23.07.2018 15:55:49
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MÄRKTE USA/Leichte Verluste zum Start in die Zahlenflut-Woche
NEW YORK (Dow Jones)--Knapp behauptet ist die Wall Street am Montag in den Start gegangen. Der Dow-Jones-Index verliert 0,2 Prozent auf 25.020 Punkte, der S&P-500 gibt 0,1 Prozent ab und der Nasdaq-Composite 0,3 Prozent. Hauptthemen sind weiterhin die Handelskonflikte und die Berichtssaison. In der laufenden Woche werden über ein Drittel der Unternehmen aus dem S&P-500 ihre Quartalsausweise vorlegen. Anleger halten ihre Ohren gespitzt auf erste mögliche Anzeichen, dass die Strafzölle Auswirkung auf die Entscheidungen der Unternehmen haben.
Zu den Berichtsunternehmen der laufenden Woche gehören die "Großen Drei" der Autohersteller, Ford, GM und Fiat Chrysler sowie die Technologiegiganten Facebook, Amazon und die Google-Mutter Alphabet, die bereits am Montag nachbörslich mit Geschäftszahlen aufwartet. Daneben verschärft sich der verbale Konflikt zwischen Iran und den USA, was vor allem den Ölpreis treibt.
Tesla unter Druck
Die Tesla-Aktie gibt 6 Prozent nach. Der Elektroautobauer fordert in einem ungewöhnlichen Schritt von einigen Zulieferern Geld für vergangene Aufträge zurück, um profitabel werden zu können. Mit der Rückerstattung will der Autohersteller seinen Betrieb offenbar in einer für ihn schwierigen Zeit sicherstellen.
Der Spielzeugkonzern Hasbro hat im zweiten Quartal sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn die Erwartungen klar übertroffen. Die Aktie springt um 11 Prozent nach oben.
Dagegen gibt die Aktie des Ölfeldausrüsters Halliburton 5,5 Prozent nach. Das Ergebnis je Aktie von 58 Cent erreichte exakt die Analystenprognosen. Ein deutlicher Gewinnanstieg ist mit dem ungewöhnlich niedrigen Ergebnis im Vorjahreszeitraum zu erklären.
Die Aktien von Lifepoint Health springen um 34 Prozent nach oben. Laut einem Bericht will die Private-Equity-Gesellschaft Apollo Global Management den Klinikbetreiber kaufen. Die Übernahme könnte mit 6 Milliarden Dollar einschließlich Schulden bewertet werden.
Öpreis weiter im Aufschwung
Der Ölpreis setzt seine Rally fort, die er vergangene Woche begonnen hatte. Zuvor hatte Öl wegen der Sorge vor einem Überangebot nachgegeben. Ein neuer Tweet von US-Präsident Donald Trump stützt die Preise. Trump antwortete in scharfen Worten auf Warnungen des Iran und drohte mit Konsequenzen "wie selten in der Geschichte".
Die Experten von Columbia Threadneedle sehen Aufwärtsrisiken beim Öl. "Wir könnten in eine Situation geraten, in der der Markt sehr nervös wird und der Ölpreis sich in Richtung 100 bis 150 Dollar pro Barrel bewegt", sagt David Donora, Leiter des Bereichs Rohstoffe bei dem Vermögensverwalter. Zwar habe die Opec jüngst beschlossen, die Produktion um 1 Million Barrel pro Tag zu erhöhen. Der große Teil davon wiege jedoch lediglich Produktionsausfälle in Venezuela, Libyen und Nigeria auf.
Nun drängten die USA darauf, dass die Opec und Saudi-Arabien nochmals 2 Millionen Barrel täglich mehr förderten. "Aber die Länder haben nicht wirklich 2 Millionen Barrel mehr, die sie einfach so und nachhaltig dazugeben können", sagt Donora. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI gewinnt 1,1 Prozent auf 69 Dollar, Brent steigt um 0,9 Prozent auf 73,71 Dollar.
Der Goldpreis schwächelt wie bereits in der Vorwoche. Teilnehmer sagen, dass das Edelmetall aktuell nicht als sicherer Hafen gesehen werde. Vor allem das Umfeld steigender Zinsen setzt dem zinslos gehalten Gold zu. Für die Feinunze werden 1.228 Dollar bezahlt, das ist ein Rückgang um 0,3 Prozent.
In das Euro-Dollar-Paar ist erst einmal Ruhe eingekehrt. Mit rund 1,1710 Dollar notiert der Euro in etwa auf dem Niveau des späten Freitag. Der Yen profitiert weiter von seinem Status als sicherer Hafen, den er wegen der Handelskonflikte ausspielen kann. Der Dollar sackt ab auf 111,25 Yen von 111,50 am Freitagabend. Noch am Donnerstag kostete der Dollar in der Spitze über 113 Yen.
Die Anleihenotierungen haben leicht ins Minus gedreht - auch belasten von den Neuemissionen in der laufenden Woche. Die Zehnjahresrendite steigt im Gegenzug um 1 Basispunkt auf 2,91 Prozent.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 25.019,83 -0,15 -38,29 1,22
S&P-500 2.797,97 -0,14 -3,86 4,65
Nasdaq-Comp. 7.798,04 -0,28 -22,16 12,96
Nasdaq-100 7.325,73 -0,33 -24,50 14,53
US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 2,60 1,3 2,59 140,2
5 Jahre 2,78 1,4 2,76 85,2
7 Jahre 2,86 1,5 2,85 61,6
10 Jahre 2,91 1,4 2,90 46,6
30 Jahre 3,05 2,0 3,03 -2,1
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:30 Fr, 18:16 % YTD
EUR/USD 1,1713 -0,10% 1,1729 1,1708 -2,5%
EUR/JPY 130,31 -0,21% 130,09 130,83 -3,7%
EUR/CHF 1,1613 -0,20% 1,1623 1,1642 -0,8%
EUR/GBP 0,8926 -0,07% 0,8924 0,8929 +0,4%
USD/JPY 111,25 -0,10% 110,92 111,76 -1,2%
GBP/USD 1,3123 -0,04% 1,3142 1,3113 -2,9%
Bitcoin
BTC/USD 7.701,16 +3,7% 7.661,29 7.483,68 -43,6%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 69,00 70,46 +1,1% 0,74 +18,6%
Brent/ICE 73,71 73,07 +0,9% 0,64 +14,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.227,92 1.231,94 -0,3% -4,03 -5,8%
Silber (Spot) 15,44 15,52 -0,5% -0,08 -8,8%
Platin (Spot) 830,30 826,75 +0,4% +3,55 -10,7%
Kupfer-Future 2,75 2,75 -0,0% -0,00 -17,5%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/raz/flf
(END) Dow Jones Newswires
July 23, 2018 09:56 ET (13:56 GMT)
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