10.11.2021 22:10:00
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MÄRKTE USA/Höchste Inflation seit 30 Jahren verschreckt Anleger
NEW YORK (Dow Jones)--Deutlich stärker als erwartet gestiegene US-Verbraucherpreise im Oktober haben am Mittwoch an der Wall Street Spekulationen über schon bald steigende Zinsen geschürt und für Verkaufsstimmung gesorgt. Die Inflation lag erstmals seit über 30 Jahren mit 6,2 Prozent über der Marke von 6 Prozent. Analysten hatten nur 5,9 Prozent geschätzt.
Sah es bis zur Mittagszeit in New York noch danach aus, als stecke der Markt dies gut weg, gerieten die Kurse in der zweiten Handelshälfte doch stärker unter Druck. Am stärksten traf es wie so oft, wenn Zinserhöhungsängste dominieren, Aktien von Technologieunternehmen.
Die techniklastigen Nasdaq-Indizes büßten bis zu 1,7 Prozent ein, der S&P-500 gab um 0,8 Prozent nach. Am besten hielt sich der Dow-Jones-Index, der nur 0,7 Prozent verlor auf 36.080 Punkte. An der Nyse gab es nach ersten Angaben 1.073 (Dienstag: 1.521) Kursgewinner, 2.312 (1.833) -verlierer und erneut 105 unveränderte Aktien.
Einige US-Notenbanker hatten zuletzt vor einer hohen Inflation gewarnt und gesagt, dass die Fed möglicherweise früher als geplant die Zinsen erhöhen müsse. Die offizielle Lesart der Fed ist aber weiter, dass die erhöhte Inflation nur ein vorübergehendes Phänomen als Folge der Corona-Pandemie sein dürfte.
Marktzinsen, Dollar und Gold steigen
Der Dollar zog mit der Aussicht auf höhere Zinsen kräftig an. Der Euro fiel auf 1,1480 Dollar, den niedrigsten Stand seit Juli 2020. Der Dollar-Index legte stark zu um fast 1 Prozent zu.
Am Anleihemarkt schnellten die Renditen passend zur Nachrichtenlage nach oben, so stark wie zuletzt im Februar. Im Zehnjahresbereich ging es um über 12 Basispunkte auf 1,56 Prozent nach oben. Für Druck auf die Kurse hatte zudem eine sehr schwach verlaufene Auktion 30-jähriger US-Anleihen gesorgt, die im Markt als "desaströs " bezeichnet wurde. Verstärkt worden sein könnten die Bewegungen bei den Anleihen auch davon, dass am Donnerstag am US-Anleihemarkt aufgrund des Veteranen-Feiertages nicht gehandelt wird.
Der Goldpreis machte zunächst einen Satz um über 30 Dollar nach oben, am Ende des Tages betrug das Plus aber nur 20 Dollar auf 1.852 Dollar. Das Edelmetall war zwar als Inflationsschutz stark gesucht, zugleich sorgten aber die steigenden Marktzinsen für das zinslose Gold und der feste Dollar für starken Gegenwind.
Am Ölmarkt rutschten die Preise um bis zu 3,5 Prozent ab, gebremst vor allem vom Dollar, der das Öl wie auch das Gold für Käufer aus dem Nichtdollarraum verteuert. Dazu waren die Ölvorräte in der vergangenen Woche gestiegen.
Tesla und Biontech mit Gegenbewegungen auf Vortagsverluste
Am Aktienmarkt machte meist die Berichtssaison die Kurse. Für Ringcentral ging es um gut 20 Prozent nach oben. Der Anbieter cloudbasierter Telekommunikation hatte die Markterwartungen geschlagen und den Jahresausblick erhöht. Dagegen hatte Coinbase (-8,1%) mit den Ergebnissen für das dritte Quartal die Erwartungen verfehlt.
