21.03.2022 16:06:40

MÄRKTE EUROPA/Börsen drehen ins Minus - Rohstoffwerte gesucht

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen drehen am Montagnachmittag ins Minus. Fundamental neue Entwicklungen gibt es nicht. Im Handel wird auf die anhaltende Volatilität im Markt verwiesen. Belastend wirkt der Anstieg des Ölpreises, der die Stagflationsgefahren unterstreicht. Seit dem Zwischentief in der vergangenen Woche hat US-Öl der Sorte WTI nun schon wieder fast 15 Prozent zugelegt. Aktuell notiert WTI wieder klar über der 100-Dollar-Marke. Damit trüben sich die Aussichten für die Konsumnachfrage und für die Margen der Unternehmen noch weiter ein.

Der DAX verliert 0,6 Prozent auf 14.333 Punkten, der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,5 Prozent auf 3.884 Zähler nach. Tendenziell gefragt ist der Dollar, da Kapitalanleger weiter aus Europa fliehen. Die klaren Aussagen der US-Notenbank zur Inflationsbekämpfung lassen auch laufende Zinserhöhungen im Dollar erwarten. Nicht aber in Europa, wo die EZB die Inflation ungebremst weiter laufen lässt. Untermauert wird dies von den deutschen Erzeugerpreisen, die mit einem Ansprung von fast 26 Prozent zum Vorjahr eine weitere Beschleunigung der Teuerung anzeigen.

Keine Bewegung in Ukraine

Im Blick steht unverändert der Krieg in der Ukraine. Während die türkische Regierung von Fortschritten bei den Verhandlungen um ein Kriegsende spricht, hatten die Außenminister Frankreichs und Großbritannien zuletzt gewarnt, das Putin-Regime führe die Verhandlungen nur zum Schein. Ein Gespräch vor dem Wochenende von Chinas Präsident Xi Jinping und US-Präsident Joe Biden erbrachte keine Ergebnisse. Etwas verschnupft reagieren die Märkte laut Marktteilnehmern auf die Entscheidung der chinesischen Notenbank, die Geldpolitik zunächst nicht weiter zu lockern.

Im DAX werden am Montag zwei neue Mitglieder begrüßt: Daimler Truck (-0,4%) und Hannover Rück (+4%) ersetzen Siemens Energy und Beiersdorf.

In Europa stehen fossile Energie- und Minenaktien im Fokus. Beide Branchen sind mit bis zu 3,2 Prozent Plus die Tagesgewinner. Nach dem Besuch von Wirtschaftsminister Robert Habeck in Katar wird deutlich, wie schwer russisches Gas zu ersetzen ist. Dazu stimmt die Gewinnexplosion bei der saudi-arabischen Aramco freundlich: Der Konzern konnte seinen Nettogewinn vergangenes Jahr mehr als verdoppeln auf 110 Milliarden Dollar. Damit könnte er gleich zweimal das DAX-Schwergewicht BASF aufkaufen.

Schwach mit 2,8 Prozent Minus zeigen sich Reiseaktien. Der Ölpreis schneidet immer tiefer in die Portemonnaies der Verbraucher. Ein Marktteilnehmer verweist neben dem Ölpreisanstieg auch allgemein auf die hohe Inflation. Viele Branchen führten erst Richtung Jahresende neue Tarifverhandlungen: "Das birgt die Gefahr, dass die in der Corona-Krise aufgebauten Sparreserven nun einfach verpuffen." Damit wachse dann auch die Gefahr einer Rezession.

Rheinmetall gewinnen 8,9 Prozent. Morgan Stanley (MS) rechnet bei Rheinmetall mit einer anhaltend positiven Nachrichtenlage und einer weiter anspruchslosen Bewertung. Nach Vorlage von Zahlen bleibe das Basisszenario von MS voll intakt, nach dem insbesondere mittelfristig ein höheres Rüstungsbudget in Deutschland unterstützen werde. Die Verbesserungen bei Marge und Barmittelbestand seien zusätzlich positiv. Für K+S geht es mit Düngemittelpreisen auf Rekordhoch um 7,8 Prozent nach oben.

Für Pendragon geht es an der Londoner Börse um fast 20 Prozent auf 26 Pence nach oben. Laut Sky News soll der Autozulieferer vor einigen Wochen ein Gebot über 400 Millionen Pfund oder 28 Pence je Anteilsschein von Hedin erhalten haben, dieses aber abgelehnt haben. Hedin hält bereits 26,2 Prozent an Pendragon und ist damit größter Einzelaktionär. Angeblich soll Hedin eine neue Offerte in Erwägung ziehen.

Delivery Hero und Hellofresh fallen bis zu 7,8 Prozent. Hier belastet der Verkauf von Aktien, die zum Verfalltag am Freitag bezogen werden mussten.

