12.04.2022 18:01:43
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MÄRKTE USA/Fester - Anleger hoffen auf langsameren Preisauftrieb
NEW YORK (Dow Jones)--Deutlich im Plus zeigen sich die US-Börsen am Dienstag im Verlauf. Die mit Spannung erwarteten US-Verbraucherpreise sind zwar etwas stärker gestiegen als von den Analysten erwartet, sorgen aber für keinen weiteren Druck auf den Markt. Der Anstieg von 8,5 Prozent zum Vorjahr sei zwar "massiv, aber eben auch nicht schlimmer als befürchtet", sagt ein Händler. Im Vormonat hatte der Anstieg noch 7,9 Prozent betragen. Beobachter sehen Hinweise darauf, dass die Preise nicht mehr so rasant steigen wie in den zurückliegenden Monaten. Das weckt Hoffnungen, dass die Inflation vielleicht schon ihren Zenit erreicht haben könnte.
Keine Entwarnung signalisieren die Daten hingegen, was den geldpolitischen Kurs der US-Notenbank angeht. "Die Daten werden nichts an den Plänen der Fed ändern, das Tempo der Zinserhöhungen ab dem nächsten Monat auf 50 Basispunkte pro Sitzung zu erhöhen", heißt es von Capital Economics. Die Analysten fügen hinzu, dass sich die monatlichen Zuwächse bei den Inflationsdaten allerdings abschwächen. "Dennoch stützen sie unsere Ansicht, dass die Fed-Mitglieder, die nur langsam erkannten, dass der anfängliche Anstieg nicht nur vorübergehend war, nun etwas zu pessimistisch sind, was die Geschwindigkeit des Rückgangs angeht."
Der Dow-Jones-Index gewinnt gegen Mittag (Ortszeit New York) 0,7 Prozent auf 34.556 Punkte. Der S&P-500 steigt um 0,9 Prozent. Für den Nasdaq-Composite geht es um 1,3 Prozent nach oben. Hier stützt der kräftige Rückgang der zuletzt stark gestiegenen Renditen am US-Anleihemarkt. Die Rendite zehnjähriger Papiere liegt bei 2,71 Prozent nach 2,78 Prozent am Vorabend. Im Verlauf wurde schon die Marke von 2,80 Prozent erreicht. Die Daten dürften die US-Notenbank gleichwohl in ihrem geldpolitischen Kurs bestärken, mit einer aggressiven Straffung der hohen Inflation zu begegnen.
Die Signale verdichten sich weiter, dass die Fed noch konsequenter gegen den Preisdruck vorgehen wird. So hat sich auch der Präsident der Chicago Fed, Charles Evans, für eine Beschleunigung der Zinserhöhungen ausgesprochen, um schon bis Dezember 2022 statt bis März 2023 ein "neutrales" Niveau zu erreichen. Eine Erhöhung des Leitzinses im Mai um 50 Basispunkte sei nun "sehr wahrscheinlich".
Daneben bleibt der Ukraine-Krieg ein dominierendes Thema. Mit Berichten über den Einsatz von chemischen Waffen in Mariupol hat der Konflikt eine neue Eskalationsstufe erreicht. Allerdings gibt es für den Einsatz noch keine Bestätigung. Gleichwohl sinken damit die Hoffnungen auf eine Lösung am Verhandlungstisch.
Dollar gut behauptet - Ölpreise steigen kräftig
Der Dollar profitiert kaum von den Inflationsdaten. Der Dollar-Index steigt um 0,1 Prozent. "Die Zahlen sollten die Erwartungen des Marktes unterstützen, dass die Federal Reserve den Leitzins bis zum Jahresende in Richtung 2,50 Prozent anheben wird", so die Analysten der ING schon vor Veröffentlichung der Daten. Dies stützt den Dollar weiter.
Die Ölpreise steigen nach den jüngsten Verlusten kräftig. Hintergrund sind Anzeichen, dass das Erdölkartell Opec es nicht eilig hat, seine gemeinsame Fördermenge zu erhöhen. Bei einem Treffen mit EU-Vertretern sagte Opec-Generalsekretär Mohammad Barkindo, dass es nicht möglich sei, die verlorenen russischen Öllieferungen zu ersetzen, berichtet Reuters. Zudem hat die Opec ihre Nachfrageprognose für 2022 gesenkt. Dazu kommen Berichte, wonach die Corona-Beschränkungen in Schanghai nach zwei Wochen gelockert wurden.
Für das als Inflationsschutz gesuchte Gold geht es nach den Daten aufwärts. Dazu komme noch der Status als "sicherer Hafen" vor dem Hintergrund des weiter eskalierenden Ukraine-Krieges, heißt es.
Oracle-Aktie legt zu - Angebotsfrist für Cerner erneut verlängert
Bei den Einzelwerten gewinnt die Oracle-Aktie 1,0 Prozent. Der US-Softwarekonzern hat die Angebotsfrist im Rahmen seiner Übernahmeofferte für die Cerner Corp (+0,2%) zum dritten Mal verlängert - nun bis zum 11. Mai. Den Zukauf im Geschäft mit Software für Krankenhäuser und Ärzte hatte Oracle im Dezember vermeldet. Oracle bietet 95 Dollar je Aktie, womit Cerner mit rund 28,3 Milliarden Dollar bewertet wird.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 34.555,95 +0,7% 247,87 -4,9%
S&P-500 4.452,48 +0,9% 39,95 -6,6%
Nasdaq-Comp. 13.584,60 +1,3% 172,64 -13,2%
Nasdaq-100 14.155,60 +1,2% 165,40 -13,3%
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 2,41 -8,2 2,49 168,0
5 Jahre 2,68 -10,4 2,79 142,3
7 Jahre 2,73 -10,1 2,84 129,4
10 Jahre 2,71 -7,5 2,78 119,5
30 Jahre 2,79 -1,4 2,81 89,5
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:24 Uhr Mo 17:02 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0855 -0,3% 1,0864 1,0895 -4,5%
EUR/JPY 135,89 -0,4% 136,50 136,76 +3,8%
EUR/CHF 1,0093 -0,4% 1,0125 1,0142 -2,7%
EUR/GBP 0,8327 -0,3% 0,8350 0,8354 -0,9%
USD/JPY 125,20 -0,2% 125,66 125,52 +8,8%
GBP/USD 1,3037 +0,1% 1,3010 1,3041 -3,7%
USD/CNH (Offshore) 6,3763 -0,2% 6,3788 6,3819 +0,3%
Bitcoin
BTC/USD 40.306,95 +2,2% 40.117,70 40.840,65 -12,8%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 101,24 94,29 +7,4% 6,95 +36,9%
Brent/ICE 105,44 98,48 +7,1% 6,96 +37,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.971,88 1.953,73 +0,9% +18,15 +7,8%
Silber (Spot) 25,55 25,09 +1,9% +0,46 +9,6%
Platin (Spot) 983,17 980,25 +0,3% +2,92 +1,3%
Kupfer-Future 4,72 4,64 +1,7% +0,08 +6,0%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/ros
(END) Dow Jones Newswires
April 12, 2022 12:02 ET (16:02 GMT)
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