10.05.2022 18:16:52

MÄRKTE USA/Startgewinne an Wall Street schmelzen ab

NEW YORK (Dow Jones)--Die Erholungsgewinne an der Wall Street zum Start am Dienstag sind fast komplett abgeschmolzen. Sie waren ohnehin nicht kraftvoll ausgefallen, denn in den vergangenen drei Sitzungen hatte der marktbreite S&P-500 insgesamt 7,2 Prozent eingebüßt. Es war der höchste Dreitagesverlust seit März 2020, als die Welt mit der Coronapandemie konfrontiert worden war. Diesmal drücken die Stagflationsängste. Der Dow-Jones-Index fällt gegen Mittag Ortszeit um 0,1 Prozent auf 32.215 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite ziehen um 0,1 bzw. 0,4 Prozent an.

Händler wollen keine Entwarnung geben: Es gebe keine Indizien, dass die Inflation und damit der Druck auf die US-Notenbank zur Straffung der Geldpolitik nachlasse, heißt es. "Es gibt in dieser Woche einen potenziellen Katalysator, der den Abschwung am Markt möglicherweise bremsen wird: die US-Inflationsdaten am Mittwoch. (...) Ein Nachlassen der Inflation ist die einzige Sache, die Anleger hoffen ließe", erläutert Analystin Ipek Ozkardeskaya von Swissquote Bank.

Der "Giftcocktail" bestehend aus geopolitischen Risiken ausgehend vom Ukraine-Krieg, konjunkturellem Gegenwind und steigenden Zinsen stellt nach Aussagen aus dem Handel die größte Bedrohung für das globale Wachstum seit Jahren dar und belastet die Aktienmärkte. "2023 dürfte man einen signifikanten Rückgang des Wachstums beobachten und das Schreckgespenst der Rezession beginnt sich wirklich abzuzeichnen", warnt Chefstrategin Seema Shah von Principal Global Investors.

Dollar bleibt fest

Der Dollar legt etwas zu, der Dollainindex gewinnt 0,2 Prozent - nach einem zwischenzeitlichen Zwanzigjahreshoch am Vortag. JP Morgan glaubt weiter an die Dollarstärke. Denn der Greenback profitiere neben der geldpolitischen Straffungen in den USA auch von der globalen Konjunkturschwäche. "Die jüngsten Dollaraufschläge sind ein Einpreisen des nachlassenden Wachstums außerhalb der USA (...)", so die Analysten.

Neben dem Dollar profitieren erneut die US-Renten von der schlechten Marktstimmung. Trotz der Aussicht auf weiter steigende Leitzinsen fallen die Renditen mit den anziehenden Rentennotierungen. Die Zehnjahresrendite ist wieder unter die Marke von 3 Prozent gerutscht. Der Goldpreis gibt etwas nach mit der Perspektive höherer Zinsen.

Die Erdölpreise neigen weiter zur Schwäche mit den Konjunktursorgen, allerdings stabilisieren sie sich nach der Abwärtsdynamik des Vortages. Am Vortag waren die Preise mit dem höchsten Tagesverlust seit über fünf Wochen eingeknickt. Vor allem die Konjunkturschwäche in China sorge für Nachfragesorgen, heißt es.

Pfizer mit Milliarden-Übernahme

Unter den Einzelaktien stehen Pfizer (+1%) mit einem Milliarden-Deal im Blick. Der US-Pharmakonzern kauft die Biohaven Pharmaceutical Holding Company Ltd für 11,6 Milliarden US-Dollar. Biohaven ist der Hersteller von Nurtec ODT, einem doppelt wirkenden Migränemittel, das sowohl für die akute Behandlung als auch für die episodische Prävention von Migräne bei Erwachsenen zugelassen ist. Biohaven Pharmaceutical schießen um 70 Prozent empor.

