22.07.2015 12:57:47
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MÄRKTE EUROPA/Apple und andere Quartalszahlen belasten
Von Michael Denzin
FRANKFURT (Dow Jones)--Leicht im Minus zeigen sich Europas Aktienmärkte am Mittwochmittag. Die Konsolidierung setzt sich damit fort. "Die Berichtssaison in den USA verläuft holprig", so ein Händler. Nach US-Börsenschluss hatten Apple, Microsoft, Yahoo und Illumina Zahlen vorgelegt, die von der Börse allesamt als enttäuschend aufgenommen wurden. Apple verloren nachbörslich knapp 7 Prozent, die Marktkapitalisierung würde damit um rund 54 Milliarden Euro fallen. Der Dax gibt um 0,3 Prozent auf 11.565 Punkte nach, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,1 Prozent auf 3.646 Punkte nach unten.
Börsianer fragen sich, ob die jüngste Aufwärtsbewegung der europäischen Indizes bereits zu Ende ist. Sowohl der Euro-Stoxx-50 wie auch der DAX haben es bisher nicht geschafft, die Hochs aus dem April erneut zu testen. Der Euphorie über das Ende des Griechenland-Dramas folgt nun der skeptische Blick, ob Athen alle Zusagen einhält. Am Mittwoch steht dort die Abstimmung im Parlament über weitere Vorleistungen wie Reform der Justiz und das Bankenrestrukturierungsgesetz an.
"Allerdings ist die Konkretisierung der Rentenreform sowie die Abschaffung von Steuervorteilen für die griechischen Bauern wieder von der Agenda verschwunden", warnt Dirk Gojny von der National-Bank. Dennoch sollen ab Donnerstag Verhandlungen zwischen Athen sowie Vertretern von Europäischer Union, des Internationalen Währungsfonds, der Europäischen Zentralbank und dem Rettungsfonds ESM aufgenommen werden.
Apple belastet die Stimmung an den internationalen Börsen und insbesondere die Technologiebranche. Der europäische Sektor verliert 1,4 Prozent. In Asien litten Zulieferer unter dem Ausblick auf das neue Quartal. Apple rechnet nun mit einem Umsatz von 49 bis 51 Milliarden Dollar, die Analystenschätzungen lagen jedoch leicht über 51 Milliarden Dollar. Nun heißt es, die Zulieferer könnten zu sehr auf Halde produziert haben.
Infineon fallen um 3,4 Prozent, der britische Chip-Entwickler ARM rutscht um 3,8 Prozent ab und im TecDax brechen Dialog Semiconductor sogar um 6 Prozent ein. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser halten dies bei Dialog für überzogen. Zwar sei das iPhone-Geschäft etwas schwächer als erwartet gelaufen, doch ließen die Apple-Ergebnisse insgesamt für den 30. Juli ausgezeichnete Quartalszahlen bei Dialog erwarten.
Noch stärker abwärts geht es im Rohstoff-Sektor: Der Branchen-Index ist mit 2,4 Prozent Minus der mit Abstand größte Verlierer. "Der Markt scheint nur darauf zu warten, dass Rohöl unter die 50-Dollar-Marke bricht und eine Verkaufsorgie auslöst", sagt ein Händler. Aktuell notiert er bei 50,31 Dollar. Bei Minenwerten spricht das Überangebot bei Eisenerz gegen eine Erholung. So hat BHP Billiton im vergangenen Geschäftsjahr mehr Erz gefördert als erwartet. Im laufenden Jahr soll die Produktion zudem noch weiter steigen. BHP-Aktien verlieren 3,8 Prozent. Auch Rio Tinto und AngloAmerican geben je rund 3 Prozent nach.
Bei den Versorgern fällt die französische EdF um 1,5 Prozent. Hier verlangt die EU-Kommission, dass fast 1,4 Milliarden Euro an Staatshilfen wieder zurückgezahlt werden. Im Telekom-Sektor brechen TalkTalk nach einem schwachen Zwischenbericht sogar um 8,6 Prozent ein. Der Preiskampf am britischen Markt weckt Zweifel an der Erreichbarkeit der Jahresprognose.
Bei den Airlines legen Easyjet dagegen um 4,1 Prozent nach ihren Zahlen zu. Im Vorfeld war an der Börse mit einem schlechteren Quartalsausweis gerechnet worden. Der Umsatz der Billigfluglinie ging lediglich um 1 Prozent auf 1,2 Milliarden Pfund zurück.
Beim Tom Tailor können vorläufige Halbjareszahlen nicht stützen. Die Aktien geben um 0,6 Prozent nach. Der Umsatz war im abgelaufenen Quartal sowohl in der Stammmarke als auch in der Marke Bonita wieder leicht gewachsen.
zooplus kann dagegen das hohe Wachstumstempo halten und ist auf dem besten Wege, das Jahresziel zu übertreffen. Die Aktien legen 4,8 Prozent zu. Die Umsätze stiegen im in den ersten sechs Monaten um 36 Prozent und lagen damit über der Schätzung der Analysten.
Am Devisenmarkt verteidigt der Euro die Vortagesgewinne und notiert bei 1,0932 Dollar. Die wichtige Unterstützung bei 1,0819 Dollar hat damit zunächst einmal gehalten, was Händler als Grund für die Erholung ausmachen. Technisch hat sich die Lage damit aber kaum verbessert, warnt die Helaba: Sollte die Unterstützung nicht halten, könne der Euro bis auf 1,0530/1,0470 Dollar fallen.
=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.645,50 -0,07% Stoxx-50 3.464,12 -0,51% DAX 11.564,92 -0,34% FTSE 6.693,22 -1,12% CAC 5.091,95 -0,29% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 152,84% +4DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.07 Uhr Di, 17.32 Uhr EUR/USD 1,0932 -0,10% 1,0943 1,0925 EUR/JPY 135,24 -0,02% 135,26 135,36 EUR/CHF 1,0487 0,05% 1,0482 1,0474 USD/JPY 123,73 0,09% 123,62 123,91 GBP/USD 1,5629 0,12% 1,5610 1,5548 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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July 22, 2015 06:26 ET (10:26 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
Anglo American PLC | 29,62 | -3,11% | |
BHP Billiton Ltd. | 24,58 | -2,13% | |
easyJet plc | 6,98 | -0,09% | |
Infineon AG | 33,06 | -0,05% | |
Rio Tinto Ltd. | 73,04 | -2,89% | |
Rio Tinto plc | 58,94 | -2,53% | |
STMicroelectronics N.V. | 25,02 | 0,02% | |
TOM TAILOR Holding SE | 0,48 | 0,00% | |
zooplus AG | 250,00 | 0,00% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 20 405,92 | -0,10% |