09.12.2020 14:52:43

MÄRKTE USA/Konjunkturhoffnungen dürften Wall Street stützen

NEW YORK (Dow Jones)--Nach den Vortagesaufschlägen könnte der Schwung die Wall Street auch am Mittwoch noch etwas stützen. Der Aktienterminmarkt deutet einen gut behaupteten Handelsbeginn am Kassamarkt an. Damit sind weitere Allzeithochs möglich, wobei Technologiewerte dem Markt etwas hinterherhinken dürften. Händler sprechen von wieder gestiegenen Hoffnungen auf das Zustandekommen eines Konjunkturpaketes in den USA. Ein konkreter Vorschlag könnte von Demokraten und Republikanern im Kongress mitgetragen werden. Die wachsenden Corona-Sorgen mit schärfen Abriegelungen in den USA werden derweil überlagert von der Erwartung einer baldigen Notfallzulassung des Impfstoffs der beiden Pharmapartner Biontech und Pfizer.

"Es scheint so zu sein, dass wir uns auf ein Abkommen zubewegen", sagt Marktstratege Hugh Gimber von JP Morgan Asset Management. Er verweist auf die Aussagen der Zentralbanken, wonach fiskalische Stimuli der Politik den besten Weg zur Unterstützung der Volkswirtschaft darstellten. "Die Verschlechterung der medizinischen Situation erhöht den Druck auf die Politik, sich auf einen Deal zu verständigen", ergänzt Gimber.

Pfund mit Vorschusslorbeeren

Am Devisenmarkt zeigt sich der Dollar zum Euro wenig verändert. Zum Pfund Sterling gibt er jedoch ab. Die britische Währung zieht auch zu anderen Devisen merklich an, sie steigt um 0,7 Prozent auf 1,3451 US-Dollar und damit im Bereich eines Einjahreshochs. Die Analysten von Unicredit sehen die Devise in einer Art Wartezustand mit Blick auf die bevorstehenden, wohl entscheidenden Gespräche über ein Abkommen zwischen EU und Großbritannien nach der zum Ende des Jahres auslaufenden Brexit-Übergangsphase. Dazu reist Premier Boris Johnson eigens nach Brüssel, wo er mit Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprechen wird. Händler sprechen von aufkeimender Hoffnung auf einen Deal, denn Johnson dürfte kaum mit leeren Händen nach Brüssel reisen.

Der gedämpfte Optimismus des Aktienmarktes ist auch am Rentenmarkt zu spüren, denn hier sinken die Notierungen. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt im Gegenzug um 2,3 Basispunkte auf 0,94 Prozent. Händler warnen aber vor einem neuen Fiskalpaket der Politik. Dieses dürfte zu höheren Schulden und damit zu einer Angebotsausweitung bei US-Renten führen.

Die Aussicht auf neue Konjukturstimuli belastet den Goldpreis - trotz der damit einhergehenden steigenden Staatsschulden und einer Ausweitung der Geldmenge. Die Feinunze verbilligt sich um 0,5 Prozent auf 1.860 Dollar. Damit gibt das Edelmetall letztlich aber nur die Vortagesaufschläge wieder ab.

Die Ölpreise steigen leicht - ein Fass US-Leichtöl der Sorte WTI um 0,4 Prozent auf 45,79 Dollar und europäisches Referenzöl der Sorte Brent um 0,5 Prozent auf 49,07 Dollar. Sollte der US-Politik der Befreiungsschlag bei der Suche nach einem Konjunkturpaket gelingen, müssten die Wachstumsperspektiven der USA und damit die Nachfrage neu überdacht werden, heißt es. Den nächsten Marktimpuls könnten die US-Lagerbestandsdaten im frühen Sitzungsverlauf setzen. Volkswirte rechnen mit einem Lagerabbau.

Boeing von 737-Hoffnungen gestützt

Unter den Einzelwerten steigen Boeing vorbörslich um 1,1 Prozent. Als weltweit erste Fluggesellschaft hebt die brasilianische Gol wieder mit einer 737 Max des US-Flugzeugbauers ab. Der erste Inlandsflug mit einer Maschine des Typs soll bereits am Mittwoch starten.

Gamestop stürzen um 16 Prozent ab. Die Drittquartalszahlen sind wegen der Covid-19-Pandemie schwächer ausgefallen als erwartet. Four Corners Property Trust, die Gesellschaft ist vor allem in Restaurant-Immobilien investiert, hat eine ungewöhnlich große Transaktion über die Bühne gebracht. Für 21,7 Millionen Dollar wurden 13 Immobilien mit Filialen von Kentucky Fried Chicken erworben. Die Aktie verteuert sich um 3,6 Prozent.

Die IT-Sicherheitsfirma Fireeye ist selbst Opfer eines Hackerangriffs geworden. Die Identität der Angreifer sei bisher nicht geklärt, ihr Vorgehen weise aber auf einen staatlich organisierten Angriff einer "Nation mit offensiven Fähigkeiten auf höchstem Niveau" hin, erläuterte CEO Kevin Mandia. Die Aktien brechen um 9,3 Prozent ein.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,15 0,0 0,15 -104,9

5 Jahre 0,41 1,3 0,39 -151,9

7 Jahre 0,67 1,0 0,66 -157,7

10 Jahre 0,94 2,2 0,92 -150,6

30 Jahre 1,69 2,9 1,66 -137,7

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:15 Di, 17:43 % YTD

EUR/USD 1,2115 +0,08% 1,2137 1,2107 +8,0%

EUR/JPY 126,12 +0,03% 126,48 126,11 +3,5%

EUR/CHF 1,0760 -0,03% 1,0775 1,0764 -0,9%

EUR/GBP 0,8998 -0,69% 0,9073 0,9067 +6,3%

USD/JPY 104,10 -0,05% 104,21 104,16 -4,3%

GBP/USD 1,3464 +0,77% 1,3376 1,3351 +1,6%

USD/CNH (Offshore) 6,5120 -0,11% 6,5056 6,5195 -6,5%

Bitcoin

BTC/USD 18.328,00 -0,69% 18.185,75 18.871,50 +154,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 45,92 45,60 +0,7% 0,32 -18,0%

Brent/ICE 49,13 48,84 +0,6% 0,29 -18,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.862,76 1.869,50 -0,4% -6,74 +22,8%

Silber (Spot) 24,42 24,58 -0,6% -0,16 +36,8%

Platin (Spot) 1.025,43 1.029,18 -0,4% -3,75 +6,3%

Kupfer-Future 3,51 3,49 +0,4% +0,01 +24,2%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/err

(END) Dow Jones Newswires

December 09, 2020 08:53 ET (13:53 GMT)

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