03.05.2023 16:11:44
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MÄRKTE EUROPA/Weiter freundlich - Starker ADP belastet nicht
FRANKFURT (Dow Jones)--Weiter freundlich zeigen sich die europäischen Börsen am Mittwochnachmittag. Einige Marktteilnehmer zeigen sich angesichts des Optimismus überrascht. Denn immerhin stehen mit der US-Notenbank am Abend und der EZB am Donnerstag zwei der wichtigsten Zinsentscheidungen des Jahres an. Vor allem bei den Ausblicken der Notenbanken zur Inflation wird das Überraschungspotenzial hoch eingeschätzt. Dazu zeigt der ADP-Bericht aus den USA einen doppelt so starken Stellenaufbau wie erwartet, allerdings hat sich der Lohndruck abgeschwächt. Der DAX notiert 0,6 Prozent höher bei 15.819 Punkten, der Euro-Stoxx-50 handelt 0,3 Prozent höher bei 4.309 Zählern.
Fed mit Zinserhöhung im Fokus
Bei der US-Notenbank setzt der Markt auf eine Zinserhöhung am Abend um 25 Basispunkte auf 5,00 bis 5,25 Prozent. Zudem erwartet er, dass damit der Zinsgipfel im aktuellen Zyklus erreicht sei. Nachdem er im Vorjahr bereits viermal mit dieser Hoffnung falsch gelegen hatte, könnte es auch diesmal so kommen.
Die Fed dürfte auf die Datenabhängigkeit ihrer Politik hinweisen. Zwar zeige sich ein Rückgang der Energie- und Nahrungsmittelpreise, die wichtige Kernrate der Inflation sei aber weiter zu hoch, heißt es. Marktstratege Stephen Innes von SPI Asset-Management ergänzt, dass die US-Notenbank auch die Krise der US-Regionalbanken im Blick habe.
Die Analysten der Deutschen Bank merken an, dass die jüngste Jolts-Umfrage des US-Arbeitsministeriums zu den offenen Stellen Druck von der US-Notenbank nehme, da sie auf eine Entspannung am Arbeitsmarkt hindeutete. Bei der EZB am Donnerstag gehen die Meinungen auseinander, ob sie um 25 oder 50 Basispunkte erhöhen wird.
Deutsche Post schlägt Erwartungen
Bei den Einzelwerten machen meist Quartalszahlen die Kurse. Besser als erwartet sind die Geschäftszahlen der Deutschen Post ausgefallen, die Aktie legt um 1,4 Prozent zu. Das bereinigte operative Ergebnis ist laut Citigroup über der Konsenserwartung berichtet worden.
Gesucht sind im DAX die pharma-nahen Aktien. Kurstreiber ist unter anderem der Erfolg von US-Pharmahersteller Eli Lilly mit einer Alzheimer-Studie. "So etwas gibt dem Sektor wieder Fantasie, nachdem es seit Corona kein schlagkräftiges Thema als Zugpferd für die Branche gegeben hat", sagt ein Händler. Merck KGaA klettern um 3,2 Prozent und Sartorius um 4,2 Prozent, beide gleichen damit die Verluste der vergangenen Woche aus.
Bei den Autowerten wurden diverse Geschäftszahlen vorgelegt. So geben Porsche AG 0,6 Prozent nach. Hier sei der Umsatz höher als erwartet ausgefallen, die Marge habe die Erwartungen aber nicht ganz erreicht, heißt es im Handel. Anleger greifen lieber bei Ferrari zu, die 1,3 Prozent zulegen. Stellantis in Mailand geben 2 Prozent nach. Hier überzeugte zwar das Geschäft in den USA, in Europa lief es jedoch schleppender als erwartet.
Lufthansa fallen 2,5 Prozent nach enttäuschenden Geschäftszahlen. Der Umsatz liege im ersten Quartal 7 Prozent unter der Erwartung und das habe auch das operative Ergebnis gedrückt. "Angesichts angeblich steigender Ticketpreise ist das enttäuschend", so ein Börsianer. Positiv steche der freie Cashflow heraus, der aber vermutlich von unerwartet niedrigen Investitionen profitiert habe.
Teamviewer brechen sogar um 10,5 Prozent ein: Bei den Quartalszahlen haben vor allem die Billings enttäuscht. Sie werden als wichtigste Kennzahl des IT-Dienstleisters gewertet.
Banken-Sektor mit gemischten Zahlen
Um 5,9 Prozent nach oben geht es für Unicredit. Die italienische Bank hat den Ausblick erhöht und erwartet nun einen Nettogewinn von mehr als 6,5 Milliarden Euro. "Das ist sehr stark", so ein Börsianer. Der Markt habe nur mit rund 5,4 Milliarden Euro gerechnet. Im Sog von Unicredit legen auch die Kurse anderer italienischer Bankentitel zu.
BNP Paribas zeigen sich indes 0,3 Prozent im Minus nach einem guten Quartalsbericht. Der Nettogewinn habe die Konsensschätzung übertroffen, ebenso die Einnahmen. Den Ausblick hat die französische Bank aber nur bekräftigt.
In Mailand ist der Börsengang von Lottomatica zwar geglückt, für die Erstzeichner bedeutet dies aber ein deutliches Minus am ersten Handelstag: Nach einer IPO-Spanne von 9 bis 11 Euro je Aktie und einem IPO-Preis von 9 Euro notieren die Titel mit 8,11 Euro. Lottomatica ist eigenen Angaben zufolge der erste italienische Anbieter auf dem legalen Glücksspielmarkt.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 4.309,41 +0,3% 14,56 +13,6%
Stoxx-50 4.015,62 +0,4% 14,97 +10,0%
DAX 15.818,80 +0,6% 91,86 +13,6%
MDAX 27.310,64 -0,5% -145,42 +8,7%
TecDAX 3.247,45 -0,2% -7,04 +11,2%
SDAX 13.646,49 -0,2% -27,28 +14,4%
FTSE 7.801,20 +0,4% 28,17 +4,3%
CAC 7.402,75 +0,3% 19,55 +14,4%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 2,26 -0,00 -0,31
US-Zehnjahresrendite 3,39 -0,04 -0,49
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:32 Di, 17:30 % YTD
EUR/USD 1,1045 +0,4% 1,1023 1,0983 +3,2%
EUR/JPY 149,41 -0,5% 149,95 149,92 +6,5%
EUR/CHF 0,9800 -0,3% 0,9820 0,9816 -1,0%
EUR/GBP 0,8820 -0,0% 0,8826 0,8818 -0,3%
USD/JPY 135,27 -0,9% 136,03 136,52 +3,2%
GBP/USD 1,2523 +0,4% 1,2490 1,2455 +3,5%
USD/CNH (Offshore) 6,9138 -0,3% 6,9332 6,9392 -0,2%
Bitcoin
BTC/USD 28.360,72 -1,1% 28.583,13 28.521,00 +70,9%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 69,12 71,66 -3,5% -2,54 -13,8%
Brent/ICE 72,64 75,32 -3,6% -2,68 -13,8%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 36,60 37,53 -2,5% -0,93 -51,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 2.014,65 2.016,67 -0,1% -2,02 +10,5%
Silber (Spot) 25,28 25,43 -0,6% -0,15 +5,5%
Platin (Spot) 1.059,58 1.070,00 -1,0% -10,43 -0,8%
Kupfer-Future 3,84 3,86 -0,5% -0,02 +0,5%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mod/flf
(END) Dow Jones Newswires
May 03, 2023 10:12 ET (14:12 GMT)
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