Groupon sacken um 10,6 Prozent ab, nachdem der Gutscheinvermittler im ersten Quartal in die Verlustzone gerutscht ist. Außerdem senkte das Unternehmen seine EBITDA-Prognose für das Jahr 2022. Um gut 6 Prozent geben Novavax nach. Der Impfstoffhersteller hat im ersten Quartal erstmals einen Gewinn erzielt, verfehlte damit und mit dem Umsatz aber die Erwartungen des Markts.

Zynga verlieren 1 Prozent. Der Anbieter von Online-Spielen hat im ersten Quartal schlechter abgeschnitten als erwartet. Anleger konzentrierten sich zudem auf die anstehende Übernahme durch Take-Two Interactive Software, heißt es.

AMC Entertainment erholen sich um 4,2 Prozent, nachdem sie am Vortag um 9 Prozent abgesackt waren. Der Umsatz des Kinobetreibers übertraf im ersten Quartal die Erwartungen des Marktes. Zudem verringerte AMC den Verlust überraschend deutlich.

Mit einem Plus von 3,8 Prozent reagieren Microchip Technology auf die Geschäftszahlen des Halbleiterherstellers. Trotz Kapazitätsengpässen hat das Unternehmen in seinem vierten Geschäftsquartal die Konsensschätzungen übertroffen. Auch der Ausblick von Microchip überzeugt.

Die Aktie von International Flavors & Fragrances (IFF) reagiert auf Geschäftszahlen und Ausblick des Duft- und Aromenherstellers mit einem Plus von 7,8 Prozent. Negativ werden Zahlenausweis und Ausblick von Ringcentral (-1,6%) aufgenommen.

Peloton Interactive stürzen um 14 Prozent ab. Die Gesellschaft verschreckt mit sinkenden Umsätzen und steigenden Verlusten.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 32.214,50 -0,1% -31,20 -11,4%

S&P-500 3.993,63 +0,1% 2,39 -16,2%

Nasdaq-Comp. 11.671,37 +0,4% 48,13 -25,4%

Nasdaq-100 12.288,63 +0,8% 100,91 -24,7%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 2,64 +3,3 2,60 190,5

5 Jahre 2,90 -4,6 2,95 164,3

7 Jahre 2,96 -7,3 3,03 152,1

10 Jahre 2,95 -8,3 3,04 144,5

30 Jahre 3,07 -8,3 3,16 117,2

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:29 Mo,17:32 % YTD

EUR/USD 1,0541 -0,2% 1,0567 1,0535 -7,3%

EUR/JPY 137,22 -0,3% 137,77 137,21 +4,8%

EUR/CHF 1,0483 -0,1% 1,0481 1,0476 +1,0%

EUR/GBP 0,8553 -0,1% 0,8553 0,8555 +1,8%

USD/JPY 130,17 -0,1% 130,36 130,24 +13,1%

GBP/USD 1,2324 -0,0% 1,2357 1,2314 -8,9%

USD/CNH (Offshore) 6,7557 -0,0% 6,7293 6,7631 +6,3%

Bitcoin

BTC/USD 31.352,84 +1,6% 32.507,39 32.162,66 -32,2%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 101,13 103,09 -1,9% -1,96 +37,8%

Brent/ICE 103,85 105,94 -2,0% -2,09 +36,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.846,27 1.854,18 -0,4% -7,91 +0,9%

Silber (Spot) 21,66 21,81 -0,7% -0,15 -7,1%

Platin (Spot) 968,68 959,88 +0,9% +8,81 -0,2%

Kupfer-Future 4,17 4,19 -0,4% -0,02 -6,3%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/raz/brb

(END) Dow Jones Newswires

May 10, 2022 12:17 ET (16:17 GMT)

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Groupon Inc Registered Shs 10,83 -3,56% Groupon Inc Registered Shs
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Microchip Technology Inc. 57,41 -2,00% Microchip Technology Inc.
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Peloton Interactive 9,17 3,12% Peloton Interactive
Pfizer Inc. 24,38 0,62% Pfizer Inc.
RingCentral Inc (A) 39,42 -0,13% RingCentral Inc (A)