28.02.2017 16:20:43
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MÄRKTE USA/Wall Street hält vor Trump-Auftritt den Atem an
Von Victor Reklaitis
NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hangelt sich von einem Rekord zum nächsten. Gleichzeitig haben die Zuwächse in den vergangenen Tagen immer homöopathischere Größenordnungen angenommen. Am Vortag raffte sich der Dow-Jones-Index zum zwölften Rekordhoch auf Schlusskursbasis in Folge auf. Dafür reichte allerdings ein Aufschlag von wenigen Punkten. Es ist für den Dow die längste Gewinnserie seit Januar 1987. Nun fallen die Kurse erstmals wieder: Im frühen Geschäft verliert der Dow-Jones-Index 0,1 Prozent auf 20.816 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite büßen jeweils 0,2 Prozent ein.
Ob die Dynamik in nächster Zeit wieder zunehmen wird, liegt einzig an einer Person: US-Präsident Donald Trump wird am Dienstag nach Börsenschluss (Mittwoch 3.00 Uhr MEZ) vor dem Kongress eine Rede zu seinen Haushaltsplänen halten. "Ob die aktuellen Trends Bestand haben werden oder nicht, hängt sehr wahrscheinlich am Auftritt Trumps heute Abend", sagt Analystin Kathleen Brooks von City Index.
BIP-Daten ohne Marktreaktion Die zweite Lesung des US-BIP im Schlussquartal bestätigte den Anstieg aus erster Veröffentlichung. Am Markt war aber mit einer leichten Aufwärtsrevision geliebäugelt worden. Die für das US-BIP so wichtigen Verbraucherausgaben sind gemäß Zweitveröffentlichung im vierten Quartal etwas nach oben revidiert worden. Eine erkennbare Marktreaktion erzeugen die Daten jedoch nicht. Daran dürften auch die noch anstehenden Konjunkturdaten und Reden von US-Notenbankvertretern kaum etwas ändern.
Der S&P-500 schickt sich an, den Monat Februar mit einem Aufschlag von 4 Prozent zu beschließen. Dies entspräche dem höchsten Monatszuwachs seit März 2016. Der Dow-Jones-Index verbucht bislang ein Monatsplus von 4,9 Prozent und steuert damit auf den besten Monat seit November zu. Die Nasdaq weist bislang Aufschläge von 4,4 Prozent aus - die höchsten auf Monatssicht seit Juli.
Markt steigert Erwartung an baldige Zinserhöhung Die Zinsdebatte ist bereits am Vortag durch US-Notenbankvertreter Robert Kaplan beflügelt worden. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung im März ist nach dessen falkenhaften Aussagen mit über 50 Prozent am Zinsterminmarkt eingepreist worden. Der Dollar profitiert davon jedoch nicht, denn auch hier dürften die Trump-Aussagen die Richtung vorgeben. Der Euro geht aktuell mit knapp 1,06 Dollar um nach Wechselkursen knapp unterhalb dieser Marke am Vorabend. Im Tageshoch des Vortages kostete die Gemeinschaftswährung rund 1,0630 Dollar. "Wir beobachten ein paar Eindeckungen von Leerverkaufspositionen beim Dollar", sagt ein Devisenhändler mit Blick auf Trump.
Auch am Rentenmarkt herrscht überwiegend Stagnation. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen verharrt bei 2,36 Prozent. Der Goldpreis legt um 0,2 Prozent auf 1.256 Dollar zu. Im Tageshoch des Vortages wurde die Feinunze aber klar über der Marke von 1.260 Dollar gehandelt, ehe Kaplan mit seinen Äußerungen den Goldpreis ausbremste.
Mehr Bewegung offenbart der Erdölpreis. Ein Fass US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 0,8 Prozent auf 53,62 Dollar, die globaler gehandelte Ölsorte Brent gibt in ähnlicher Größenordnung nach. Aus Russland kommen derweil Nachrichten über eine Fördersenkung im Februar. Daher glauben Händler, dass die Preise kurzfristig kaum weiter fallen dürften. Wegen der steigenden US-Produktion dürfte der Preis auf absehbare Zeit aber auch kaum über die Marke von 60 Dollar springen, so Analysten.
Geschäftszahlen bewegen Einzelwerte Priceline steigen um 5,4 Prozent. Der Online-Reisevermittler erzielte im vierten Quartal mit 26 Prozent das höchste Buchungswachstum seit 2014, der Gewinn stieg um 31 Prozent und damit stärker als erwartet. Die Aktie von Tenet Healthcare bricht dagegen nach der Vorlage von Geschäftszahlen und Ausblick um 14,2 Prozent ein. Das Unternehmen hat bei Gewinn und Umsatz die Erwartungen deutlich verfehlt und kann auch mit seinem Ausblick nicht punkten, der sich lediglich knapp im Rahmen der Prognosen bewegt.
Für Workday geht es um 6,2 Prozent südwärts. Der Anbieter von Unternehmenssoftware übertraf mit seinen Geschäftszahlen die Analystenerwartungen und auch der Ausblick liegt über den bisherigen Marktprognosen. Beobachter sprechen aber von Gewinnmitnahmen bei der Aktie, die im bisherigen Jahresverlauf bereits um 35 Prozent zugelegt hat. Die Citigroup senkte die Aktie zudem auf "Verkaufen".
Target stürzen um 13,3 Prozent ab. Anleger verschreckt der schwache Ausblick des Einzelhändlers. Für Perrigo geht es 10,7 Prozent abwärts, der Pharmakonzern verbuchte Verluste. Schwache Geschäftszahlen lassen Anleger des Autovermieters Hertz Global Holdings kalt, der Wert legt um 4,0 Prozent zu. Allerdings waren die Aktien in den vergangenen zwölf Monaten bereits um 40 Prozent eingebrochen.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 20.819,50 -0,09 -17,94 5,35 S&P-500 2.365,80 -0,17 -3,95 5,67 Nasdaq-Comp. 5.850,53 -0,19 -11,36 8,68 Nasdaq-100 5.345,28 -0,04 -2,27 9,90US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,19 0,4 1,19 -1,0 5 Jahre 1,86 -0,5 1,87 -6,1 7 Jahre 2,17 -0,1 2,18 -7,3 10 Jahre 2,36 -0,5 2,36 -8,6 30 Jahre 2,98 -0,2 2,98 -8,9
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.15 Uhr Mo, 18.02 Uhr % YTD EUR/USD 1,0604 +0,06% 1,0598 1,0625 +0,8% EUR/JPY 118,8524 -0,25% 119,1456 118,98 -3,3% EUR/CHF 1,0651 -0,17% 1,0669 1,0680 -0,6% EUR/GBP 0,8524 -0,04% 0,8527 1,1740 0% USD/JPY 112,09 -0,30% 112,42 112,00 -4,1% GBP/USD 1,2438 +0,08% 1,2429 1,2474 +0,8%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 53,59 54,05 -0,9% -0,46 -3,3% Brent/ICE 55,50 55,93 -0,8% -0,43 -3,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.256,33 1.253,04 +0,3% +3,29 +9,1% Silber (Spot) 18,37 18,17 +1,1% +0,20 +15,4% Platin (Spot) 1.031,00 1.030,00 +0,1% +1,00 +14,1% Kupfer-Future 2,68 2,69 -0,2% -0,01 +6,9% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/ros
(END) Dow Jones Newswires
February 28, 2017 09:50 ET (14:50 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 09 50 AM EST 02-28-17
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