06.09.2023 12:55:40
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MÄRKTE EUROPA/Abwärtsbewegung hält an
FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktiemärkten geht es am Mittwochmittag weiter nach unten. Die Stimmung gilt als etwas "verhagelt" nach der überraschenden Verlängerung der Förderkürzung durch Saudi-Arabien am Vortag. Zudem ist der September als schwacher Aktienmonat bekannt. So wies die HSBC in einer Studie darauf hin, dass seit 1988 die deutschen Standardwerte im September im Durchschnitt Kursverluste von 2,16 Prozent verzeichnet haben. Dabei liegt die Wahrscheinlichkeit für steigende Notierungen im September bei gerade einmal 40 Prozent. Das heißt, das Kursminus stammt nicht aus wenigen Extremereignissen sondern ist vielmehr ein regelmäßig vorkommendes Phänomen.
Der DAX gibt 0,4 Prozent ab auf 15.714 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 verliert deutlicher um 0,7 Prozent auf 4.241 Punkte. Hier belasten die noch höher gewichteten Finanzwerte, deren Branchen-Index mit 1,5 Prozent Minus einer der Hauptverlierer in Europa ist. Knapp im Plus sind derzeit nur die Telekom-Werte mit 0,2 Prozent. Hier treibt das Plus von 1,0 Prozent bei der spanischen Telefonica, nachdem Saudi Telecom einen Anteil erworben hat.
Im Fokus stehen im weiteren Tagesverlauf Daten aus den USA. Am Abend legt zudem die US-Notenbank ihr Beige Book zur wirtschaftlichen Entwicklung vor. Davor wird auf den wichtigen ISM-Index für den Service-Bereich geblickt. Von den Experten der Helaba heißt es dazu, im abgelaufenen Monat werde mit einer leichten Stimmungseintrübung oberhalb der Wachstumsschwelle gerechnet. Die Indikationen der regionalen Stimmungsbarometer des Servicesektors hätten ein uneinheitliches Bild und eine Stimmungseintrübung geliefert. Die Helaba betont daher, es könne nicht ausgeschlossen werden, dass die Zinserwartungen in den USA angeheizt werden.
Deutsche Aufträge brechen nur rechnerisch ein
Der Absturz der Auftragseingänge in Deutschland um 11,7 Prozent im Juli zum Vormonat lässt Volkswirte kalt. Die schwankungsanfälligen Großaufträge "wirbeln das Zahlenwerk mächtig durcheinander", betont Thomas Gitzel von der VP Bank. Diese hatten den Vormonat umgekehrt nach oben verzerrt. Ohne diese Großaufträge sei es dagegen im Juli sogar leicht um 0,3 Prozent nach oben gegangen, unter anderem dank der Autohersteller. Diese sammelten 2,7 Prozent mehr Aufträge als im Juni ein. Die Daten des Monats Juni waren durch die einmalige Verbuchung von über 900 Flugzeugen bei Airbus verzerrt worden.
Konsumnahe Aktien europaweit unter Druck - Kaufkraft fällt
Unter Druck stehen die konsumnahen europäischen Aktien. Der Branchen-Index der Konsumgüter fällt um 1,0 Prozent. Die Fülle schwacher Konjunkturdaten bei gleichzeitig weiter hoher Inflation weist auf eine immer weiter schrumpfende Kaufkraft der Konsumenten. Untermauert wird dies von aktuellen Retail-Daten aus der Eurozone: Hier ist der Umsatz im Einzelhandel um 0,2 Prozent im Juli gefallen und hat damit das leichte Plus vom Vormonat wieder ausradiert.
Dazu passend sind auch die Konjunkturaussichten weiter sehr schwach: So hat das Institut für Weltwirtschaft (IfW) am Morgen seine Konjunkturprognose für Deutschland gesenkt. Titel wie Unilever fallen um 1,1 Prozent, die Papiere der Supermarktkette geben Carrefour um 1,0 Prozent nach.
