24.02.2015 17:29:32

MÄRKTE USA/Verhaltene Reaktion auf Yellen-Aussagen

   Uneinheitlich tendieren die Aktienkurse am Dienstag im frühen Handel an der Wall Street. In ihrer mit Spannung erwarteten Anhörung vor dem Bankenausschuss des US-Senats hat US-Notenbankchefin Janet Yellen den Zinserhöhungskurs der Federal Reserve bekräftigt. Ihre Aussagen enthielten kaum etwas Neues; sie deckten sich alles in allem mit früheren Statements der Notenbank zum Prozedere der Fed für steigende Zinsen.

   Entsprechend verhalten ist die Reaktion der Märkte. An der Wall Street klettert der Dow-Jones-Index um 0,3 Prozent auf 18.179 Punkte. Der S&P-500 steigt um 0,2 Prozent, während der Nasdaq-Composite minimal nachgibt.

   Die Fed-Chefin zeichnete insgesamt ein positives Bild der Wirtschaft, besonders von der Beschäftigungssituation. "Der Arbeitsmarkt in den USA hat sich auf vielen Feldern verbessert", sagte Yellen in ihrem Eingangsstatement. Sollte sich die Wirtschaftslage weiter günstig entwickeln, werde die Fed damit beginnen, "von Sitzung zu Sitzung eine Erhöhung des Leitzinses in Betracht zu ziehen".

   Mit dieser Warnung verlagerte die Fed-Chefin die öffentliche Diskussion auf den Zinsausblick und weg von der Zusicherung, dass die Zinsen niedrig bleiben würden. Seit Ende 2008 liegt der Leitzins bei nahe null.

   Die Konjunkturdaten des Tages fielen unterdessen enttäuschend aus. Der Index des Verbrauchervertrauens sank im Februar auf 96,4 Punkte. Volkswirte hatten den Index bei 99,4 Punkten gesehen, nachdem im Januar ein Stand von 103,8 ermittelt worden war. Der Case-Shiller-Hauspreisindex stieg zwar im Dezember im erwarteten Rahmen, doch sieht das Indexkomitee die Erholung der Häuserpreise in Gefahr.

   Das Griechenlanddrama verliert aus Sicht der Märkte derweil weiter an Brisanz.

   Spiegelbildlich zum Aktienmarkt passiert auch bei den Renten und Devisen recht wenig. Die Anleihenotierungen geben leicht nach, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt um zwei Basispunkte auf 2,08 Prozent. Der Euro wird mit rund 1,1330 US-Dollar gehandelt, was in etwa dem Wechselkurs des späten US-Geschäfts vom Vorabend entspricht. Auch der Goldpreis verharrt mit 1.199 Dollar je Feinunze in etwa auf dem Stand des Vorabends.

   Mehr Musik ist am Rohölmarkt. Das Fass US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um 0,7 Prozent auf 49,80 Dollar - die 50-Dollarmarke gerät damit wieder in Reichweite. Zwar scheint sich auf der Angebotsseite wenig zu tun, am Markt ist aber von Zeichen einer anziehenden Nachfrage die Rede. Die Analysten von Energy Aspects gehen davon aus, dass die Ölnachfrage im Dezember auf Rekordniveau geklettert ist. Der Zuwachs dürfte der höchste in den vergangenen 18 Monaten gewesen sein. "Die Nachfrage ist in den vergangenen Monaten stark gestiegen - dank der niedrigen Preise. Abzulesen ist dies an den Verkaufserfolgen der Spritschlucker in den USA", sagt Rohstoffstratege Hamza Khan von ING Bank.

   An der Börse ziehen Home Depot um 3,1 Prozent an. Die Baumarktkette hat das Geschäftsjahr 2014 stark abgeschlossen mit einem deutlichen flächenbereinigten Umsatzplus im vierten Quartal. Geholfen hat dabei die Erholung des US-Immobilienmarktes. Rückenwind für den Kurs kommt zudem von der Ankündigung einer 26-prozentigen Dividendenerhöhung und einem 18 Milliarden Dollar schweren Aktienrückkaufprogramm.

   Die beiden Solarunternehmen First Solar und SunPower befinden sich in fortgeschrittenen Gesprächen, Unternehmensteile abzuspalten und in ein neu zu gründendes Gemeinschaftsunternehmen einzubringen und damit an die Börse zu gehen. First Solar schnellen um 14 Prozent empor, SunPower verteuern sich um 16 Prozent.

   Nach überzeugenden Geschäftszahlen ziehen Toll Brothers um 3,3 Prozent an. Der Anbieter von luxuriösen Eigenheimen wartet mit einer verbesserten Bruttomarge auf, Preisnachlässe wie bei Wettbewerbern im unteren Marktsegment sind beim Premiumanbieter kein Thema.

   Express Scripts Holding legen um 0,8 Prozent zu, nachdem das Pharmaunternehmen mit seinen Viertquartalszahlen besser abgeschnitten hat als erwartet. Für Tenet Healthcare geht es um 3 Prozent aufwärts, obwohl hier die neuesten Geschäftszahlen enttäuschten. Worthington Industries wartete mit einer Gewinnwarnung auf. Der Kurs des auf Metallverabeitungsprozesse spezialisierten Unternehmens bricht um fast 14 Prozent ein.

   Donaldson hat die Erwartungen für Umsatz und Gewinn im zweiten Geschäftsquartal verfehlt, die Titel sinken um 2,3 Prozent. Auch für das laufende Jahr hat der Anbieter von Filtersystemen die Schätzungen zurückgeschraubt.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 18.179,04 0,34 62,20 S&P-500 2.113,07 0,16 3,41 Nasdaq-Comp. 4.960,24 -0,01 -0,73 Nasdaq-100 4.442,62 -0,15 -6,87

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.10 Uhr Mo, 17.52 Uhr EUR/USD 1,1326 -0,04% 1,1331 1,1345 EUR/JPY 135,15 0,04% 135,09 134,86 EUR/CHF 1,0764 0,04% 1,0760 1,0775 USD/JPY 119,29 0,05% 119,23 118,90 GBP/USD 1,5433 -0,14% 1,5454 1,5465 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

   DJG/DJN/cln/smh

   (END) Dow Jones Newswires

   February 24, 2015 10:58 ET (15:58 GMT)

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