18.07.2016 12:41:48

MÄRKTE EUROPA/Uneinheitlich - Technologie sehr fest

   Von Herbert Rude

   FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten geben die großen Indizes die Gewinne aus dem frühen Handel wieder ab. Der Dax verliert am Mittag 0,2 Prozent auf 10.044 Punkten. Auch der Euro-Stoxx-50 gibt etwas nach. Während die meisten Branchenindizes leicht und die Rohstoff-Aktien mit den Rohstoffen deutlicher nachgeben, ziehen Technologiewerte mit einem Übernahmeangebot von Softbank für die britische ARM stark an. Der TecDax am deutschen Aktienmarkt gewinnt 1,3 Prozent, auch der MDAX zieht etwas an. Einen Kurseinbruch erleidet die Börse in Istanbul, hier verliert der Markt 5 Prozent. Die türkische Lira hat sich dagegen von den Freitagsverlusten etwas erholt.

Politische Unruhe in Türkei interessiert außerhalb von Istanbul nicht Marktteilnehmer unterstreichen, dass der Putsch-Versuch in der Türkei sowie die harte Reaktion der Erdogan-Regierung zwar die Märkte und die Wirtschaft der Türkei belasten dürften, die Auswirkungen außerhalb der türkischen Grenzen aber begrenzt seien. Allerdings könnten einzelne Branchen und Unternehmen betroffen sein, etwa der Reisesektor. Die Aktien des Sektors notieren am Mittag aber wenig verändert.

   Auch andere Einzelaktien mit Bezug zur Türkei stehen im Blick: Genannt werden dabei unter anderem Metro, Ströer, Fraport und Eon. METRO sei in der Türkei über ihre Media Märkte und Cash & Carry betroffen. Bei Fraport könnten Anleger ein Fragezeichen hinter ihre Jahresziele setzen, da diese stark vom Flughafen in Antalya abhingen. Für Ströer ist die Türkei einer der Kernmärkte, bei EON könnten die Verkaufs- bzw IPO-Pläne der türkischen Beteiligung Enerjisa auf Eis gelegt werden. Die Unicredit rechnet für die Türkei nun mit einer Wachstumsabschwächung im dritten Quartal. Während Ströer um 0,8 Prozent nachgeben, liegen die anderen genannten Titel wenig verändert im Markt.

ARM-Übernahme treibt Chip-Hersteller Bei den Unternehmen am Aktienmarkt steht die Chip-Branche im Blick. Hier überrascht ein Übernahmeangebot von Softbank aus Japan für die britische ARM Holdings. ARM springen um 43 Prozent nach oben. Die hohe Prämie, die Softbank zu zahlen bereit ist, dürfte auch die Marktbewertung anderer europäischer Unternehmen aus der Halbleiterbranche wie STMicroelectronics, Infineon und Dialog Semiconductor am Montag steigen lassen. ST Micro legen 1,4 Prozent zu, Infineon um 2,4 Prozent und Dialog sogar um 5,3 Prozent.

   Gute Zweitquartalszahlen von Kion lassen die Aktien des Fabrikausrüsters um 3,7 Prozent nach oben springen. "Alle Kennzahlen liegen leicht über unseren Schätzungen. Positiv ist aber vor allem der Auftragseingang", sagt ein Händler. Mit einem Plus von 8,3 Prozent sei die Prognose seines Hauses von 7 Prozent recht deutlich übertroffen worden. Das saisonal starke zweite Quartal sei besser gelaufen als erwartet.

   Auch vom schweizerischen Duftstoffhersteller Givaudan sind gute Zahlen gekommen, die Aktien steigen um 2,6 Prozent. Vor allem die ungewöhnlich hohe Profitabilität wird hervorgehoben: Die Gewinnmarge liegt mit 27,3 Prozent um deutliche 240 Basispunkte über den Konsensschätzungen, heißt es im Handel. In der Folge liege damit auch das EBITDA mit 638 Millionen Schweizer Franken um 11 Prozent über der Konsensprognose. Auch Symrise profitieren davon und legen 2,8 Prozent zu.

