02.11.2022 18:10:39
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MÄRKTE EUROPA/Gewinnmitnahmen vor Fed-Zinsentscheidung
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Börsen haben am Mittwoch mit Abgaben geschlossen. Der DAX verlor 0,6 Prozent auf 13.257 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gab um 0,8 Prozent auf 3.622 Punkte nach. Anleger hielten sich zurück vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank nach Handelsschluss in Europa. Im Vorfeld nahmen einige Investoren Gewinne mit, die angesichts von Kursgewinnen von 10 Prozent im DAX auf Monatssicht signifikant sein konnten. Anleger interessieren sich vor allem für den geldpolitischen Ausblick von Fed-Präsident Jerome Powell. Derweil lieferte die Berichtssaison die Impulse für die Einzelwerte in Europa.
Mit Blick auf die US-Zinsentscheidung am Abend galt es als ausgemacht, dass die Fed die Zinsen um 75 Basispunkte (Bp) anheben wird. Unklar war, wie es im Dezember weitergehen wird. Die Deutsche Bank glaubt nicht, dass sich Powell zum aktuellen Zeitpunkt bereits festlegen werde, vielmehr werde er vermutlich die Datenabhängigkeit der Entscheidung unterstreichen.
Märkte können sich zwischen 50 und 75 Bp für Dezember nicht entscheiden
"Die Forwards preisen für Dezember weiter eine 50:50-Chance zwischen 50 bzw. 75 Bp ein, wobei auch Unsicherheit über die Terminal Rate (Zinsgipfel) und den geldpolitischen Kurs 2023 besteht, nachdem Powell davor gewarnt hatte, dass die Zinsen möglicherweise noch länger hoch bleiben müssen", so die Commerzbank. Die Commerzbank selbst rechnete mit Zinserhöhungen um 50 Bp im Dezember und sah den Zins im Februar 2023 bei letztlich 5 Prozent, mit Chancen auf Zinssenkungen Ende nächsten Jahres.
Moeller-Maersk zeigten sich mit einem Minus von 5,8 Prozent sehr schwach. "Nach den guten Zahlen von Kühne war der Quartalsbericht keine Überraschung mehr", so ein Marktteilnehmer. Zudem seien die Frachtraten schon wieder deutlich rückläufig. Auch der Ausblick lastet auf dem Logistiker. Der Konzern rechnet bei der Container-Nachfrage nun mit einem Minus von 2 bis 4 Prozent, bisher war er von einer weitgehend unveränderten Nachfrage ausgegangen. Besonders unter Druck stand das Geschäft in Europa.
Von starken Geschäftszahlen sprach ein Marktteilnehmer mit Blick auf Novo Nordisk. Der Kurs legte um 7,4 Prozent zu. Novo Nordisk hat im dritten Quartal sowohl die Umsatz- als auch die Gewinnerwartungen übertroffen. Den Ausblick hat der Pharmakonzern nun angehoben. Trotz schwächerer Drittquartalszahlen sowie gesenkter Ziele stiegen Vestas um 4,7 Prozent an. Positiv hob die Citigroup die Preisgestaltung hervor. Das sei ein positives Signal für die Bruttomarge in zwölf Monaten. Daneben lägen die neuen Ziele noch immer über den Marktschätzungen.
Derweil brachen die Aktien von Aston Martin um 15,3 Prozent ein. Der Konzern hat doppelt so viel Verlust geschrieben wie im dritten Quartal 2021 und die Prognose gesenkt. Trotz besserer Drittquartalszahlen gaben derweil Ferrari um 1,6 Prozent nach. Die Italiener haben zwar den Ausblick erhöht, für den Geschmack der Anleger aber offenbar nicht ausreichend stark.
Teamviewer war auch im dritten Quartal deutlich gewachsen, der Softwareanbieter steigerte auch die Profitabilität deutlich. Die vor drei Monaten leicht abgeschwächte Prognose für das Gesamtjahr bestätigte das Unternehmen. Die Billings (abgerechnete Umsätze) kletterten im Dreimonatszeitraum bis Ende September um 15 Prozent zum Vorjahr auf 144,6 Millionen Euro. Analysten hatten im Konsens 143 Millionen erwartet. Der Umsatz legte um 12 Prozent auf 143,4 Millionen Euro zu. Für die Aktie ging es um 13,4 Prozent nach oben.
Vonovia verloren 5,6 Prozent, nachdem Moody's das Rating um eine Stufe gesenkt hatte. Zur Begründung verwies die Ratingagentur darauf, dass stark steigende Zinsen den Ausblick für Immobilienbewertungen dämpften und die Fremdkapitalkosten signifikant erhöhten. Dadurch werde sich das Verschuldungsprofil des Konzerns im Laufe der Zeit verändern. Zudem erschwere dies die Umsetzung der Verkaufsvorhaben der Vonovia. Dass die Ratinagentur im aktuellen Umfeld einen vorsichtigere Haltung einnimmt, stuften die Berenberg-Analysten als "völlig verständlich" ein.
