11.04.2022 18:21:40

MÄRKTE EUROPA/Leichter - Erleichterung in Paris nach Wahlausgang

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind mit Abgaben in die neue Woche gestartet. Der DAX verlor nach volatilem Handel 0,6 Prozent auf 14.193 Punkte, der Euro-Stoxx-50 reduzierte sich um 0,5 Prozent auf 3.840 Punkte. Belastend wirkten die gleichen Themen wie zuvor: Der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine sowie die Notenbankpolitik in Folge der galoppierenden Inflation. Belastend wirkte auch die anhaltende Abriegelung von Schanghai im Rahmen der Null-Covid-Politik der chinesischen Regierung mit eventuell negativen Auswirkungen auf die globalen Lieferketten.

Die Pariser Börse hielt sich besser mit plus 0,1 Prozent. Hier stützte der Ausgang der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahlen. Diese konnte Amtsinhaber Emmanuel Macron für sich entscheiden und trifft nun in der Stichwahl auf die Rechtspopulistin Marine Le Pen. Für Volker Schmieding, Chefvolkswirt bei Berenberg, bleibt Macron in der Pole Position, um die Stichwahl am 24. April zu gewinnen.

Mit Spannung schaut der Markt auf die EZB-Sitzung am Donnerstag. Maßnahmen im Rahmen ihres Auftrags für einen stabilen Euro erwarten Marktteilnehmer allerdings nicht. Auch prognostische Aussagen zur Inflationserwartung dürften wenig Wert haben, da die EZB seit fast einem Jahr mit ihren Schätzungen völlig danebenliege. In der verkürzten Handelswoche findet dazu noch der Verfall am Terminmarkt schon am Gründonnerstag statt, was für erhöhte Schwankungen spricht.

Talktalk prüft angeblich eigenen Verkauf

Unter weiter steigenden Marktzinsen litten Technologie- und konjunkturnahe Werte. Der Autosektor fiel um 0,8 Prozent, der Stoxx-Technologie-Index um 2,0 Prozent. Bei den Autowerten belastete der Rückgang der Autoverkäufe in China im März um über 10 Prozent. Die Hersteller haben mit längeren Produktionsstopps zu kämpfen, weil die strengen Covid-19-Sperren des Landes die Lieferketten unterbrachen. BMW und Mercedes-Benz gaben jeweils um 1,3 Prozent nach.

Banken lagen gut im Markt mit plus 0,6 Prozent in Europa. Der Sektor profitierte von den weiter steigenden Marktzinsen. Für die Aktien der Societe Generale ging es gleich um 5 Prozent nach oben, nachdem diese mitgeteilt hatte, dass sie ihre Aktivitäten in Russland einstellen werde. Auch der Wahlausgang in Frankreich stützte.

Vodafone-Aktien gewannen 1,2 Prozent. Sie profitierten von Medienberichten, wonach der britische Breitbandanbieter Talktalk den möglichen eigenen Verkauf prüft. "Presseberichte deuten darauf hin, dass Vodafone, Sky und andere Unternehmen ein informelles Angebot zum Kauf aller Teile oder eines Teils von Talktalk in Betracht gezogen haben", so die Analysten von Goldman Sachs.

Nach besseren vorläufigen Erstquartalszahlen hielten sich BASF mit plus 0,1 Prozent besser als der Gesamtmarkt. Der Umsatz von 23,083 Milliarden Euro ist über dem Konsens von 21,98 Milliarden Euro ausgefallen. Auch das EBIT vor Sonderposten fiel mit 2,818 Milliarden Euro besser als die Erwartung von 2,43 Milliarden aus. Zwar lag das Nettoergebnis mit 1,221 Milliarden Euro klar unter der Schätzung von 1,76 Milliarden - dies lag allerdings vornehmlich an einer Abschreibung von 1,1 Milliarden Euro an Wintershall Dea, also einem Einmaleffekt.

