30.01.2023 09:02:40

MÄRKTE ASIEN/Zinsausblicke belasten Aktienmärkte

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Vor den Zinsentscheidungen in dieser Woche haben Anleger an den asiatischen Börsen am Montag Kaufzurückhaltung geübt. Händler sprachen von der Woche der Notenbanken, denn sowohl die US-Notenbank als auch die Europäische Zentralbank sowie die Bank of England werden die Leitzinsen erhöhen. Kauflaune kam vor solch wichtigen Entscheidungen nicht auf. Selbst der Schanghai-Composite, der zunächst mit Nachholbedarf fest tendiert hatte, rettete nur ein mageres Plus von 0,1 Prozent ins Ziel. Den Nachholbedarf erklärten Händler mit dem Umstand, dass im chinesischen Kernland in der gesamten Vorwoche wegen der Neujahresfeierlichkeiten nicht gehandelt worden war.

Die Sorge galt weniger den anstehenden Zinserhöhungen, sondern vielmehr den Zinsausblicken der Notenbanken. Diese überlagerten in China sogar ein eigentlich eher günstiges Umfeld. Die Regierung in Peking hatte zuletzt keine Zweifel aufkommen lassen, dass sie die Konjunktur mit Ausgabeprogrammen zu stützen gedenkt. Doch schon das Ende der scharfen Corona-Abriegelungen dürfte der Wirtschaft einen ordentlichen Schub verleihen. Medienberichte über hohe Verbraucherausgaben über die Feiertage taten ihr Übriges. "Ausländische Gelder sind zum wichtigsten zusätzlichen Kapital, das in den Aktienmarkt des Festlands fließt, geworden, und wir glauben, dass sich dieser Trend in der ersten Hälfte des Jahres 2023 fortsetzen wird", sagte Analyst Yan Kaiwen von China Fortune Securities.

Gewinnmitnahmen in Hongkong

In Hongkong, wo die Börse seit Donnerstag wieder geöffnet war und seitdem deutlich zugelegt hatte, fiel der HSI im späten Handel dagegen um 2,8 Prozent. Hier nahmen Anleger die Gewinne der Vorwoche vollständig mit. Der Nikkei-225 gewann in Tokio 0,2 Prozent auf 27.433 Punkten - Gewinne bei Transport-, Elektronik- und Chemiewerten wurden durch Verluste im Stahlsektor aufgewogen. Fanuc stiegen um 3,4 Prozent, nachdem das Unternehmen die Jahresprognose angehoben hatte. Shionogi & Co verloren nach Drittquartalszahlen 0,1 Prozent. Japan und die Niederlande haben sich mit den USA darauf geeinigt, die Ausfuhr von Produktionsanlagen für hochmoderne Chips nach China zu beschränken, wie informierte Personen sagten. In Japan betrifft das den Technologiekonzern Nikon (+0,2%). Derzeit werde der ganze Prozess allerdings noch geprüft, hieß es.

Der südkoreanische Kospi gab nach einer fünftägigen Gewinnserie um 1,4 Prozent nach. Die Sektoren Technologie, Automobilbau und Reedereiwesen führten das Feld der Verlierer an. Das Indexschwergewicht Samsung Electronics büßte 2 Prozent ein.

Der australische S&P/ASX-200 schloss 0,2 Prozent tiefer. Die Aktien von Versicherern wurden von Rekordregenfällen mit Überschwemmungen im benachbarten Neuseeland belastet. Trotz hoher Ausgabenprogramme während der Covid-19-Pandemie bleibe der Fiskalausblick Australiens positiv, urteilten die Kreditwächter von S&P Global Ratings und bestätigten die Spitzenbonität "AAA".

An der indischen Börse in Mumbai beherrschte die Adani Group weiter die Schlagzeilen. Ein Bericht des US-Leerverkäufers Hindenburg Research hatte in der Vorwoche für Aufregung und Kursabstürze gesorgt. Hindenburg erhob schwere Vorwürfe gegen das Konglomerat. Nun zeigten sich die Kurse der einzelnen Adani-Unternehmen uneinheitlich, zum Teil mit heftigen Ausschlägen in beide Richtungen. Die Gruppe hat inzwischen mit einem 413-seitigen Bericht die Vorwürfe zurückgewiesen. Adani Enterprises zogen um 3,1 Prozent an.

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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 7.481,70 -0,2% +6,3% 06:00

Nikkei-225 (Tokio) 27.433,40 +0,2% +4,9% 07:00

Kospi (Seoul) 2.450,47 -1,4% +10,1% 07:00

Schanghai-Comp. 3.269,32 +0,1% +5,8% 08:00

Hang-Seng (Hongk.) 22.031,60 -2,9% +14,5% 09:00

Taiex (Taiwan) 15.493,82 +3,8% +9,6% 06:30

Straits-Times (Sing.) 3.378,51 -0,5% +4,4% 10:00

KLCI (Malaysia) 1.495,97 -0,1% +0,1% 10:00

BSE (Mumbai) 59.315,66 -0,0% -2,5% 11:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr, 8:39 % YTD

EUR/USD 1,0858 -0,1% 1,0866 1,0877 +1,4%

EUR/JPY 140,69 -0,3% 141,08 141,48 +0,2%

EUR/GBP 0,8771 +0,0% 0,8769 0,8786 -0,9%

GBP/USD 1,2379 -0,1% 1,2392 1,2380 +2,4%

USD/JPY 129,56 -0,2% 129,84 130,08 -1,2%

USD/KRW 1.228,40 -0,1% 1.230,04 1.234,76 -2,7%

USD/CNY 6,7536 -0,5% 6,7845 6,7845 -2,1%

USD/CNH 6,7546 +0,0% 6,7514 6,7639 -2,5%

USD/HKD 7,8334 +0,1% 7,8290 7,8301 +0,3%

AUD/USD 0,7080 -0,3% 0,7101 0,7104 +3,9%

NZD/USD 0,6481 -0,1% 0,6484 0,6488 +2,1%

Bitcoin

BTC/USD 23.642,73 -0,5% 23.760,09 23.012,86 +42,4%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 79,14 79,68 -0,7% -0,54 -1,6%

Brent/ICE 86,05 86,66 -0,7% -0,61 +0,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.926,50 1.928,12 -0,1% -1,62 +5,6%

Silber (Spot) 23,68 23,60 +0,3% +0,07 -1,2%

Platin (Spot) 1.015,75 1.014,50 +0,1% +1,25 -4,9%

Kupfer-Future 4,19 4,22 -0,8% -0,03 +9,9%

YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/cln

(END) Dow Jones Newswires

January 30, 2023 03:02 ET (08:02 GMT)

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