09.05.2018 14:51:42

MÄRKTE USA/Energiewerte profitieren von Entwicklung in Iran

NEW YORK (Dow Jones)--Weiter im Bann des Nahen Ostens dürfte die Wall Street am Mittwoch stehen. Nach der Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, aus dem Iran-Atomabkommen auszusteigen, legen die Ölpreise weiter zu. Davon dürften auch die US-Energiewerte profitieren. In Europa rückt der Öl- und Gassektor 1,8 Prozent vor. Dagegen dürften Reise- und Freizeitaktien unter dem steigenden Ölpreis leiden.

Allerdings gibt es erste Stimmen, die die Stärke im Ölpreis nicht als nachhaltig ansehen. Sollte der Iran als Lieferant ausfallen, könnten die USA oder Saudi-Arabien ihre Produktion ausweiten, so die Vermutung. Der Gesamtmarkt wird leicht im Plus erwartet, offenbar lassen sich die Börsianer von der zugespitzten Entwicklung im Nahen Osten nicht aus der Ruhe bringen.

Freilich gibt es eine Reihe potenzieller Knackpunkte. Da die Europäer an dem Abkommen festhalten wollen, könnte es zu transatlantischen Spannungen kommen. Zudem ist unklar, ob Iran nun eine harte Linie fährt und sein Atomprogramm wieder hochfährt. Daneben droht auch eine Konfrontation Israels und Saudi-Arabiens mit dem Iran.

Ölpreise ziehen weiter an

Aktuell geht es aber zunächst aufwärts mit dem Ölpreis. Laut Schätzungen von Experten dürfte der Iran nun etwa eine halbe Million Barrel Erdöl am Tag weniger verkaufen. Insgesamt seien mit dem Iran-Deal etwa 1,5 Millionen Barrel täglich zusätzlich an den Markt gelangt. Als angespannt gilt die Situation aber auch wegen der stetig fallenden Produktion in Venezuela. Der Preis für US-Leichtöl WTI steigt um 2,7 Prozent auf 70,91 Dollar je Fass, Brent steigt ebenfalls um 2,7 Prozent auf 76,87 Dollar.

Am Anleihemarkt legt die Zehnjahresrendite um 2 Basispunkte zu auf die magische Marke von 3,00 Prozent. Hintergrund scheint nicht die Aufkündigung des Iran-Atomabkommens und der Anstieg der Ölpreise zu sein, sondern eine anstehende Auktion 10-jähriger US-Staatspapiere.

Beim Euro-Dollar-Paar bewegt sich nach dem jüngsten Vormarsch der US-Devise nur wenig. Der Euro tendiert wenig verändert um 1,1875 Dollar. Die Experten von Metzler rechnen aber damit, dass der Euro weiter nachgeben dürfte. Mit Durchbrechen wichtiger Marken sei das Währungspaar aus der seit Mitte Januar intakten Trading Range ausgebrochen und sehe sich nun der ersten wirklich wichtigen technischen Marke bei rund 1,17 Dollar gegenüber.

Der Goldpreis gibt etwas nach, bewegt sich aber weiter in seiner aktuellen Spanne. Die Feinunze verliert 0,3 Prozent auf 1.312 Dollar.

Wieder zahlreiche Quartalsberichte

Im übrigen prägen wieder Unternehmenszahlen das Geschäft. Im Fokus stehen Walt Disney und Electronic Arts (EA). Für die Disney-Aktie geht es vorbörslich um 0,7 Prozent nach unten. Der Unterhaltungskonzern hatte mit seinen Zweitquartalszahlen die Erwartungen des Marktes übertroffen mit einem Umsatz von 14,55 Milliarden Dollar und einem Nettogewinn von 2,94 Milliarden. Möglicherweise belastet aber die Aussage von CEO Rober Iger, an dem Gebot für Teile von 21st Century Fox festzuhalten, obwohl mit Comcast ein Konkurrent auf die Bühne getreten ist.

Für Electronic Arts geht es um 2,7 Prozent nach oben. Der Spieleentwickler hatte für sein viertes Quartal einen Umsatz von 1,58 Milliarden und einen Gewinn von 607 Millionen Dollar ausgewiesen, jeweils mehr als von Analysten erwartet. Außerdem kündigte EA einen weiteren Aktienrückkauf an. Unklar sei, ob der große Erfolg des Videospiels "Fortnite" des Konkurrenten Epic Games ein noch besseres Ergebnis verhindert habe, sagte Finanzchef Blake Jorgensen dem Wall Street Journal. Ein trüber Ausblick für das laufende Quartal belastete den Kurs derweil nicht, zumal der Fifa-18-Hersteller das Geschäftsjahr 2019 insgesamt weiter als Wachstumsjahr sieht.

Die mit Problemen kämpfende Pizzakette Papa John's verzeichnete erneut ein Quartal mit sinkenden Umsätzen. Flächenbereinigt sanken sie in Nordamerika um 5,3 nach 3,9 Prozent im Vorquartal. Die Aktie verbilligt sich um 3,8 Prozent.

Ebenfalls schlecht könnte es mit der Aktie der Burgerkette Wendy's laufen. Wendy's verdiente 20,2 Millionen Dollar und verfehlte damit die Erwartung knapp. Der Umsatz übertraf aber die Konsensschätzung.

Vodafone hat die Übernahme von Aktivitäten der US-Gesellschaft Liberty Global in Europa für nahezu 19 Milliarden US-Dollar angekündigt. Die europäischen Kartellwächter dürften die Transaktion genau unter die Lupe nehmen, heißt es. Liberty Global steigen um 2,6 Prozent.

Die Walmart-Aktie gibt 4,3 Prozent nach. Der Einzelhandelskonzern übernimmt das größte E-Commerce-Unternehmen Indiens. Wie der Konzern mitteilte, kauft er einen Anteil von 77 Prozent an Flipkart für 16 Milliarden US-Dollar. Die größte Akquisition der Firmengeschichte soll auch dazu beitragen, im Wettbewerb mit Amazon einen Vorteil zu erlangen. Deren Aktie legt indes 0,3 Prozent zu.

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US-Anleihen

Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD

2 Jahre 2,53 1,7 2,51 132,4

5 Jahre 2,83 2,0 2,81 90,9

7 Jahre 2,95 1,8 2,93 70,1

10 Jahre 3,00 2,0 2,98 55,3

30 Jahre 3,15 1,8 3,13 8,1

DEVISEN zuletzt +/- % Mi., 8:36 Uhr Di, 17.21 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1875 +0,08% 1,1833 1,1858 -1,2%

EUR/JPY 130,21 +0,62% 129,74 129,60 -3,8%

EUR/CHF 1,1891 +0,10% 1,1874 1,1877 +1,5%

EUR/GBP 0,8739 -0,21% 0,8753 1,1396 -1,7%

USD/JPY 109,65 +0,53% 109,64 109,32 -2,7%

GBP/USD 1,3587 +0,29% 1,3516 1,3512 +0,6%

Bitcoin

BTC/USD 9.315,90 +0,8% 9.088,69 9.175,66 -31,8%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 70,91 69,06 +2,7% 1,85 +18,1%

Brent/ICE 76,87 74,85 +2,7% 2,02 +17,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.312,35 1.315,70 -0,3% -3,35 +0,7%

Silber (Spot) 16,48 16,47 +0,0% +0,01 -2,7%

Platin (Spot) 914,30 914,50 -0,0% -0,20 -1,6%

Kupfer-Future 3,05 3,05 +0,1% +0,00 -8,2%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/raz/smh

(END) Dow Jones Newswires

May 09, 2018 08:52 ET (12:52 GMT)

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