Nokian von EU-Sanktionen betroffen

Nokian brachen um 15,5 Prozent ein. Im Handel wurde darauf verwiesen, dass die zuletzt beschlossenen Sanktionen der EU gegenüber Russland das Geschäft des finnischen Reifenproduzenten belasteten, der in Russland eine Produktionsstätte besitzt. Lufthansa schlossen 1,9 Prozent fester. Stützend wirkte der Ausbau der Beteiligung an dem Luftfahrtkonzern auf knapp 10 Prozent durch Investor Klaus-Michael Kühne. Damit hat der Logistik-Unternehmer seine Beteiligung knapp verdoppelt.

Positiv wurde an der Börse gewertet, dass Rheinmetall (+4%) und Krauss-Maffei Wegmann weitere 100 Radpanzer an die britischer Armee liefern. Großbritannien zog nun eine entsprechende Option aus einem Liefervertrag aus dem Jahr 2019. Rheinmetall bereitet sich außerdem auf die Lieferung von Kampfpanzern in die Ukraine vor.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn

Euro-Stoxx-50 3.839,62 -18,75 -0,5% -10,7%

Stoxx-50 3.776,55 -12,26 -0,3% -1,1%

Stoxx-600 458,26 -2,71 -0,6% -6,1%

XETRA-DAX 14.192,78 -90,89 -0,6% -10,7%

FTSE-100 London 7.618,31 -51,25 -0,7% +3,9%

CAC-40 Paris 6.555,81 +7,59 +0,1% -8,4%

AEX Amsterdam 714,74 -10,01 -1,4% -10,4%

ATHEX-20 Athen 2.231,13 +33,75 +1,5% +4,2%

BEL-20 Brüssel 4.188,00 -33,39 -0,8% -2,8%

BUX Budapest 41.972,84 -218,29 -0,5% -17,3%

OMXH-25 Helsinki 4.879,10 -72,04 -1,5% -11,1%

ISE NAT. 30 Istanbul 2.731,36 +68,66 +2,6% +34,9%

OMXC-20 Kopenhagen 1.801,95 -22,51 -1,2% -3,3%

PSI 20 Lissabon 6.106,11 +5,63 +0,1% +9,7%

IBEX-35 Madrid 8.585,00 -21,40 -0,2% -1,5%

FTSE-MIB Mailand 24.749,49 -69,66 -0,3% -9,2%

RTS Moskau 1.017,05 -62,94 -5,8% -36,3%

OBX Oslo 1.145,16 -13,73 -1,2% +7,2%

PX Prag 1.357,21 -5,92 -0,4% -4,8%

OMXS-30 Stockholm 2.097,71 -34,15 -1,6% -13,3%

WIG-20 Warschau 2.121,65 +36,58 +1,8% -6,4%

ATX Wien 3.199,46 -31,72 -1,0% -16,0%

SMI Zürich 12.528,61 +20,92 +0,2% -2,7%

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 9:28 Uhr Fr, 17:44 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0875 -0,3% 1,0888 1,0873 -4,4%

EUR/JPY 136,54 +0,8% 136,51 135,20 +4,3%

EUR/CHF 1,0123 -0,5% 1,0190 1,0150 -2,4%

EUR/GBP 0,8349 -0,3% 0,8374 0,8350 -0,6%

USD/JPY 125,56 +1,1% 124,98 124,34 +9,1%

GBP/USD 1,3025 -0,1% 1,3018 1,3020 -3,7%

USD/CNH (Offshore) 6,3845 +0,2% 6,3826 6,3704 +0,5%

Bitcoin

BTC/USD 40.695,99 -4,9% 42.343,81 43.714,93 -12,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 94,58 98,26 -3,7% -3,68 +27,9%

Brent/ICE 98,50 102,78 -4,2% -4,28 +28,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.949,85 1.946,80 +0,2% +3,05 +6,6%

Silber (Spot) 24,95 24,78 +0,7% +0,17 +7,0%

Platin (Spot) 980,15 979,05 +0,1% +1,10 +1,0%

Kupfer-Future 4,65 4,73 -1,7% -0,08 +4,5%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/ros

(END) Dow Jones Newswires

April 11, 2022 12:22 ET (16:22 GMT)

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