234,26 +27,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 38,39 38,72 -0,9% -0,33 -34,2%

Brent/ICE 40,99 41,05 -0,1% -0,06 -34,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.751,73 1.763,75 -0,7% -12,02 +15,4%

Silber (Spot) 17,71 17,79 -0,4% -0,07 -0,8%

Platin (Spot) 807,20 809,00 -0,2% -1,80 -16,4%

Kupfer-Future 2,67 2,66 +0,4% +0,01 -5,0%

===

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/ros

(END) Dow Jones Newswires

June 26, 2020 10:01 ET (14:01 GMT)

Nachrichten zu JPMorgan Chase & Co Deposit Shs Repr 1-400th Non-Cum Pfd Shs Ser-Omehr Nachrichten

Keine Nachrichten verfügbar.

Analysen zu JPMorgan Chase & Co Deposit Shs Repr 1-400th Non-Cum Pfd Shs Ser-Omehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!