Hapag-Lloyd nach Gewinnwarnung stark unter Druck Einen Kurseinbruch von über 8 Prozent erleiden dagegen Hapag-Lloyd nach einer Gewinnwarnung. Anstelle leicht steigender wird nun mit fallenden Gewinnen gerechnet. Händler verweisen auf eine sehr pessimistische Prognose des Containerschiff-Betreibers. "Vor allem die Aussage, dass die jüngste Erholung der Frachtraten nicht nachhaltig sein könnte, ist Gift für den Kurs", sagt ein Händler. Nun müsse man mit Blick auf die Frachtraten in den kommenden Monaten erheblich vorsichtiger sein, was Spuren im Aktienkurs hinterlassen dürfte.

   Roche aus der Schweiz notieren 1,8 Prozent im Minus. Das Medikament Gazyva zur Behandlung von Blutkrebs in einer Phase-III-Studie hat das anvisierte Ziel nicht erreicht. "Die Wachstumserwartungen an Gazyva sind sehr hoch, aber auf einem noch sehr niedrigen absoluten Niveau", sagt ein Händler. So rechne man am Markt bislang mit einem etwa 60-prozentigen Umsatzanstieg im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahresquartal. Mit geschätzten rund 60 Millionen Franken im zweiten Quartal entspreche der auf Gazyva entfallende Umsatzanzteil jedoch lediglich 0,5 Prozent des Pharmaumsatzes von Roche.

   Mit Abschlägen von 1,5 Prozent führen Bayer die Verliererliste im DAX an. Im Handel wird eine anhaltend volatile Entwicklung in der Aktie erwartet, bis Klarheit über die geplante Monsanto-Übernahme bestehe. Das auf 125 Dollar je Aktie erhöhte Gebot werde die Monsanto-Aktionäre nicht umstimmen, auch werde Monsanto den Leverkusenern zu diesem Preis keinen Einblick in die Bücher gewähren. Es sei nicht auszuschließen, dass Bayer das Gebot weiter anheben werde.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 2.947,62 -0,37 -11,03 -9,79 Stoxx-50 2.862,75 -0,19 -5,44 -7,66 DAX 10.058,83 -0,08 -8,07 -6,37 MDAX 20.655,52 0,49 101,40 -0,57 TecDAX 1.648,11 1,38 22,45 -9,98 SDAX 9.007,71 0,30 27,00 -1,00 FTSE 6.693,38 0,36 24,14 7,23 CAC 4.360,63 -0,27 -11,88 -5,96

Bund-Future 166,35 26 7,27

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:18 Fr, 17:30 % YTD EUR/USD 1,1039 -0,17% 1,1057 1,1065 +1,6% EUR/JPY 116,5981 -0,16% 116,7802 117,00 -19,3% EUR/CHF 1,0866 -0,08% 1,0875 1,0879 -0,1% EUR/GBP 0,8345 -0,24% 0,8362 1,1959 +13,3% USD/JPY 105,61 +0,03% 105,57 105,72 -10,1% GBP/USD 1,3229 +0,03% 1,3225 1,3233 -10,3%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 45,85 45,95 -0,2% -0,10 +9,5% Brent/ICE 47,64 47,61 +0,1% 0,03 +11,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.326,93 1.337,40 -0,8% -10,47 +25,1% Silber (Spot) 19,83 20,22 -1,9% -0,39 +43,5% Platin (Spot) 1.080,15 1.092,30 -1,1% -12,15 +21,2% Kupfer-Future 2,22 2,23 -0,3% -0,01 +3,4% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   July 18, 2016 06:11 ET (10:11 GMT)

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Bayer AG (spons. ADRs) 5,05 -1,94% Bayer AG (spons. ADRs)
Ceconomy St. 3,02 -4,12% Ceconomy St.
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Fraport AG 53,35 0,85% Fraport AG
Givaudan AG 2 459,00 -0,08% Givaudan AG
Hapag-Lloyd AG 156,20 0,32% Hapag-Lloyd AG
Infineon AG 33,06 -0,05% Infineon AG
KION GROUP AG 33,22 -1,80% KION GROUP AG
Roche Holding AG Sponsored American Deposit Receipt Repr 1/2 NVTGSh 33,36 -1,44% Roche Holding AG Sponsored American Deposit Receipt Repr 1/2 NVTGSh
STMicroelectronics N.V. 25,02 0,02% STMicroelectronics N.V.
Ströer SE & Co. KGaA 48,48 0,96% Ströer SE & Co. KGaA
Symrise AG 103,55 -0,19% Symrise AG

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