Salzgitter mit starkem Ausblick

Salzgitter legen nach Zahlenvorlage 8,6 Prozent zu. Angesichts der Jahreszahlen 2021 und des Ausblicks 2022 stellen die Analysten der Citigroup bei Salzgitter weiter prozentual zweistellige Konsensanhebungen in Aussicht. Obwohl die Citi-Schätzung von 686 Millionen Euro Vorsteuergewinn für 2022 in etwa in der Mitte der Prognose liege, seien die Konsenseinschätzungen für den Jahresgewinn von Salzgitter 2022 nicht besonders optimistisch.

Die Aktien von S&T springen um 6,5 Prozent nach oben. Hier teilte die Grosso Tec AG mit, ein Kaufgebot für bis zu 8,32 Prozent der Aktien abgeben zu wollen. Die Hornbach-Gruppe (+3,1%) ist im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021/22 angesichts einer starken Nachfrage und auch höherer Preise etwas stärker gewachsen als in Aussicht gestellt.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.886,62 -0,4% -15,82 -9,6%

Stoxx-50 3.678,13 +0,3% 10,91 -3,7%

DAX 14.341,72 -0,5% -71,37 -9,7%

MDAX 31.629,53 +0,1% 23,82 -10,0%

TecDAX 3.273,42 -0,9% -28,15 -16,5%

SDAX 14.555,62 -0,4% -61,16 -11,3%

FTSE 7.442,54 +0,5% 37,81 +0,3%

CAC 6.587,83 -0,5% -32,41 -7,9%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 0,44 +0,07 +0,62

US-Zehnjahresrendite 2,24 +0,09 +0,73

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:00 Uhr Fr, 17:01 % YTD

EUR/USD 1,1038 -0,1% 1,1036 1,1045 -2,9%

EUR/JPY 131,53 -0,2% 131,63 131,62 +0,5%

EUR/CHF 1,0269 -0,3% 1,0318 1,0312 -1,0%

EUR/GBP 0,8368 -0,2% 0,8393 0,8387 -0,4%

USD/JPY 119,15 -0,1% 119,26 119,17 +3,5%

GBP/USD 1,3192 +0,2% 1,3150 1,3168 -2,5%

USD/CNH (Offshore) 6,3659 -0,1% 6,3764 6,3721 +0,2%

Bitcoin

BTC/USD 40.913,89 -1,2% 40.867,96 41.016,55 -11,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 110,30 104,70 +5,3% 5,60 +48,2%

Brent/ICE 114,58 107,93 +6,2% 6,65 +48,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.932,55 1.919,41 +0,7% +13,14 +5,6%

Silber (Spot) 25,18 24,98 +0,8% +0,20 +8,0%

Platin (Spot) 1.044,17 1.029,33 +1,4% +14,84 +7,6%

Kupfer-Future 4,69 4,73 -0,8% -0,04 +5,1%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/err

(END) Dow Jones Newswires

March 21, 2022 11:06 ET (15:06 GMT)

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AIR France - KLMShs American Deposit Receipt Repr 1 Sh 0,71 -1,39% AIR France - KLMShs American Deposit Receipt Repr 1 Sh
Beiersdorf AG 124,60 -0,88% Beiersdorf AG
Daimler Truck 37,18 0,51% Daimler Truck
Delivery Hero 31,59 -0,22% Delivery Hero
Deutsche Lufthansa AG (spons. ADRs) 6,65 0,76% Deutsche Lufthansa AG  (spons. ADRs)
easyJet plc 6,98 -0,09% easyJet plc
Hannover Rück 255,40 1,75% Hannover Rück
Hannover Rueck SE (spons. ADRs) 42,20 0,96% Hannover Rueck SE  (spons. ADRs)
HelloFresh 12,66 1,24% HelloFresh
HORNBACH Holding 86,10 -0,23% HORNBACH Holding
International Consolidated Airlines S.A. 3,53 -0,56% International Consolidated Airlines S.A.
International Consolidated Airlines Group S.A. (spons. ADRs) 7,45 -0,27% International Consolidated Airlines Group S.A. (spons. ADRs)
K+S AG 11,43 -0,09% K+S AG
Kontron 18,58 0,32% Kontron
Lufthansa AG 6,72 0,24% Lufthansa AG
On The Beach Group PLC 2,76 -1,43% On The Beach Group PLC
Rheinmetall AG 617,80 -1,12% Rheinmetall AG
Ryanair 19,73 0,20% Ryanair
Ryanair Holdings PLC (spons. ADRs) 43,20 -2,26% Ryanair Holdings PLC (spons. ADRs)
Salzgitter 16,22 -3,80% Salzgitter
SAS AB 0,00 -91,30% SAS AB
Siemens Energy AG 48,73 0,04% Siemens Energy AG
Trainline Plc Registered Shs 5,15 -0,96% Trainline Plc Registered Shs
Whitbread PLC 34,86 -2,11% Whitbread PLC

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