Fielmann mit Gewinnwarnung
Die Aktie von Norma legte um 2,4 Prozent zu. Positiv stellten die Analysten von Baader das starke Umsatzwachstum sowie die leicht verbesserte EBIT-Marge heraus. Während die wichtigsten Kundenindustrien nur ein moderates Volumenwachstum verzeichnet hätten, habe der Verbindungstechnikhersteller den Umsatz im dritten Quartal um 19,9 Prozent gesteigert. Die Ertragskraft leide nach wie vor unter hohen Kosten, habe aber mit 8,5 Prozent deutlich über dem Plus von 7 Prozent im Vorquartal gelegen. Aus fundamentaler Sicht sei die Aktie deutlich unterbewertet.
Mit Abschlägen von 1,9 Prozent reagierten Fielmann auf eine Gewinnwarnung für das laufende Jahr. Der Brillenanbieter sieht den Umsatz für das laufende Jahr nun bei 1,75 Milliarden Euro nach bislang 1,8 Milliarden. Das Vorsteuerergebnis soll nun bei über 160 Millionen Euro liegen nach bislang 190 Millionen. Die Warnung dürfte für die Börsen keine wirkliche Überraschung darstellen, belastend wirkte vor allem das neue Vorsteuerziel, hieß es.
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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
stand absolut in % seit
Jahresbeginn*
Euro-Stoxx-50 3.622,01 -29,01 -0,8% -15,7%
Stoxx-50 3.560,46 -5,67 -0,2% -6,8%
Stoxx-600 413,39 -1,22 -0,3% -15,3%
XETRA-DAX 13.256,74 -82,00 -0,6% -16,5%
FTSE-100 London 7.144,14 -42,02 -0,6% -2,7%
CAC-40 Paris 6.276,88 -51,37 -0,8% -12,3%
AEX Amsterdam 667,24 -6,08 -0,9% -16,4%
ATHEX-20 Athen 2.122,18 +15,89 +0,8% -0,9%
BEL-20 Bruessel 3.553,44 -36,21 -1,0% -17,6%
BUX Budapest 41.414,05 +360,34 +0,9% -18,4%
OMXH-25 Helsinki 4.619,86 -26,71 -0,6% -17,3%
ISE NAT. 30 Istanbul 4.418,44 +2,64 +0,1% +118,2%
OMXC-20 Kopenhagen 1.700,28 +53,25 +3,2% -8,8%
PSI 20 Lissabon 5.827,92 -93,81 -1,6% +3,0%
IBEX-35 Madrid 7.968,60 -30,40 -0,4% -8,6%
FTSE-MIB Mailand 22.802,97 +7,33 +0,0% -17,2%
RTS Moskau 1.108,69 -9,50 -0,8% -30,5%
OBX Oslo 1.099,62 -3,99 -0,4% +2,9%
PX Prag 1.185,42 +0,50 +0,0% -16,9%
OMXS-30 Stockholm 1.980,52 +5,53 +0,3% -18,2%
WIG-20 Warschau 1.573,97 +37,69 +2,5% -30,6%
ATX Wien 2.971,59 +22,22 +0,8% -23,3%
SMI Zuerich 10.806,23 +22,58 +0,2% -16,1%
* zu Vortagsschluss
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 2,13 +0,01 +2,31
US-Zehnjahresrendite 4,04 -0,00 +2,53
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 9:14 Uhr Di, 17:33 Uhr % YTD
EUR/USD 0,9863 -0,1% 0,9888 0,9854 -13,3%
EUR/JPY 145,10 -0,8% 145,68 146,06 +10,9%
EUR/CHF 0,9859 -0,2% 0,9881 0,9992 -5,0%
EUR/GBP 0,8609 +0,1% 0,8596 0,8612 +2,5%
USD/JPY 147,09 -0,7% 147,31 148,14 +27,8%
GBP/USD 1,1457 -0,2% 1,1501 1,1446 -15,3%
USD/CNH (Offshore) 7,3140 +0,1% 7,2927 7,3065 +15,1%
Bitcoin
BTC/USD 20.492,34 +0,1% 20.413,00 20.424,33 -55,7%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 89,92 88,37 +1,8% +1,55 +28,8%
Brent/ICE 96,31 94,65 +1,8% +1,66 +31,3%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 135,50 116,19 +16,6% +19,31 +78,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.647,14 1.646,94 +0,0% +0,20 -10,0%
Silber (Spot) 19,59 19,63 -0,2% -0,05 -16,0%
Platin (Spot) 946,50 948,45 -0,2% -1,95 -2,5%
Kupfer-Future 3,47 3,47 -0,1% -0,00 -21,4%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
===
Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/flf
(END) Dow Jones Newswires
November 02, 2022 13:11 ET (17:11 GMT)
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