Vonovia stemmen sich mit plus 1,4 Prozent gegen den Markt. Hier stützen Kreiseberichte über Verkaufsvorbereitungen eines großen Portfolios an Wohnungen in Norddeutschland. Für rund 18.000 Wohnungen könnten rund 3 Milliarden Euro erzielt werden.
Bei Delivery Hero geht es 2,3 Prozent tiefer. Hier hat Morgan Stanley das Kursziel gesenkt.
Neue Index-Zusammensetzung in der DAX-Familie
Die Entscheidungen zur Index-Zusammensetzung stehen vor allem bei den kleineren Aktienwerten im Blick: So profitieren Energiekontor mit 0,1 Prozent Aufschlag vom Aufstieg in den TecDAX. Sie erhalten den Platz von Eckert & Ziegler, die um 2,3 Prozent fallen.
United Internet legen um 2,7 Prozent zu. Sie kommen in den MDAX und profitieren damit vom Rauswurf von Krones. Der Maschinenbauer notiert nach einem ersten Abrutscher nun 0,3 Prozent im Plus. Die Änderungen finden nach dem großen Verfalltag mit Wirkung zum 18. September statt.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 4.241,25 -0,7% -27,91 +11,8%
Stoxx-50 3.935,77 -0,7% -28,52 +7,8%
DAX 15.713,80 -0,4% -57,91 +12,9%
MDAX 27.543,95 -0,4% -122,64 +9,7%
TecDAX 3.129,33 -0,4% -11,70 +7,1%
SDAX 13.194,26 -0,3% -37,56 +10,6%
FTSE 7.388,10 -0,7% -49,83 -0,2%
CAC 7.204,91 -0,7% -49,81 +11,3%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 2,61 -0,00 +0,04
US-Zehnjahresrendite 4,25 -0,01 +0,37
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:05 Uhr Di, 17:02 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0736 +0,1% 1,0729 1,0709 +0,3%
EUR/JPY 158,23 -0,1% 157,82 158,14 +12,7%
EUR/CHF 0,9556 +0,2% 0,9540 0,9521 -3,5%
EUR/GBP 0,8555 +0,3% 0,8530 0,8529 -3,3%
USD/JPY 147,37 -0,2% 147,10 147,68 +12,4%
GBP/USD 1,2551 -0,1% 1,2578 1,2555 +3,8%
USD/CNH (Offshore) 7,3063 +0,1% 7,3097 7,3092 +5,5%
Bitcoin
BTC/USD 25.745,11 +0,1% 25.729,05 25.700,77 +55,1%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 86,41 86,69 -0,3% -0,28 +10,3%
Brent/ICE 89,61 90,04 -0,5% -0,43 +9,1%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 33,23 34,45 -3,6% -1,22 -57,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.927,01 1.926,11 +0,0% +0,90 +5,7%
Silber (Spot) 23,50 23,55 -0,2% -0,05 -2,0%
Platin (Spot) 921,58 931,00 -1,0% -9,43 -13,7%
Kupfer-Future 3,80 3,83 -0,8% -0,03 -0,7%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/ros
(END) Dow Jones Newswires
September 06, 2023 06:55 ET (10:55 GMT)
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Carrefour S.A. (spons. ADRs) | 2,70 | -2,88% | |
Carrefour S.A. | 13,91 | -1,73% | |
Delivery Hero | 31,59 | -0,22% | |
Eckert & Ziegler | 45,62 | -0,52% | |
Energiekontor AG | 48,45 | -0,51% | |
KRONES AG | 120,80 | 1,17% | |
Unilever plc | 56,02 | -0,07% | |
Unilever PLCShs Sponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh | 55,50 | 0,00% | |
United Internet AG | 15,85 | -0,94% | |
Vonovia SE (ex Deutsche Annington) | 30,95 | -2,24% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 20 405,92 | -0,10% |