30.10.2023 21:24:42

MÄRKTE USA/Sehr fest - Keine Eskalation in Nahost

NEW YORK (Dow Jones)--Eine bislang ausgebliebene Eskalation im Nahost-Konflikt hat an der Wall Street am Montag für kräftige Aufschläge gesorgt. Trotz des offensichtlichen Beginns der israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen ist es bei Drohgebärden anderer Staaten der Region geblieben, eine Ausweitung des Krieges ist bislang nicht zu beobachten. Händler sprachen aber auch von einer deutlichen Erholung. Der Dow-Jones-Index hatte in der vergangenen Woche 2,1 Prozent verloren und am Freitag auf dem niedrigsten Stand seit Ende März den Handel beendet. Für den S&P-500 war es um 2,5 Prozent nach unten gegangen.

Der Dow-Jones-Index stieg nun um 1,6 Prozent auf 32.929 Punkte und verzeichnete damit den größten Tagesgewinn seit Anfang Juni. Für den S&P-500 und den Nasdaq-Composite ging es um jeweils 1,2 Prozent nach oben. An der Nyse standen den 1.984 (Freitag: 749) Kursgewinnern 913 (2.137) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 84 (97) Titel.

"Es ist wahrscheinlich, dass einige der Risiken bereits eingepreist sind, aber vielleicht besteht auch der Eindruck, dass Israel seine militärischen Ziele etwas vorsichtiger verfolgt, wodurch die Wahrscheinlichkeit eines größeren regionalen Konflikts sinkt", so Raffi Boyadjian, Investment Analyst bei XM.

Zudem gab es einen Nikkei-Bericht, wonach die Bank of Japan (BoJ) am Dienstag ihre Obergrenze für langfristige Anleiherenditen weiter lockern könnte. Wie die Nachrichtenagentur berichtete, wird die BoJ voraussichtlich ihre Obergrenze für die Renditen zehnjähriger japanischer Staatsanleihen erneut lockern, indem sie einen Anstieg des Zinssatzes über 1 Prozent zulässt. Die Lockerung der Obergrenze im Juli, die von 0,5 Prozent auf 1 Prozent angehoben wurde, hatte an den Märkten für eine heftige Reaktion gesorgt.

Nachdem wichtige Indizes der Wall Street in den Korrekturmodus gewechselt sind, werteten Händler die positive Stimmung angesichts der anstehenden Ereignisse durchaus als leicht überraschendes Signal. Denn am Mittwoch und Freitag stehen mit der Zinsentscheidung der Fed und dann dem US-Arbeitsmarktbericht für Oktober wichtige Weichenstellungen an, die tendenziell eher zur Zurückhaltung mahnten.

Risikoaversion sinkt

Der Dollar gab nach, der Dollar-Index verlor 0,4 Prozent. Im Handel war von gestiegener Risikoneigung die Rede. Den nächsten Impuls dürfte die Zinsentscheidung der US-Notenbank liefern. Die Aussicht auf ein "high for longer" bei den Zinsen geben dem Dollar nur noch wenig Aufwärtsschub, wohingegen Daten oder Aussagen, die die Wahrscheinlichkeit von Zinssenkungen nächstes Jahr größer erscheinen lassen, ihn vergleichsweise stärker belasten dürften, hieß es von der Commerzbank.

Die gestiegene Risikobereitschaft belastete auch den vermeintlich sicheren Rentenhafen, die Renditen stiegen somit. Die Rendite zehnjähriger Papiere lag bei 4,88 Prozent, nach 4,83 Prozent am Freitag.

Abzulesen war die Hoffnung auf ein Ausbleiben eines Flächenbrandes im Nahen Osten auch an kräftig fallenden Erdölpreisen. Für Brent und WTI ging es um bis zu 3,6 Prozent nach unten. Laut Robert Yawger von Mizuho hat Israels Vormarsch nach Gaza einen maßvollen Ansatz verfolgt, der bisher weder zu verstärkten Vergeltungsmaßnahmen geführt noch eine höhere Risikoprämie für Öl erforderlich gemacht hat.

Der Goldpreis behauptete sich über der wichtigen Marke von 2.000 Dollar und legte den vierten Handelstag in Folge zu. Die Feinunze gewann 0,4 Prozent auf 2.006 Dollar.

McDonald's überzeugt

Höhere Preise haben McDonald's im dritten Quartal einen deutlichen Gewinnanstieg beschert. Sowohl beim Ergebnis als auch beim Wachstum übertraf die US-Schnellrestaurantkette die Erwartungen der Analysten. Der Kurs legte um 1,7 Prozent zu.

General Motors gewannen 0,5 Prozent. Der Auto-Hersteller hat nach Ford und der Chrysler-Muttergesellschaft Stellantis ebenfalls ein neues vorläufiges Abkommen über einen Tarifvertrag mit der Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) erzielt, sagten mit den Gesprächen vertraute Personen.

ON Semiconductor brachen um 21,8 Prozent ein. Höhere Gewinne standen einem leicht gesunkenen Umsatz gegenüber. Das Unternehmen sprach aber von einem schwachen Markt und stellte einen Ausblick auf das vierte Quartal unter Markterwartung in Aussicht.

Eine Medikamentenzulassung katapultierte Coherus Biosciences 14 Prozent nach oben. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat ein Mittel des Unternehmens zur Behandlung von Nasenrachenkrebs in Kombination mit einer Chemotherapie zugelassen.

Die an dieser Stelle üblicherweise stehenden Tabellen mit Indexständen, Anleihen, Öl und Edelmetallen müssen aus technischen Gründen leider entfallen. Wir bitten dies zu entschuldigen.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros

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October 30, 2023 16:25 ET (20:25 GMT)

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