Um 4,3 Prozent erholt zeigte sich die Tesla-Aktie nach Verlusten von 16 Prozent an den beiden Vortagen. Tesla-Chef Elon Musk hatte am Wochenende den Verkauf von 10 Prozent seiner Tesla-Aktien signalisiert. Biontech erholten sich um 4,0 Prozent, während Pfizer um 3,6 Prozent zulegten. Die Impfstoffpartner haben bei der US-Gesundheitsbehörde die Zulassung ihrer Auffrischungsimpfung für alle in den USA lebenden Personen im Alter von mindestens 18 Jahren beantragt.
Doordash verbesserten sich um 11,6 Prozent. Der US-Essenslieferdienst hat die Übernahme des europäischen Wettbewerbers Wolt im Wege eines Aktientausches vereinbart mit einem Transaktionswert von mehr als 8 Milliarden Dollar.
Rivian mit spektakulärem Start
Fulminant verlief das Börsendebüt des Elektroautoherstellers Rivian. Der erste Kurs war an der Nasdaq mit 106,75 Dollar festgestellt worden, 37 Prozent über dem Ausgabekurs. Zuletzt kostete das Papier gut 101 Dollar. Rivian hatte den Ausgabepreis auf 78 Dollar festgelegt, nochmals oberhalb der zuvor bereits von 57 bis 62 auf 72 bis 74 Dollar angehobenen Preisspanne. Außerdem war die Zahl der angebotenen Aktien noch von 135 auf 153 Millionen erhöht worden, womit dem Unternehmen 11,9 Milliarden Dollar zuflossen. Die Marktkapitalisierung zum ersten Kurs erreichte 93 Milliarden Dollar.
Der Börsengang des Unternehmens, an dem Amazon (-2,6%) beteiligt ist, war der größte in den USA im laufenden Jahr und einer der sieben größten der vergangenen 30 Jahre.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 36.079,94 -0,7% -240,04 +17,9%
S&P-500 4.646,71 -0,8% -38,54 +23,7%
Nasdaq-Comp. 15.622,71 -1,7% -263,84 +21,2%
Nasdaq-100 15.985,57 -1,4% -234,36 +24,0%
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 0,50 7,6 0,43 38,6
5 Jahre 1,22 14,1 1,08 86,3
7 Jahre 1,45 13,2 1,32 80,5
10 Jahre 1,56 12,3 1,44 64,5
30 Jahre 1,92 9,9 1,82 27,1
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 7:50 Uhr Di., 18:13 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1480 -1,0% 1,1582 1,1590 -6,0%
EUR/JPY 130,77 -0,1% 130,79 130,84 +3,7%
EUR/CHF 1,0542 -0,2% 1,0566 1,0565 -2,5%
EUR/GBP 0,8563 +0,1% 0,8543 0,8551 -4,1%
USD/JPY 113,93 +0,9% 112,93 112,90 +10,3%
GBP/USD 1,3407 -1,1% 1,3560 1,3553 -1,9%
USD/CNH (Offshore) 6,4005 +0,2% 6,3920 6,3925 -1,6%
Bitcoin
BTC/USD 65.882,51 -2,1% 66.460,51 66.512,01 +126,8%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 81,27 84,15 -3,4% -2,88 +70,5%
Brent/ICE 82,67 84,78 -2,5% -2,11 +63,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.851,54 1.831,91 +1,1% +19,63 -2,4%
Silber (Spot) 24,65 24,38 +1,1% +0,28 -6,6%
Platin (Spot) 1.071,28 1.062,55 +0,8% +8,73 +0,1%
Kupfer-Future 4,30 4,37 -1,7% -0,07 +22,0%
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/gos
(END) Dow Jones Newswires
November 10, 2021 16:10 ET (21:10 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
Amazon | 216,65 | -0,82% | |
BioNTech (ADRs) | 113,80 | -0,52% | |
Coinbase | 295,65 | -0,62% | |
DoorDash | 165,82 | -0,79% | |
Pfizer Inc. | 24,38 | 0,62% | |
RingCentral Inc (A) | 39,42 | -0,13% | |
Tesla | 411,35 | 2,57% |
Indizes in diesem Artikel
NASDAQ Comp. | 19 926,72 | 0,12% |