MÄRKTE EUROPA/Nach Rally von 800 Punkten verliert DAX an Dynamik

   Von Benjamin Krieger

   FRANKFURT (Dow Jones)--Der Rally an den Börsen geht am Mittwoch etwas die Luft aus. Nach einem Anstieg des Dax von mehr als 800 Punkten oder fast 9 Prozent in nur acht Handelstagen handelt der Index am Nachmittag 0,3 Prozent höher bei 10.377 Punkten. "Vor dem Index liegt nun ein wichtiger technischer Widerstand bei 10.390 Punkten, dessen Überwinden möglicherweise zusätzlicher Impulse bedarf", sagt Andreas Paciorek von CMC Markets. Der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,5 Prozent auf 3.128 Zähler.

   VW liegen mit einem Kursplus von fast 8 Prozent im DAX weit vorn, während Aktien der Commerzbank mit einem Abschlag von 1,7 Prozent zu den Kursverlierern zählen. Die Käufe bei VW begründen Händler mit einem Bericht im Handelsblatt, wonach der Automobilkonzern zumindest teilweise eine außergerichtliche Einigung im Abgasskandal mit den US-Behörden gelingen könnte. Diese könne bereits am Donnerstag veröffentlicht werden.

Wackelige Prognose belastet Commerzbank-Aktie Bei der Commerzbank wackelt die Prognose für das laufende Jahr. "Es wird deutlich ambitionierter, das Konzernergebnis von 2015 zu erreichen", sagte der noch bis Ende April amtierende Vorstandschef Martin Blessing auf der Hauptversammlung. Bislang wollte die Commerzbank den Konzernüberschuss leicht erhöhen. Für Druck sorgen die niedrigen Zinsen und heftige Marktschwankungen. Blessing kritisierte vor den Aktionären die Niedrigszinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB).

   Bei Europas Bankenaktien setzt sich einen Tag vor der EZB-Sitzung eine freundliche Tendenz durch, der Sektor steigt um 1,4 Prozent. Es habe jüngst keine Aussagen mehr von EZB-Offiziellen gegeben, die auf weiter sinkende Zinsen hindeuten, sagen Händler. Das stütze den unter Niedrigzinsen leidenden Sektor. "Wir rechnen nicht damit, dass es vor dem zweiten Halbjahr weitere geldpolitische Anreize seitens der EZB gibt", sagt Nick Kounis von ABN Amro.

   Die Saison der Quartalsberichte börsennotierter Unternehmen nimmt indes Fahrt auf. Wie schon am Vortag überwiegen die positiven Kursreaktionen. So steigen ABB um 3,1 Prozent, nachdem der Industriekonzern im ersten Quartal einen Nettogewinn von 500 Millionen US-Dollar erlöst hat. Das sind 63 Millionen Dollar mehr, als Analysten im Konsens erwartet hatten.

   Beim britischen Halbleiterhersteller ARM stieg der Gewinn im ersten Quartal um knapp 8 Prozent. Der Kurs legt daraufhin um 1,1 Prozent zu. Papiere des niederländischen Halbleiterausrüsters ASML verlieren 0,7 Prozent zu. Das Unternehmen hat zwar für das zweite Quartal steigende Umsätze prognostiziert, im ersten Quartal blieb der Umsatz jedoch hinter den Erwartungen zurück.

Rohstoffsektor erneut gesucht Gesucht sind wie schon am Vortag die Aktien der Rohstoffproduzenten, der Sektor steigt um 1,1 Prozent. In den vergangenen acht Börsentagen ist der Sektor um 25 Prozent nach oben geschnellt. Aktien von BHP Billiton steigen um 1,1 Prozent. Die Analysten von JP Morgan werten die Produktionspläne des Bergwerkskonzerns als Beleg dafür, dass BHP künftig stärker auf Qualität als auf Mengenwachstum setzen will.

   Bei den deutschen Nebenwerten büßen Fielmann 5,2 Prozent ein. Die Optikerkette hat im ersten Quartal weniger verdient und umgesetzt als im Vorjahr. Die Hamburger begründen dies mit einem Verkaufstag weniger und den frühen Osterferien.

   Der Ölpreis für die europäische Sorte Brent gibt um 1,8 Prozent auf 43,24 US-Dollar nach. Tausende Ölarbeiter im arabischen Emirat Kuwait haben ihren am Sonntag begonnen Streik beendet. Am Devisenmarkt tut sich wenig, der Euro tritt zur US-Währung mit 1,1360 Dollar auf der Stelle. Im Euro-Rentenhandel legen Bundesanleihen leicht zu. Die Feinunze Gold handelt 0,2 Prozent schwächer bei 1.252,40 Dollar.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.129,24 0,52 16,25 -4,23 Stoxx-50 2.928,65 0,13 3,87 -5,54 DAX 10.378,28 0,28 28,69 -3,40 MDAX 20.620,73 -0,24 -48,80 -0,74 TecDAX 1.669,98 -0,46 -7,68 -8,78 SDAX 8.824,93 0,00 -0,36 -3,01 FTSE 6.387,63 -0,28 -17,72 2,33 CAC 4.574,59 0,18 8,11 -1,35 Bund-Future 163,54% 22 4,98

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.21 Di, 17.32 Uhr % YTD EUR/USD 1,1357 -0,04% 1,1362 1,1377 +4,6% EUR/JPY 124,20 +0,45% 123,65 124,37 -2,6% EUR/CHF 1,0937 +0,12% 1,0924 1,0920 +0,6% GBP/EUR 1,2673 +0,27% 1,2639 1,2654 -6,7% USD/JPY 109,37 +0,50% 108,83 109,32 -6,8% GBP/USD 1,4391 +0,22% 1,4360 1,4396 -2,4%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 40,10 41,08 -2,39 -0,98 +0,3% Brent/ICE 43,25 44,03 -1,77 -0,78 +6,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.252,13 1.250,60 +0,1% +1,53 +18,0% Silber (Spot) 17,07 16,94 +0,8% +0,13 +23,5% Platin (Spot) 1.021,63 1.013,59 +0,8% +8,04 +14,6% Kupfer-Future 2,22 2,22 -0,0% -0,00 +3,8% === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

   DJG/bek/flf

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   April 20, 2016 09:35 ET (13:35 GMT)

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