27.05.2015 16:35:46

MÄRKTE USA/Bullen trauen sich zaghaft aus der Deckung

   Von Florian Faust

   NEW YORK (Dow Jones)--Nachdem am Vortag angestachelt von Zinserhöhungsspekulationen die Bären das Zepter an der Wall Street geschwungen haben, trauen sich nun die ersten Bullen wieder vorsichtig an den Markt. Allerdings glauben Händler nicht, dass letztere das Kommando am Mittwoch übernehmen werden. Denn die Aufschläge fallen noch bescheiden aus und können die deutlichen Vortagsrückgänge nicht wettmachen.

   Der Dow-Jones-Index, der am Dienstag den höchsten Tagesverlust seit Ende April verbucht hat, legt im frühen Handel um 0,3 Prozent auf 18.117 Punkte zu, S&P-500 und Nasdaq-Composite gewinnen 0,5 bzw. 0,6 Prozent. Nachdem am Vortag die Kurseinbußen bei kleineren Unternehmen - gerade aus dem Technologiesektor - höher ausgefallen waren als am Gesamtmarkt, stellt aktuell der Technologiesubindex im S&P-500 mit einem Plus von 0,6 Prozent die festeste Branche.

   "Wegen des Ausbleibens frischer Schlagzeilen aus dem Kreise der Fed-Vertreter oder auch aus Griechenland könnten wir heute eine moderate Erholung vom gestrigen Ausverkauf erleben. Allerdings dürfte sich der Handel zunächst in einer engen Spanne bewegen, weil Anleger auf neue Impulse warten", sagt Marktanalyst Craig Erlam von Oanda. Als Impulsgeber fällt die Konjunkturagenda zur Wochenmitte aus, denn anders als am Vortag ist diese gähnend leer. Dagegen beschäftigt Anleger - auch in den USA - das leidige Thema Griechenland weiter, heißt es mit Blick auf die anstehenden Zahlungstermine in der kommenden Woche.

   Dennoch ist der vermeintlich sichere Hafen für US-Staatsanleihen nicht sonderlich gefragt, deren Notierungen sinken moderat. Die Rendite zehnjähriger Titel zieht um knapp zwei Basispunkte auf 2,15 Prozent an. Der Dollar setzt seine "Zinsrally" des Vortages unvermindert fort und drückt den Euro auf 1,0840 Dollar nach einem Tageshoch über 1,0935.

   Bereits am Dienstag hatten Spekulationen, die US-Notenbank könnte angesichts überraschend gut gelaunter Verbraucher mit Zinserhöhungen schon bald Ernst machen, den Greenback befeuert. Die Dollarstärke drückt den Goldpreis auf 1.185 Dollar, nachdem für die Feinunze am Vortag in der Spitze noch über 1.207 Dollar bezahlt wurden. Die Spekulation auf bald steigende US-Zinsen belastet Euro und Gold gleichermaßen. Auch auf die Ölpreise wirkt die Dollaraufwertung preisdämpfend. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 0,5 Prozent auf 57,72 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent gerät stärker unter die Räder.

   Unter den Einzelaktien stehen zwei bekannte Konsumwerte im Fokus. Dank besser als befürchtet ausgefallener Erstquartalszahlen von Tiffany legt die Aktie um 10,6 Prozent zu. Vor allem das Europageschäft des Nobeljuweliers florierte. Die Aktien von Michael Kors brechen dagegen um 18,9 Prozent ein. Den Grund haben Händler schnell gefunden, denn der Modeaccessoire-Anbieter verbuchte im vierten Quartal einen seltenen Umsatzrückgang.

   Ein über den Analystenerwartungen liegender Umsatzausblick treibt den Kurs des Festplattenrekorderherstellers TiVo um 4,4 Prozent nach oben. Dagegen geht es für Workday um 8,8 Prozent abwärts. Hier scheint Anlegern gut offenbar nicht gut genug zu sein, denn das auf den Personalbereich spezialisierte Cloud-Softwareunternehmen übertraf mit dem bereinigten Quartalsergebnis ebenso die Erwartungen wie mit dem Umsatz. Allerdings schreibt Workday rote Zahlen. Hormel Foods gewinnen 2,1 Prozent, das Unternehmen schluckt Applegate Farms für 775 Millionen Dollar.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 18.104,50 0,35 62,96 S&P-500 2.112,58 0,40 8,38 Nasdaq-Comp. 5.057,74 0,50 24,99 Nasdaq-100 4.501,01 0,63 28,05

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.20 Uhr Di, 17.32 Uhr EUR/USD 1,0840 -0,64% 1,0910 1,0884 EUR/JPY 133,94 -0,18% 134,18 133,99 EUR/CHF 1,0330 -0,29% 1,0360 1,0341 USD/JPY 123,56 0,46% 123,00 123,07 GBP/USD 1,5334 -0,59% 1,5426 1,5389 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

   DJG/DJN/flf/smh

   (END) Dow Jones Newswires

   May 27, 2015 10:04 ET (14:04 GMT)

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29.11.23 Workda a Buy Jefferies & Company Inc.
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