21.07.2023 15:44:40

MÄRKTE EUROPA/Wenig verändert - SSAB belastet den Stahlsektor

FRANKFURT (Dow Jones)--Kaum verändert zeigen sich Europas Börsen am Freitagmittag. Akzente setzt die Fahrt aufnehmende Berichtssaison, die Blicke richten sich vor allem auf den Tech- und Stahlsektor. Übergeordnet verläuft das Geschäft vor dem Wochenende und den geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank und der EZB in der kommenden Woche indes in ruhigen Bahnen. Der kleine Verfall, also das Auslaufen von Optionen auf DAX und Euro-Stoxx-50 an den Terminmärkten, bewegt die Börsen kaum. Der DAX fällt 0,3 Prozent auf 16.161 Zähler, der Euro-Stoxx-50 notiert 0,3 Prozent im Plus bei 4.389 Punkten.

SAP löst Rätselraten aus

Für Technologieaktien geht es im Schnitt um 0,3 Prozent nach unten. Zum einen belasten negative Vorgaben aus den USA. Zum anderen sind die Geschäftszahlen von SAP (-3,3%) nicht dazu angetan, die Stimmung zu heben: Die Ergebnisse des zweiten Quartals ließen Anleger wahrscheinlich ratlos zurück, meinen die Jefferies-Analysten. Sie fragen sich, wie es denn möglich sei, die Cloud-Ziele für das Geschäftsjahr 2025 im Mai anzuheben und die Cloud-Prognose für 2023 nur zwei Monate später nach unten zu korrigieren. Angesichts des Optimismus des Managements während des Quartals bezweifeln die Analysten, dass Anleger dafür Verständnis aufbringen werden.

Nach schwachen Zweitquartalszahlen brechen SSAB gleich um 12,5 Prozent ein. Wie Kepler Cheuvreux anmerkt, ist das EBITDA 7,6 Prozent unter dem Konsens ausgefallen. Der Stahlkonzern rechnet zudem mit signifikant niedrigeren Auslieferungen von Spezialstahl im dritten Quartal in Europa. Im Gefolge fällt der Sektor: Thyssenkrupp geben 2 Prozent nach, Salzgitter 4 Prozent und Arcelor 0,8 Prozent.

Auch bei DAX-Mitglied Sartorius sind die Geschäftszahlen durchweg schwächer ausgefallen. Nach kräftigem Minus zur Eröffnung notieren die Aktien aber nun nur noch leicht im Minus mit Abgaben von 1,1 Prozent, da Analysten ihre Erwartungen bereits zuvor nach der Prognosesenkung des Labor- und Pharmaausrüsters gesenkt hatten.

Unter den Small Caps stichen PSI (-14%) ins Auge. Grund liefert die Mitteilung des Unternehmens, das das EBIT im ersten Halbjahr bei einem Minus von 5 Millionen erwartet wird. Nach den ersten drei Monaten lag es noch bei plus 4 Millionen. Während PSI mittelfristig von strukturellen Trends im Energiesektor profitieren sollte, überrascht es in regelmäßigen Abständen negativ, heißt es dazu von einem Marktteilnehmer. Erst Ende vergangenen Monats verkündete das Unternehmen, dass der langjährige CEO Harald Schrimpf das Mandat niederlegt.

Um 5,6 Prozent nach oben geht es bei Computerspiele-Hersteller Ubisoft. Hier werden die Geschäftszahlen freundlich aufgenommen, zudem hat die Deutsche Bank das Kursziel auf 40 nach 35 Euro erhöht. Auch Analysten von der Citi und Jefferies äußern sich erwartungsfroh. Denn nach einem Quartal ohne große Neuveröffentlichungen stünden nun signifikante Aktivitäten bevor.

Nach Zahlen für das erste Halbjahr geht es für die Aktie von Dassault Aviation um 7,7 Prozent nach unten. Während die Analysten der UBS die Entwicklung des Gewinns je Aktie positiv werten, stellt für sie der Cash-Outflow die negative Überraschung dar. Der Mittelabfluss, der durch die Rafale-Vorauszahlungen an die Partner Safran und Thales verursacht wurde, kam für die Analysten überraschend.

Safran notieren 0,1 Prozent leichter. Der französische Luftfahrt- und Rüstungskonzern kauft das Flight-Control-Geschäft der Raytheon-Tochter Collins Aerospace für 1,8 Milliarden Dollar. Bei Thales geht es nach Zahlenausweis um 4,3 Prozent abwärts. Händler sehen hier Gewinnmitnahmen, denn Analysten loben den angehobenen Ausblick.

Der Kurs des schweizerischen Pharmakonzerns Lonza wird mit 10,9 Prozent Minus für einen gesenkten Ausblick abgestraft. Umgekehrt treiben starke Geschäftszahlen die Aktien von Schindler um 6,3 Prozent nach oben. Nachdem Kone am Vortag enttäuscht hatte, überraschte der Schweizer Wettbewerber positiv. Sowohl Umsatz als auch Gewinn legten zu.

DAX-Familie wird umgebaut

Ein Index-Umbau findet derweil in TecDAX und MDAX statt: Dort fallen die Aktien der Software AG (+0,2%) außerplanmäßig heraus, da der Streubesitz im Zuge der Übernahme unter 10 Prozent gesunken ist. In den MDAX rücken dafür Vitesco (-2,5%) auf, die bisher im SDAX notiert waren. Dafür kommt Borussia Dortmund (+2%) in den SDAX. Im TecDAX werden PNE (-0,4%) aufgenommen.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.384,24 +0,2% 10,51 +15,6%

Stoxx-50 3.989,29 +0,4% 14,03 +9,2%

DAX 16.144,51 -0,4% -59,71 +16,0%

MDAX 28.141,61 -0,3% -89,40 +12,0%

TecDAX 3.194,40 -0,5% -16,41 +9,4%

SDAX 13.662,87 -0,2% -23,74 +14,6%

FTSE 7.654,38 +0,1% 8,33 +2,6%

CAC 7.418,97 +0,5% 34,06 +14,6%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,45 -0,03 -0,12

US-Zehnjahresrendite 3,83 -0,03 -0,05

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:16 Uhr Do, 17:23 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1129 -0,1% 1,1142 1,1143 +4,0%

EUR/JPY 157,44 +0,9% 156,21 156,42 +12,2%

EUR/CHF 0,9624 -0,2% 0,9646 0,9651 -2,8%

EUR/GBP 0,8656 +0,0% 0,8637 0,8673 -2,2%

USD/JPY 141,50 +1,0% 140,20 140,36 +7,9%

GBP/USD 1,2859 -0,1% 1,2902 1,2847 +6,3%

USD/CNH (Offshore) 7,1792 +0,1% 7,1726 7,1839 +3,6%

Bitcoin

BTC/USD 29.856,91 -0,0% 29.838,09 29.811,77 +79,9%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 76,31 75,65 +0,9% +0,66 -3,2%

Brent/ICE 80,32 79,64 +0,9% +0,68 -3,5%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 29,91 28,02 +6,8% +1,89 -64,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.962,96 1.969,46 -0,3% -6,51 +7,6%

Silber (Spot) 24,75 24,83 -0,3% -0,08 +3,3%

Platin (Spot) 959,33 958,00 +0,1% +1,33 -10,2%

Kupfer-Future 3,81 3,83 -0,4% -0,02 -0,3%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/raz

(END) Dow Jones Newswires

July 21, 2023 09:44 ET (13:44 GMT)

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